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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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standen und sich voneinander verabschiedeten. Einige wirkten
wehmütig, andere geradezu erleichtert, diesen Ort verlassen zu können. Ich
selbst konnte die Unruhe kaum mehr verbergen. Ich zitterte und bemühte mich, es
zu unterdrücken. Würde Night zuhause auf mich warten?
    „Du meldest
dich, wenn du uns brauchst, ja?“, fragte mich Céleste und nahm mich zum
Abschied in die Arme.
    „Ja, mach dir
keine Gedanken darum.“
    „Du kannst
jederzeit nachkommen“, versicherte mir Thunder, während auch sie sich von mir
verabschiedete.
    „Du schaffst
das schon“, meinte Shadow.
    Danach
machten sie sich auf den Weg, beschworen ihre Portale und traten hindurch. Ich
spürte, wie mein Puls raste, mir war schlecht vor Aufregung. Ich hoffte so
sehr, dass er wirklich dort war. Hastig rief ich das Portal und betrat es. Die
bunten Farben waberten und wirbelten um mich umher, doch ich hatte keinen Blick
dafür. Ich konnte nur an eines denken und das ließ mich einfach nicht los. Ich
sah den Ausgang auf mich zurasen und sprang heraus. Ich stand nun genau vor der
Tür zum Haus meiner Mutter. Ich sah mich um und mein Magen zog sich schmerzhaft
zusammen. Night war nicht da. Ich sah zu dem Tor, das in unseren kleinen Garten
führte. Das Grundstück selbst war nicht sehr groß und von einer hohen Hecke und
mehreren kleinen Bäumen eingezäunt. Ich öffnete das Tor und wisperte leise:
„Night?“
    Ich hörte
Schritte und plötzlich stand er vor mir. Pures Glück und Erleichterung rauschten
in diesem Moment durch mich hindurch.
    Er hatte sein
Versprechen tatsächlich gehalten!
    „Entschuldige,
dass du so lange hast warten müssen“, sagte ich.
    Er lächelte.
„Du brauchst dich für gar nichts zu entschuldigen, immerhin erlaubst du mir,
bei euch unterzukommen.“
    „Gehen wir
erst mal rein.“ Ich wandte mich um und ging in Richtung Haustüre und schloss
auf.
    „Mom?“, rief
ich. Doch es kam keine Antwort. „Kann sein, dass sie auf der Arbeit ist“, erklärte
ich.
    „Was macht
sie beruflich?“
    „Krankenschwester“,
erklärte ich.
    Es war
seltsam, mit ihm hier zu sein. Ich konnte es gar nicht richtig glauben. Nie
hätte ich auch nur zu träumen gewagt, dass er einmal bei mir zuhause sein
würde. Es war unwirklich und er schien so gar nicht in diese normale Umgebung
zu passen.
    Ich
betrachtete ihn unsicher. Er war schön wie immer; vollkommen und atemberaubend.
Nichts deutete darauf hin, dass da noch etwas anderes in ihm war.
    „Ich zeige
dir am besten mal dein Zimmer. Es ist nicht sehr groß, aber ich hoffe, du
fühlst dich wohl.“
    Es war
wirklich kein großer Raum, aber immerhin war er mit dem Nötigsten ausgestattet.
    „Danke, das
ist wirklich schön.“ Dennoch blieb er unsicher in der Türe stehen und sah mich
eine Weile lang an. „Bist du dir sicher, dass deine Mutter nichts dagegen hat,
wenn ich hier bleibe?“
„Nein, das ist in Ordnung. Mach dir darum keine Gedanken.“
    Er sah nicht
wirklich überzeugt aus.
    „Na ja, immerhin
bin ich… du weißt schon. Denkst du nicht, dass sie sich Sorgen machen wird?“
    „Meine Mutter
interessiert sich nicht für die anderen Welten. Sie hat aber eine gute
Menschenkenntnis und zudem vertraut sie mir. Darum wird sie nichts dagegen
haben.“
    Ich war mir
dessen sicher. Womit sie schon eher ein Problem haben könnte, war, dass Night
nun mal ein Mann war und sie sah es wahrscheinlich nicht gerne, dass ich mit
ihm mehr oder weniger alleine unter einem Dach lebte.
    Ich
betrachtete ihn kurz und rang mich dann doch zu einer Frage durch:
„Wie geht es dir?“
    Er strich
sich durchs Haar und blickte mir in die Augen. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es
selbst nicht genau. Ich muss erst mal über einiges nachdenken und zur Ruhe
kommen.“
    Ich nickte
und verstand, was er damit meinte. Er wollte momentan nicht darüber sprechen,
was ich gut verstehen konnte, da es mir ebenso ging. Darum fuhr ich fort:
    „Das
Badezimmer ist übrigens gleich hier“, erklärte ich weiter und deutete auf den
Raum rechts neben uns.
    „Wäre es in
Ordnung, wenn ich kurz duschen gehen würde?“
    „Ähm klar. Handtücher
und Shampoo findest du dort.“
„Danke.“
    Ich zog mich
derweil auf mein Zimmer zurück und begann die Tasche auszupacken. Es fiel mir schwer,
mich darauf zu konzentrieren. Ich vernahm das Wasser der Dusche und musste mich
ermahnen, die aufkeimenden Bilder zu unterdrücken.
    Da hörte ich,
wie jemand die Eingangstüre aufschloss und das Haus betrat. Sofort eilte ich
die Stufen

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