Necare (Verlangen) (German Edition)
nichts.
„Ja, ich war
nur in Gedanken.“
„Du bist
manchmal echt seltsam.“
„Das sagt die
Richtige“, erwiderte ich und stieß sie leicht in die Seite.
Was war nur
in mich gefahren? Ich lächelte über mich selbst. Manchmal war ich in der Tat
ein wenig seltsam.
Im Stadion
herrschte bereits unruhige Vorfreude, kaum einer konnte den Spielbeginn mehr
erwarten. Immerhin war dies das erste der Saison, was bedeutete, dass wir lange
auf Iceless verzichten hatten müssen.
Auch ich trug
einen Fan-Schal der Invincible Wolves, den ich freudig hin und her schwang.
Thunder sang
oder schrie vielmehr ein Schmählied auf die Sharks, in das einige einstimmten.
Nicht weit entfernt erkannte ich Risu, die aussah wie ein lebendig gewordenes
Werbeschild für die Dauntless Sharks. Ihr Gesicht hatte sie in deren Farben
komplett angemalt, das Haar gefärbt; sie trug das Trikot der Mannschaft, auf
dem Risus Name stand, jedoch hatte sie keine Rückennummer, sondern ein „I love
you, Duke.“ Als wäre das noch nicht genug, trug sie ein selbstbemaltes Cappy,
auf dem ein goldener Hai prangte sowie etliche Schals, die sie sich um den Hals
gewickelt hatte, die restlichen, die wohl nicht mehr darum gepasst hatten, trug
sie in den Gürtelschlaufen der Hose, so dass sie wie lose Fuchsschwänze umher
baumelten. In den Händen hielt sie dazu eine riesige Fahne, die sie unermüdlich
schwang. „Sharks, ihr seid die Nummer 1. Duke, du bist der Größte! Vorwärts,
Sharks!“
„Meine Güte,
ist das peinlich“, sagte Thunder, der Risu ebenfalls nicht entgangen war.
„Hoffentlich
verausgabt sie sich nicht, sie ist ja jetzt schon aus der Puste“, meinte
Céleste.
Da trat endlich
der Schiedsrichter aufs Feld: „Herzlich willkommen zum ersten Spiel der Saison.
Es treten an: Die Dauntless Sharks gegen die Invincible Wolves!“
Donnernder
Applaus und lautes Getöse brandete bei diesen Worten auf; es dauerte, bis er zu
Wort kam: „Ich stelle nun die Mannschaften vor. Hier sind die Dauntless
Sharks!“
Buh-Rufe
mischten sich mit dem Freudengeschrei der Fans und schraubte sich zu einem
unglaublichen Höllenlärm hoch, als die Türe sich öffnete und die Mannschaft
eintrat. Dem Publikum schienen sie dieses Mal keine große Beachtung zu
schenken, dafür unterhielten sie sich untereinander und konnten es
offensichtlich kaum mehr erwarten, dass das Spiel begann. Kein Wunder, waren
doch die Talentsucher anwesend. Ich hatte mich längst ein paar Mal umgesehen,
doch niemanden erkannt, den ich als solchen eingeschätzt hätte.
„Als Hüter spielt
heute: Terra Wood!“, erklärte der Schiedsrichter und das brünette Mädchen mit
den engstehenden Augen winkte den Zuschauern kurz zu.
„Stürmer sind
Duke Graf von Steinau und Cold Petrow.“ Die beiden grinsten siegessicher, wobei
es in ihren Augen kalt blitzte.
„Als Störer
treten an: Spike Garcia und Akuma Itami.“ Auch in deren Blicken konnte man
nichts Gutes lesen. Die Wolves würden es heute sicher nicht einfach haben.
„Und nun darf
ich vorstellen: Die Invincible Wolves!“
Meine Freundinnen
und mich hielt nun nichts mehr auf den Plätzen, als die Mannschaft eintrat. Sie
sahen alle wirklich gut aus in den schwarzen Trikots mit dem silbernen Wolf
darauf.
„Meine Güte,
ist der peinlich“, ächzte Thunder, während sie sich die Augen mit der Hand
verdeckte.
Ich benötigte
nur einen Blick, um zu erkennen, was sie gemeint hatte. Sky hüpfte wie ein
junges Fohlen über den Platz, pfiff und winkte wie ein Verrückter dem Publikum
zu. Er schien Iceless besonders vermisst zu haben, doch auch die anderen
schienen guter Dinge zu sein, winkten und freuten sich offensichtlich auf das
Spiel.
„Hüter ist
Yuki Berling“, rief der Schiedsrichter, als die Mannschaft bei ihm angekommen
war. Das agile, flippige Mädchen mit dem kurzen blonden Haar, trat ein paar Schritte
vor, hüpfte und warf den Zuschauern Handküsse zu.
„Als Stürmer darf
ich vorstellen: Fast Cornley und Night Reichenberg!“
Die anderen
und ich sprangen auf, schrien, was unsere Stimmbänder hergaben und stimmten in
den unglaublichen Jubel ein. Es dauerte Minuten, bis auch die Störer aufgerufen
werden konnten.
„Sky Leroy
und Lily Rozier.”
Sky sprang
wie wild umher, rannte ein paar Runden und warf ebenfalls Handküsse in Richtung
Publikum, wobei er auffällig in Thunders Richtung blickte; die ihn jedoch
geflissentlich ignorierte.
Lily
amüsierte sich mit den anderen über Skys Auftritt; das Mädchen war
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