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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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die Haut bleich wie Wachs. »Wir bekommen Hilfe. Sie sollte morgen ankommen.« Nicholas erzählte Isham von Madele.
    »Sie wird mir sehr willkommen sein.« Isham saß auf einem Stuhl an Arisildes Bett. Er wirkte müde und erschöpft. »Die Ärzte sagen, sie können nichts tun.« Eine Weile ruhte Ishams Blick auf dem reglosen Gesicht des Magiers. »Früher habe ich manchmal versucht, ihn davon abzubringen. Ich habe geredet und geredet, aber es war sinnlos. Dann habe ich sein Gift versteckt, aber das war dumm. Wenn ich es vernichtet habe, hat er einfach wieder etwas besorgt.«
    »Etwas vor Arisilde zu verstecken ist ziemlich problematisch«, pflichtete Nicholas bei. Isham hatte ein Thema angesprochen, das auch ihn schon länger bewegte. »Auch ich hätte mich mehr anstrengen müssen. Vielleicht hätte er auf mich gehört.« Schon dieses Eingeständnis fiel Nicholas unendlich schwer. Nicholas hatte sich noch nie leicht damit getan, nachzugeben oder eine Niederlage einzuräumen. Wenn er auch in diesem Fall nicht solche Angst davor gehabt
hätte zu scheitern, hätte er sich vielleicht stärker bemüht.
    Isham schüttelte den Kopf. »Wir können nur tun, was in unseren Kräften steht.«
    Einer plötzlichen Regung folgend, fragte Nicholas: »Was halten Sie von der Kugel?«
    »Etwas Derartiges ist mir noch nie begegnet.« Isham hatte den Apparat vorsichtig beäugt, ohne sich weiter dazu zu äußern. »Ist das eine von Arisildes Arbeiten?«
    »Er hat mitgeholfen. Die Kugel hat magische Fähigkeiten. Madeline hat sie ein-, zweimal verwendet, doch sie weiß gar nicht, wie. Anscheinend funktioniert sie nach eigenem Gutdünken.«
    »Typisch Arisilde«, bemerkte Isham.
    »Allerdings.« Nicholas lächelte.
    Später in der Wohnung hielten sie erneut Kriegsrat. Sie einigten sich darauf, dass sie Octave auf dem Weg zum Fontainon House abfangen mussten. Erschwert wurde dieser Plan jedoch durch Reynards Entdeckung, dass die königliche Cousine den Spiritisten mit ihrer eigenen Kutsche abholen lassen wollte.
    »Euch ist doch wohl klar, dass wir alle als Anarchisten hingerichtet werden«, stellte Reynard fest.
    »Es mag eine königliche Kutsche sein, aber in ihr wird niemand aus dem Königshaus sitzen, also wird sie auch nicht so stark bewacht sein.«
    »Ah, dann werden wir also nur für ungeübte Augen wie Anarchisten wirken.«
    Nicholas rieb sich über die Stirn. »Reynard, bitte …«
    »Und wenn wir Octave gefangen nehmen, was dann?« Die Frage kam von Dr. Halle.

    »Dann fragen wir ihn, wo sein Zauberer ist.« Nicholas lehnte sich mit verschränkten Armen an seinen Sekretär und wartete auf den nächsten Einwand.
    »Und wenn er es uns nicht verraten will?«
    Nicholas lächelte. »Dann erklären wir ihm, dass es besser für ihn wäre, den Mund aufzumachen.«
    »An so was möchte ich mich nicht beteiligen«, erklärte Halle, »und ich kann es auch nicht billigen.«
    »Sie haben doch die Leichen im Valent House gesehen. Wir wissen, dass Octave das sehr wohl gebilligt hat. Möglicherweise war er sogar beteiligt.«
    »Auf dieses Niveau möchte ich mich gar nicht erst begeben.«
    Mit diesen Leuten kann man nicht reden. Nicholas fixierte Halle. »Ich bezweifle, dass wir uns allzu sehr erniedrigen müssen. Octave macht keinen besonders stoischen Eindruck auf mich.«
    Später hatte Nicholas im Vorbeigehen Dr. Halles Stimme aus dem Salon gehört. Die Worte ließen ihn innehalten. »Bist du sicher, dass du weißt, was du da tust?«
    Ronsardes Antwort klang zerstreut. »Kannst du dich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?«
    »Ich rede von Valiarde.« Halle klang ungeduldig.
    Ronsarde lachte auf. »Er ist ein Verbündeter, Cyran, ein sehr guter sogar. Du und ich, wir werden allmählich ein bisschen zu alt für solche …«
    »Darum geht es doch überhaupt nicht«, zischte Halle. Er brauchte einen Moment, um sich wieder zu beruhigen. »Hast du diesem jungen Mann schon mal in die Augen geschaut?«
    Nach einer längeren Pause antwortete Ronsarde in viel
ernsterem Ton als zuvor. »Ja, das habe ich. Und ich fürchte sehr, dass ich zu jenen gehöre, die diese undurchdringliche Kälte in ihnen heraufbeschworen haben. Vor dem Tod seines Ziehvaters war er nicht so.«
    »Dann solltest du zumindest vorsichtig sein.«
    »Ich bin immer vorsichtig.«
    »Das ist eine lächerliche Fehleinschätzung. Du hältst dich gern für vorsichtig, aber ich kann dir versichern …«
    Die Unterhaltung glitt in Gemeinplätze ab, und Nicholas ging weiter. Das alles hatte

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