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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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unschuldige Miene auf. Während der Kellner frische Gläser hinstellte und Wein einschenkte, stocherte sie in den Essensresten herum und fand noch genügend Pastete für einen Toast. Sobald der Mann verschwunden war, kam Reynard zur Sache. »Du hattest recht. Montesq hat für Ronsardes Verhaftung gesorgt.«
    Nicholas beugte sich vor. »Geld?«
    »Wie sonst? Wahrscheinlich hat er Lord Diero schon länger in der Tasche …«
    »Diero, nicht Albier?« Made line hatte das Pastetenbrötchen in ihrer Hand völlig vergessen.
    »Nein, nicht Albier.« Reynard schüttelte den Kopf. »Meine Informanten - und ich gebe ohne weiteres zu, dass die meisten von ihnen Prostituierte sind - sind alle überzeugt, dass Diero große Schulden bei Montesq hat. Letzte Woche hatte Diero Besuch von Batherat, diesem Anwalt, von dem ihr letztes Jahr gehört habt …«
    »Ja, der neue.« Erst vor ein paar Tagen hatte Nicholas mit Hilfe von Arisildes magischem Bild in Coldcourt ein Treffen zwischen Montesq und Batherat beobachtet.
    »Und am nächsten Tag hat Diero ganz im Stillen den Befehl erteilt, Ronsarde zu überwachen.«
    »Wie hast du das rausgefunden?«, fragte Made line. »Hast du deine Informanten jetzt auch in den oberen Ebenen der Präfektur?«
    »Einer von Dieros Untergebenen ist ein Bekannter eines Bekannten. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Leute die gleichen Vergnügungsetablissements aufsuchen. Diese ziemlich wesentliche Tatsache wurde mir bei einem späten Abendessen im Loggia anvertraut, als wäre sie völlig unbedeutsam, und für die Person, von dem die Mitteilung stammt, trifft das
ja auch zu. Aber wenn man den Rest weiß …« Er machte eine vielsagende Geste.
    »Dann steckt Montesq also mit unserem Zauberer unter einer Decke«, stellte Madeline fest. »Aber wie kann das sein? Wir haben ihn doch die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Wie …«
    Nicholas’ Gedanken gingen in die gleiche Richtung, doch Reynard räusperte sich, um Madeline zu unterbrechen. »Nein, ich glaube nicht, dass er mit dem Wahnsinnigen unter einer Decke steckt. Ich meine, dass er es aus einem ganz anderen Grund auf Ronsarde abgesehen hatte.«
    »Und zwar?« Nicholas hatte nicht vergessen, dass Ronsarde im Gespräch mit ihm einen Verdacht gegen Montesq geäußert hatte. Natürlich wäre er diesen beunruhigenden Andeutungen gern nachgegangen, aber er hatte Angst, dabei mehr von seinen eigenen Aktivitäten zu verraten, als Ronsarde guten Gewissens ignorieren konnte. Außerdem war keine Zeit dafür gewesen.
    »Offenbar hat Ronsarde die Ermittlungen im Fall Edouard Viller nie eingestellt.« Reynard näherte sich dem Thema mit großer Vorsicht, doch Nicholas forderte ihn mit einem Wink auf fortzufahren. Als Opfer eines Skandals hütete sich Reynard stets davor, die Gefühle von Leidensgenossen zu verletzen. Er hätte etwas Derartiges nie zur Sprache gebracht, wenn es nicht notwendig gewesen wäre. »Dieselbe Person, Dieros Untergebener, hat mir auch erzählt, dass Ronsarde Diero vor einiger Zeit um die offizielle Erlaubnis für eine Wiedereröffnung des Verfahrens und für Zeugenvernehmungen vor dem Magistrat gebeten hat. Auch dein Name stand auf der Liste der Zeugen, die vor Gericht befragt werden sollten, Nic.«

    Der Kellner kam, um ihnen nachzuschenken. Genau in diesem Augenblick stieß Madeline einen wüsten Fluch aus. Der Mann verlor kurz die Kontrolle über seine normalerweise undurchdringliche Maske und riss die Augen auf. Als er sich wieder entfernt hatte, nahm Reynard den Faden wieder auf. »Auch das bedeutet natürlich gar nichts, wenn man nicht weiß, dass Montesq die Beweise gegen Edouard Viller gefälscht hat.«
    Nicholas strich das Tischtuch glatt, damit sich seine Hände nicht zu Fäusten ballten. »Davon hat Ronsarde nichts erwähnt.«
    »Dafür gab es auch keinen Grund.« Madeline strangulierte ihre Serviette. »Er hat nicht gewusst, wer seine Verhaftung arrangiert hat. Halle hat versucht, was rauszufinden, aber umsonst. Ronsarde weiß nichts von der Verbindung zwischen Diero und Montesq. Wenn er etwas geahnt hätte, hätte er sich an Albier oder Captain Giarde oder gleich an die Königin wenden können. Das wäre kein Problem für ihn gewesen.«
    »Moment, das ist noch nicht alles.« Reynard bebte vor Ungeduld. »Montesq ist nicht nur gegen Ronsarde vorgegangen. Batherat hat sich letzte Woche noch mit jemand anders in einem Varieté getroffen. Anscheinend hält der Kerl die Prostituierten dort für blind und taub und traut ihnen

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