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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Strecke bringen.«
    »Der Mann?« Arisildes Augenbrauen wölbten sich nach oben.
    »Die Person, die die Kinder weggelockt hat. Ganz offensichtlich ein Mann, der sich als alte Frau verkleidet hat.«
    »Ah, ich verstehe. Du beschäftigst dich also mit der Sache, Madeline?«
    Nicholas faltete die Zeitung zusammen. »Das ist Aufgabe der Präfektur, Arisilde. Leute, die so was machen, sind normalerweise verrückt und nicht besonders geschickt. Ihm wird bestimmt irgendein Fehler unterlaufen, und dann fassen sie ihn.«
    »Na ja, dann. Aber …« Arisilde runzelte die Stirn, und die veilchenfarbenen Augen fixierten einen fernen Punkt.
    »Ja?« Nicholas bemühte sich, nicht ungeduldig zu klingen. Es war durchaus möglich, dass Arisilde in dem Zeitungsartikel etwas gesehen hatte, das ihm und Made line entgangen war.
    »Nichts.« Der verträumte Ausdruck war in das Gesicht des Zauberers zurückgekehrt. »Möchtet ihr zum Kaffee bleiben? In Parsien ist das eine echte Delikatesse, und Isham macht ihn wirklich ganz hervorragend.«

    Als sie später die Treppe hinunterstiegen, bemerkte Made - line: »Manchmal habe ich das Gefühl, Arisilde hält dich für einen Beamten der Präfektur wie Ronsarde.«
    »Kann gut sein. Er weiß, dass ich als Junge ein großer Bewunderer Ronsardes war. Wenn er schon glaubt, dass Edouard noch lebt, dann kann er sich alles Mögliche einbilden.«
     
    Als Nächstes brachte die Kutsche sie zu einer Straße in der Nähe der südlichen Hafenanlagen, wo alle Schifffahrtslinien, die auf dem Fluss Frachtgut transportierten, Büros und Lagerhallen mit steil aufragenden Tonnendächern besaßen.
    Auf der Fahrt hierher hatten sie über Octaves Motive und mögliche Komplizen oder Helfer spekuliert, aber ohne greifbare Ergebnisse. Um weiterzudenken, brauchen wir Fakten, und genau die fehlen uns. »Ich möchte Octave aufspüren, bevor er uns aufspürt«, erklärte Nicholas, als die Kutsche am Ende der Straße langsamer wurde. »Heute Morgen habe ich Reynard eine Nachricht geschickt mit der Bitte, etwas über den Mann in Erfahrung zu bringen. Zum Beispiel, ob er überhaupt ein Spiritist ist.« Er öffnete den Droschkenschlag und stieg aus. Auf der Straße herrschte mäßiger Vormittagsverkehr: beladene Fuhrwerke und leichtere Passagierkutschen rollten vorbei, und auf der Promenade bewegten sich Geschäftsleute und Werftarbeiter. Die Brise trug den abwechselnd frischen und fauligen Flussgeruch heran und erinnerte ihn an die vermisste Jeal Meule und ihr wahrscheinliches Schicksal.
    »Die Duchess hatte da keine Zweifel.« Madeline trat neben ihn und ergriff seinen Arm. »Sonst wäre er gestern Abend bestimmt nicht eingeladen worden, und eine private Unterredung mit ihr hätte er auch nicht führen können.«

    Nicholas gab dem Kutscher das Signal zum Weiterfahren. Devis und Crack würden die Droschke zu ihrem üblichen Stellplatz in der Stallung um die Ecke fahren, und später sollte Crack in der Lagerhalle wieder zu ihnen stoßen. »Mag sein, aber wenn er für die Adeligen mit ihren toten Verwandten redet, sollte sein Name zumindest in einigen Zirkeln bekannt sein, zu denen Reynard noch Zugang hat. Wir haben uns in letzter Zeit nicht viel in der feinen Gesellschaft bewegt; deswegen haben wir wahrscheinlich noch nicht von ihm gehört.«
    Schon vor langer Zeit hatte sich Nicholas dagegen entschieden, in Coldcourt Empfänge zu geben. Das Risiko war ihm zu groß. Und er hatte keine Lust, nur für festliche Anlässe ein zweites Haus zu unterhalten. Zum Glück schrieben die wenigen Mitglieder der vornehmen Gesellschaft, mit denen er noch in Verbindung stand, diese Reserviertheit seiner Trauer über Edouard Villers Tod zu. Überdies half ihm seine Zurückgezogenheit, die Rolle Donatiens zu wahren, die für seine Pläne im Hinblick auf Montesq unerlässlich war.
    »Dann sollten wir heute Abend ins Theater gehen«, meinte Made line. »Dort können wir uns weiter erkundigen. Außerdem spielt Valeria Dacine in Arantha , und sie soll wirklich wunderbar sein.«
    Sie bogen in die Gasse, die an Importfirmen und Frachtlinien vorbei zum Hintereingang einer Lagerhalle führte, deren Eigentümer Nicholas unter dem Namen Ringard Alscen war. Er schloss die nur äußerlich massiv wirkende Tür auf, und sie traten ein.
    Er hatte noch andere Stützpunkte, weil er es für falsch hielt, alles am selben Ort aufzubewahren, doch das hier war
mit Abstand der größte. Die anderen waren über die ganze Stadt verteilt. Außer ihm war Made line die

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