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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Einzige, die alle kannte.
    Die Tür führte in ein Büro, dessen Wände von vollen Aktenschränken gesäumt wurden. Zwei Männer hockten auf einer ramponierten Holzkiste und spielten im Licht einer hängenden Öllampe Karten. Die Szenerie glich denen in den anderen Lagerhäusern an der Straße aufs Haar. Nur dass einer dieser Männer Lamane und der andere ein Sohn Cusards war. Beide erhoben sich, als sie Madeline bemerkten.
    »Ist Cusard da?«, fragte Nicholas.
    »Ja, klar«, erwiderte Lamane. »Hat sich nicht vom Fleck gerührt. Er sagt, es macht ihn nervös, und er muss einfach dasitzen und es anschauen.«
    »Wirklich?« Nicholas lächelte. »Bald wird er es ausgeben, zumindest einen Teil davon. Das wird ihm bestimmt besser gefallen.«
    Sie lachten, dann traten Nicholas und Madeline durch die innere Tür in den Hauptteil des Lagerhauses.
    Es war eine riesige, mehrere Stockwerke hohe Halle mit einer gewölbten Decke, die zu einem späteren Zeitpunkt mit Eisenträgern abgestützt worden war. Durch schmale Fenster hoch in den Wänden fiel Tageslicht ein, und in regelmäßigen Abständen warfen Lampen einen helleren Schein.
    Zwischen langen Reihen von Fässern, Tonnen und Kisten schritten sie über den Steinplattenboden. Das Lager pflegte eine reale Geschäftsverbindung zu zwei kleineren Fracht - linien, und einiges hier gehörte Unternehmen, die Nicholas unter falschem Namen führte. Allerdings achtete er strikt
darauf, jede Verbindung zu Valiarde Imports zu vermeiden. Am hinteren Ende der Halle beluden Arbeiter ein großes Fuhrwerk, das vor einem gewaltigen Tor stand. Unter sie hatte sich Crack gemischt, der alles aufmerksam überwachte.
    Nicholas sperrte eine Tür auf seiner Seite auf, durch die sie in einen viel kleineren Raum gelangten. Auch hier gab es Kisten, und an den Wänden standen Regale und verschlossene Glasschränke. Außerdem befand sich hier ein ungefähr hüfthoher Tresor, wuchtig und abweisend, der nichts weiter verwahrte als die Rechnungen der ehrlichen Kunden des Lagers.
    Cusard blickte von seinem Kaufmannsschreibtisch auf und tippte sich zum Gruß an die Mütze.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Nicholas.
    »Nich das Geringste. Willst du’s dir anschauen?«
    Nicholas lächelte. »Ich hab’s mir schon angeschaut. Gestern Abend, weißt du noch?«
    »Aber die Dame hat’s noch nich gesehen.« Cusard zwinkerte Madeline zu. »Na, wie wär’s?«
    Madeline nahm Platz, legte ihren Sonnenschirm beiseite und streifte die Handschuhe ab. »Ja, ich möchte es sehen.«
    »Na schön.« Nicholas machte ein paar Schritte, um sich an den Kamin zu lehnen. »Aber verlieb dich nicht, es bleibt nicht lange hier.«
    Cusard kniete sich hin und zerrte den geflochtenen Läufer beiseite. Der Teppich war eigentlich überflüssig, denn dieser Safeeingang war besser verborgen, als es rein menschlicher Einfallsreichtum vermocht hätte. Cusard drückte die Hand flach auf einen der glatten Steinblöcke, aus denen der Boden
bestand. Und plötzlich schien sich ein kleiner Teil der Blöcke zu kräuseln, als wäre der Stein flüssig geworden.
    Es war einer von Arisildes alten Zaubern, den er noch vor dem Rückzug in seine Opiumträume installiert hatte. Nicholas wusste, dass nicht ein Magier unter tausend imstande war, diesen Zauber zu erkennen oder ihn gar zu brechen. Arisilde hatte ihm das Prinzip erklärt. Die Blöcke waren immer noch aus Stein, doch durch den Zauber ging ihr fester Aggregatszustand in etwas Formbareres über. Er war so eingerichtet, dass er nur Nicholas, Madeline und Cusard gehorchte. Reynard kannte den Ort, hatte aber damals unter Hinweis auf seine Unzuverlässigkeit auf den Schlüssel zum Geldschrank verzichtet.
    »Sei auf der Hut vor einem Mann, der sich Dr. Octave nennt«, mahnte Nicholas Cusard, während sie warteten. Er beschrieb den Mann ausführlich, einschließlich der Kleider, die der Golem getragen hatte. »Er ist wahrscheinlich ein Zauberer, möglicherweise ein extrem gefährlicher. Und er scheint mehr über uns zu wissen, als uns lieb sein kann.«
    Cusard wirkte reichlich bestürzt. »Jetzt hast du mir aber ganz schön die Laune verdorben. Ich sorg dafür, dass die anderen auch gewarnt sind.«
    Ein Teil des Steins sank nun nach unten und verschwand wie fließendes Wasser unter den festen Blöcken. Darunter kam ein mit Mörtel verputztes Fach zum Vorschein, das mit kleinen Goldbarren gefüllt war.
    »Siebenundvierzig Stück«, erläuterte Cusard voller Zufriedenheit. »Wie viel is das?

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