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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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orientalischen Stil geschlitzten Rock. B. J. war gut gebaut und schlank ... und sie hatte Klasse, oh ja. Oder lag es lediglich an Alec Kyles Körperchemie? Was auch immer, jedenfalls waren dies die Empfindungen des Necroscopen und er war sich auch durchaus der Tatsache bewusst, wie nah sie ihm war und dass sie hier ganz allein waren. Allerdings (beruhigte er sich rasch) war dies ja alles Teil seiner Suche nach Brenda.
    »Hier wohne ich«, sagte sie, indem sie auf einem Treppenabsatz zur Seite trat, von dem aus man direkt in ihr Wohnzimmer kam. »Geh’ ruhig rein und nimm schon mal Platz, Harry Keogh!«
    Ehe er sich setzte, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, und was er sah, gefiel ihm. Denn wo das Lokal im Erdgeschoss die verschiedensten Stilrichtungen miteinander vermengte, entsprach dieses Zimmer voll und ganz B. J. – es spiegelte ihren Charakter wider oder doch zumindest das Bild, das Harry von ihr hatte. Es war geschmackvoll, aber nicht langweilig eingerichtet, angenehm sowohl für das Auge als auch für den Geist. Obwohl weder protzig noch pompös, sah alles trotzdem irgendwie wertvoll aus, einfach echt ... nicht anders als die Frau selbst?
    Der gemusterte Florteppich bestand offensichtlich aus reiner Wolle. Harry spürte seine Wärme geradezu durch die Schuhsohlen hindurch. Das Muster war ... türkisch? Griechisch? Mediterran jedenfalls! Desgleichen die mit Firnis überzogenen Deckenbalken aus Pinienholz, die wie Speichen von der Mitte des Raumes ausgingen, bis sie auf gebogene Hölzer trafen, die dem Ganzen das Aussehen eines Rades verliehen, sodass der Raum beinahe rund oder doch wie ein Achteck wirkte, während er in Wirklichkeit einfach rechteckig war. Aber »einfach« war im Grunde genommen nichts daran.
    Von der Nabe des Rades hing ein kleiner, kreisförmiger Kronleuchter an einer goldenen Kette herab. Die Kristalllüster daran enthielten je drei Glühkerzen, sodass das ganze Teil funkelte und glänzte wie eine kleine Sonne. Das Licht war hell genug, bei Bedarf konnte man aber auch die an den Wänden angebrachte indirekte Beleuchtung zuschalten. Darüber hinaus stand neben dem kreisrunden Tisch, der die Mitte des Raumes einnahm, auf einem hohen, weißen Ständer eine Leselampe.
    Die drei Innenwände zierten teure, alte Drucke in zeitgenössischen Rahmen, in den Ecken hingegen verstärkten schmale Wandschirme aus in Bambus gerahmtem Gobelingewebe den Eindruck, sich in einem kreisrunden Saal zu befinden. An der Außenwand beanspruchte ein großes Erkerfenster mit einer Sitzbank drei Viertel des zur Verfügung stehenden Raumes. Es ging auf einen den Garten überblickenden Balkon hinaus; der Necroscope sah die sich sanft im Wind wiegenden, im Regen saftig-grün glänzenden Wipfel von Bäumen und Sträuchern, und in der Ferne konnte er einen nächtlich-dunklen Hügel (den Felsen, auf dem das Schloss stand, oder vielleicht »Arthur’s Seat« daneben?) ausmachen, der sich vor einem wolkenverhangenen Himmel abzeichnete.
    Um den Tisch mit der polierten Kieferplatte waren eine helle Ledercouch und zwei dazu passende Sessel gruppiert, den Zwischenraum zwischen den gerahmten Drucken nahmen zwei hohe, schmale, brechend volle Bücherregale ein. Vor dem Wandschirm neben dem Erkerfenster stand, bequem von der Couch aus einzusehen, ein Fernsehapparat, vor dem Schirm in der anderen Ecke das Regal mit der Stereoanlage. Hinter jedem der vier Wandschirme war eine Kommode verborgen; offensichtlich verwahrte Bonnie Jean ihren Krimskrams, dem Blick ihrer Besucher entzogen, in den Schubladen. Sie war wohl eine Frau, die Wert auf Ordnung legte.
    Eine drehbare Hausbar auf dem offenen Treppenabsatz vervollständigte das Bild. B. J. war dort stehen geblieben, anscheinend um etwas zu trinken einzuschenken. »Einen Courvoisier?«, fragte sie.
    Um ein Haar hätte Harry Ja gesagt, doch dann besann er sich, dass er sich geschworen hatte, keine harten Sachen mehr zu sich zu nehmen, und schüttelte den Kopf. »Nein, danke!«
    »Wie bitte? Soll ich etwa hier ’rumsitzen und ganz alleine trinken?«
    »Nichts Hartes«, entgegnete er. »Ich mache mir nichts aus harten Sachen. Das heute Abend war eine Ausnahme. Hättest du mir nicht einen Cognac vorgeschlagen, wäre ich wahrscheinlich gar nicht auf die Idee gekommen. Aber das B. J.’s ist doch ein Weinlokal? Weshalb bietest du mir nicht einfach ein Glas Wein an?«
    Diese Antwort schien ihr zu gefallen. »Eigentlich bin ich ganz froh, dass du das sagst. Ein Mann, der trinkt,

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