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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Worten: wenn das Gesetz den Gesetzeshütern die Hände bindet –, dann springt mein Verein ein, um ihnen auszuhelfen. Nur dass es jetzt nicht mehr mein Verein ist. In deinem Fall bin ich nämlich einen Schritt zu weit gegangen.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Sie haben dich rausgeworfen?«
    »Ja«, erwiderte er. »Das hier ist mein letzter Auftrag. Ich soll feststellen, weshalb du dort warst und warum du es getan hast. Du brauchst mir nur ein, zwei Fragen zu beantworten, und zwar wahrheitsgemäß, und schon ... hegt niemand mehr einen Verdacht gegen dich – und ich bin mit meinen Leuten quitt.«
    »Stellen sie dich dann wieder ein?«
    »Nein, aber das geht schon in Ordnung. Ich habe genug anderes zu tun.« Er trank einen weiteren Schluck Wein, der in der Tat hervorragend war. Er linderte sogar seine Halsschmerzen, von denen er bislang noch gar nichts bemerkt hatte, und löste ihm nicht nur die Zunge, sondern auch seinen Geist, sodass ihm alles, was er sagte, furchtbar vernünftig vorkam.
    »Und ...« – sie war sich ihrer Sache immer noch nicht ganz sicher – »nachdem du mich in jener Seitenstraße zurückgelassen hattest – das ging ja auch alles ganz plötzlich, wenn ich das mal so sagen darf –, wohin bist du dann gegangen? Und wie hast du es angestellt, so schnell zu verschwinden?«
    »Ich suchte meine Vorgesetzten auf und erstattete ihnen Bericht. Sie waren dieser Bande schon seit geraumer Zeit auf der Spur. Und wie ich so schnell von dort wegkommen konnte: In dem Tor des Lagerhauses, das auf die Seitenstraße hinausgeht, gibt es noch eine kleinere Tür. Die habe ich einfach genommen.« (Nun, durch so etwas wie ein Tor war er ja durchaus getreten.)
    »Als ich von dir wegschaute und dann wieder hin, hätte ich schwören können, du wärst einfach ... ich weiß nicht, verschwunden?«
    »Das liegt an dem Zeug, das ich dir injiziert habe«, entgegnete er. »Es ruft Halluzinationen hervor, aber das gibt sich schnell wieder. Außerdem war es ja ziemlich neblig in dieser Gasse. Was willst du überhaupt damit sagen? Was ist daran denn so geheimnisvoll? Ich werde – ich wurde dafür bezahlt, dass niemand mich sieht, dass ich ohne Vorwarnung komme und ebenso schnell wieder verschwinde, ohne Spuren zu hinterlassen.« Mit einem Mal fing Harry an zu lallen, nicht sehr, aber doch genug, dass es ihm auffiel. »Du warst verwirrt, und bei dem Nebel und so ...«
    B. J. schenkte ihm nach. Hatte er sein Glas so schnell ausgetrunken? »Jetzt bist du an der Reihe!«, meinte er und unterdrückte dabei ein Gähnen.
    »Ist meine Gesellschaft denn so langweilig?«, lächelte B. J. verwundert. Zumindest kam es ihm so vor.
    »Müde!«, sagte der Necroscope. Plötzlich wurden seine Augenlider bleischwer. Das war eigentlich nicht weiter erstaunlich ... er war so viel herumgehetzt ... dazu noch der Alkohol ... und die ungelöste Frage nach dem Verbleib von Brenda und Harry junior und ob sie in Sicherheit waren. Er lehnte sich auf die Seite und stützte den Ellbogen auf die Couch. »Weshalb warst du dort? Wozu die Armbrust? Warum hast du diesen Kerl, Skippy, getötet und versucht , den anderen in der Wolfsmaske umzubringen? Rein aus Rache? Weil sie eine Bedrohung für Freunde von dir darstellen?« (Das Wort »Bedrohung« kam bereits reichlich undeutlich heraus, trotzdem redete Harry weiter:) »Reicht das für dich schon aus, jemanden zu jagen und ihn umzulegen? Nun, dann kann ich nur sagen, deine Freunde liegen dir anscheinend wirklich am Herzen! Warum erzählst du mir nicht ein bisschen mehr darüber?«
    »Geht es dir gut?« Sie wirkte beunruhigt und schien sich Sorgen um ihn zu machen.
    »Mir? Bestens!« Das Glas in seiner Hand neigte sich bedenklich zur Seite. Auch gut, es war ohnehin nicht mehr viel drin.
    »Komm’, mach’s dir bequem«, sagte sie. »Du siehst ja völlig fertig aus! Hier ...« Ehe er widersprechen konnte (selbst wenn er es gewollt hätte), schob B. J. ihm ein paar Kissen unter den Kopf. »Du hast fürchterliche Augenringe. Ich glaube, dir fehlt einfach Schlaf!« So, wie sie das Wort »Schlaf« aussprach, klang es beinahe wie eine Beschwörung.
    Er konnte geradezu spüren, wie ihm die Augen zufielen, und war viel zu müde, sie wieder zu öffnen.
    »Du ... bist an ... der Reihe«, sagte er.
    Er hatte nicht mehr die Kraft, sich aufzurichten, und bekam kaum noch mit, wie sie ihm die Hände auf die Schultern legte, ihn auf den Rücken drehte und die Kissen unter seinem Kopf zurechtrückte. Verdammt!, dachte er,

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