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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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(so wie einst Radu), und viele Finger, deren schändliche Abdrücke auf der bis dahin unberührten Jungfrau zu sehen waren. Viele waren auf ihr – in ihr – gewesen! Nicht allein die Gebrüder Zirescu ...
    Radu kehrte zurück zu seinem Wagen, wie im Schlaf setzte er einen Fuß vor den anderen. Er trat an die Kiste unter seiner Bettstatt, in der er am Nachmittag die frisch gereinigte, in geölte Lappen eingeschlagene Armbrust verstaut hatte, bis er sie das nächste Mal brauchen würde. Und dieses nächste Mal war jetzt gekommen! Doch nun ging er nicht auf Ziegen. Er war auf Schweine aus!
    Sein nächster Weg führte ihn ans Lagerfeuer, in dessen flackerndem Schein das raue, kehlige Gelächter trunkener Männer erscholl. Wo kein anständiger Mann sich mehr blicken ließ, weil die Szgany Zirescu sich ihrer schämten, hatte sich ein halbes Dutzend Saufkumpane der Zirescus versammelt. Und hier nahm keiner mehr ein Blatt vor den Mund! Sie tuschelten miteinander und machten höhnische Bemerkungen, und immer wieder fiel ein einziger Name ... Magda! Und dies von den branntweintrunkenen Lippen ihrer Vergewaltiger und Mörder.
    »Das war vielleicht ein Ritt! «, meinte ein gewisser Arlek Bargosi. »Den werde ich niemals vergessen! Und eng wie die Möse einer Zwölfjährigen – na ja, zumindest bis wir alle mit ihr fertig waren!« Er prustete los, weil er seine derben Worte lustig fand, doch dann verschluckte er sich und sprang röchelnd auf. Als die anderen zu ihm hochblickten, um zu sehen, was er so plötzlich hatte ...
    ... sahen sie das gefiederte Ende eines Armbrustbolzens aus Arleks Adamsapfel ragen. Die bluttriefende Spitze war am Genick wieder ausgetreten! Arlek umklammerte den harten Eisenholzschaft, doch vergebens. Er lallte noch »Urk! Urk! Urk!«, spuckte dann Blut und fiel mit dem Gesicht voran ins Feuer. Während die Funken nach allen Seiten stoben, trat Radu Lykan vor. Er spannte die Sehne seiner Waffe und legte einen neuen Bolzen ein.
    Doch diesen Radu kannten sie nicht. Seine ausdruckslose Miene war einem albtraumhaften Grinsen gewichen, in seinen Augen brach sich der rötliche Feuerschein. Mit wütend gebleckten Zähnen stand er vor ihnen, hoch aufgerichtet, sein Haar grauer denn je. Nun sah er tatsächlich aus wie ein Falke – und zwar wie ein Falke, der auf den Geschmack von Blut gekommen war, bereit, sich auf sein nächstes Opfer zu stürzen.
    Trotz ihrer Masse waren die Zirescu-Brüder im Nu auf den Beinen. Mit wirren Bärten, die Gesichter vom Schnaps gerötet, wurden sie augenblicklich nüchtern. Denn diesmal vernahmen sie das dumpfe Geräusch, mit dem Radu den Abzug durchzog, und das Sirren des Bolzens, der geradewegs auf Ions Herz zuraste ... Er hätte auch getroffen, wäre nicht einer ihrer Kumpane, ein gewisser Kherl Fumari, ebenfalls aufgestanden und in die Schusslinie gestolpert.
    Radus Bolzen durchschlug sein Rückgrat und beulte, ehe er stecken blieb, Kherls Jacke vorn am Bauch etwas aus. Als Kherl mit einem Gurgeln in die Knie ging, erkannte Ion Zirescu, wie knapp er noch einmal davongekommen war. Denn Kherl versuchte, sich an ihm festzuhalten, während er zu Boden sank, und blickte aus bereits brechenden Augen zu ihm auf.
    Und da stand Radu mit seinem irren Grinsen, eiskalt wie die Nacht, und doch stets in Bewegung, spannte seine Waffe und schob einen dritten Bolzen in die Nut ... Diesen Schuss sollte er allerdings nie abfeuern! Hinter ihm wuchs eine massige Gestalt aus der Dunkelheit – Giorgio Zirescu persönlich! Er hatte einen Knüppel in der Hand, den er hob und mit aller Gewalt auf Radus Schädel niedersausen ließ. Damit war die Sache erledigt.
    Giorgio warf den Knüppel beiseite und bedachte seine sprachlosen Söhne und deren schwankende Kumpane mit einem finsteren Blick. »Huh!«, knurrte er. »Gott sei Dank habe ich noch den ein oder anderen Freund – obwohl ich zwei so missratene Kerle wie euch gezeugt habe!«
    »Vater, wir ...«, begann Lexandru.
    »Halt den Mund! «, herrschte sein Vater ihn an. »Glaubst du etwa, ich wüsste nicht, was hier vor sich geht? Oh doch! Wie gesagt, ein Freund riss mich aus dem Schlaf. Er hat mitbekommen, worüber ihr am Feuer erzählt habt. Radus Schwester, Magda – tot, und ihr habt sie umgebracht! Zu sechst seid ihr über die Kleine hergefallen! Die beiden räudigen Leichname hier, Kherl Fumari und Arlek Bargosi, die Gebrüder Ferenczy, Rakhi und Lagula« – Giorgio bedachte die Ferenczys, die verlegen von einem Fuß auf den anderen traten und

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