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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Brenda für ihn ausfindig machten, würden sie damit lediglich vergelten, was er bereits für sie getan hatte.
    Der Necroscope verfügte über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ihm war klar, dass man der Wache die Hölle heißmachen und den armen Kerlen das Wasser dann bis zum Hals stehen würde. Darum löste er, ehe er sich mit seiner Kriegsbeute aus dem Staub machte, absichtlich den Alarm aus. Sollten sich das Verteidigungsministerium und die Militärpolizei ruhig den Kopf darüber zerbrechen, wie die Diebe es angestellt hatten. Dafür wurden sie schließlich bezahlt. Zweifelsohne würden sie es der IRA in die Schuhe schieben.
    Als Nächstes erstand er (was auf der Hand lag und völlig unkompliziert war) eine nagelneue Karte von Sizilien, insbesondere des Madonie-Gebirges. Daraufhin begab er sich mithilfe einer Reihe zaghafter Probesprünge über das Möbius-Kontinuum ans Mittelmeer, betrachtete sich im verschlafenen Flughafen von Catania die voraussichtlichen Ankunftszeiten und stellte seine Armbanduhr auf die Ortszeit um.
    Anschließend suchte er die Toilette im Eingangsbereich auf, verriegelte seine Kabinentür von innen, merkte sich die Koordinaten und kehrte nach Hause zurück.
    Und nachdem er sorgfältig seine Koffer gepackt hatte, war er so weit ...
    Noch am selben Abend, nur eine Stunde später, um 21.30 Uhr, rief er B. J. an, um ihr mitzuteilen, dass er für ein, zwei Tage wegfahren würde.
    »Um nach Brenda zu suchen?« Sie wirkte beunruhigt, wenn nicht misstrauisch.
    »Nein, etwas anderes. Geschäftlich ...«
    »Ich wusste gar nicht, dass du noch irgendwelche ›Geschäfte‹ zu erledigen hast.«
    »Es geht um meine Finanzen. Ich muss meine Konten hierher verlegen und noch ein paar Dinge klären. Hier, vor Ort, habe ich noch überhaupt nichts auf die Reihe gebracht. Und gewissermaßen liegt das sogar an dir. Du nimmst meine ganze freie Zeit in Anspruch, und denken kann ich sowieso nur an dich. Ich muss meine Bankangelegenheiten regeln, das ist alles, Sachen, um die ich mich die ganze Zeit nicht gekümmert habe. Das hat nichts mit uns zu tun, außerdem wollen wir uns ja ohnehin erst am Samstag treffen.«
    Es entstand eine lange Pause. Schließlich sagte B. J. leise: »Bist du dir da sicher? Dass es nichts mit uns zu tun hat?« Und noch ehe er etwas erwidern konnte, als er bereits Worte formte, um ihr eine Antwort zu geben, fuhr sie fort: »Hör zu, mein Gel...«
    »Natürlich bin ich mir sicher!«, schnitt er ihr das Wort ab und stellte überrascht fest, dass er schwitzte. »B. J., wir haben Donnerstagabend, und am Freitagabend, spätestens Samstagmorgen komme ich wieder.«
    Nach weiterem Schweigen: »Na gut – aber denk dran, Harry, dass wir am Wochenende klettern gehen wollen.«
    »Das möchte ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen ...«
    Im Anschluss daran nahm Harry sich einen Augenblick Zeit, um zu überlegen, was er da eigentlich machte. Irgendetwas beunruhigte ihn, und er kam nicht dahinter, was es war. Schließlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Früher hätte er einfach das Möbius-Kontinuum benutzt, um sich mit einem Sprung direkt nach Palermo zu versetzen. Nun hingegen ...
    ... allem Anschein nach konnte er mittlerweile nicht mehr auf die kleinen Tricks und diese Geheimnistuerei verzichten, mit denen er seine übersinnlichen Fähigkeiten kaschierte. Doch das war Unsinn: Natürlich musste er seine Fähigkeiten geheim halten! Was er ja offensichtlich tat – aber in einem solchen Ausmaß? Es war schon merkwürdig; in seinem ganzen Leben hatte er sich noch nie so viele Sorgen darüber gemacht, dass jemand etwas von seinen Talenten mitbekommen könnte. Aber weshalb ausgerechnet jetzt (das fragte er sich unentwegt), wo er sich doch im Grunde in Sicherheit befand?
    In Sicherheit? Angesichts dessen, was er vorhatte?
    Wenn es eine Antwort auf diese Fragen gab, dann musste sie wohl oder übel warten. Sein Entschluss stand fest und alles war durchgeplant. Wenigstens was die nächsten paar Tage betraf.
    In Edinburgh war es 9.45 Uhr, in Sizilien 10.45 Uhr.
    Ein Ferngespräch verband Harry mit dem Flughafen in Catania, wo er sich nach der Ankunft des Fluges aus Athen erkundigte. Die Maschine befand sich im Landeanflug. Er gab ihr noch fünfundvierzig Minuten, bis sie am Boden war und die Passagiere auscheckten und sich auf den Weg zum Zollschalter machten. Dann begab er sich über die Möbiusroute geradewegs in die Kabine, die er sich auf der Herrentoilette reserviert hatte. Keine

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