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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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fühlte sich in der Nähe von Sven sicher und geborgen.
    Weitere Turbolenzen weckten jetzt auch Sven.
    „Sorry, bin wohl ein bisschen eingenickt.“
    Nefen schaute Sven an und lächelte.
    „Das hattest du dir auch verdient.”
    „Wie weit ist es noch?“ Sven sah aus dem Fenster.
    „Kann nicht mehr lange dauern, wir sind schon über der Wüste.“
    Nefen genoss im geheimen seine Gedanken bezüglich Svens …
    *
    Zielflughafen war Luxor.
    Die nette Stimme des Kapitäns erklang wieder in den Lautsprechern an Board. Der Ansage zu Folge mussten sie sich auf einen mittelschweren Klimaschock einstellen.
    Trotz intensivster Vorbereitungen, traf die beiden der Hitzehammer, als sie aus der Tür traten.
    „Nur mal so nebenbei bemerkt, wenn mir noch einmal jemand erzählen will, dass die Frisur mit Taft auch bei 39 °C sitzt, dem erzähl ich was anderes.“
    „Man merkt, dass es dir besser geht“, bemerkte Sven sarkastisch.
    Sie stopften sich in einen vor zwanzig Jahren ausgemusterten Linienbus, der sie zu einem immerhin klimatisierten Zelt in Ocker brachte.
    Nefen erkannte recht schnell, dass es sich hierbei um ein behelfsmäßiges Ankunftsgebäude handelte. Es folgten unzählige Passkontrollen. Schwer bewaffnete Polizisten sorgten für die Sicherheit der Touristen.
    Nach einer halben Stunde kamen auch schon die ersten Koffer und Taschen. Jetzt kam auch die Rangelei um das Gepäck in Gang. Hier wurden Nefen und Sven auch gleich mit den hiesigen Gebräuchen bekannt gemacht.
    Ein paar schlecht gekleidete, grinsende Ägypter standen herum und versuchten die Taschen und Koffer aus den Händen der Touristen zu reißen, um diese dann auf Wagen zu legen und sofort die Hand für „Bakschisch“ aufzuhalten.
    Sven hatte eine Kreuzfahrt gebucht, was eine relativ gemütlich Möglichkeit war, nach Abu Simbel zu kommen. Außerdem war er der Meinung, die Erholung an Bord eines Schiffes würde Nefen auch gut tun.
    Alle Formalitäten waren nun erledigt und ihnen wurde ein weiterer Bus zugewiesen.
    Das Modell, Mercedes-Bus, hätte in Deutschland sicher noch einen guten Platz auf einem Autofriedhof gefunden, aber er war kühl und hatte verdunkelte Scheiben, so dass man sich schon ein wenig wichtig vorkam.
    Nach dem Einstieg wurden schon mal die anderen Mitreisenden taxiert. Sechzig Prozent waren gestandene Pärchen aus dem üblichen Mittelstand, Marke Durchschnitt.
    Achtunddreißig Prozent etwas jüngere Pärchen, gerade verliebt, verheiratet oder sonst wie leiert.
    Und die letzten zwei Prozent machten ein älteres Schwulenpaar aus.
    Ein recht netter Ägypter stieg zuletzt ein und stellte sich als Reiseführer vor.
    Da war sie wieder, die Stimme, die Nefen immer wieder hörte.
    Der junge Mann versetzte der Reisegruppe direkt einen weiteren Schock.
    „Leider liegt ihr Schiff nicht wie vorgesehen in Luxor-Hafen, sondern wegen Bauarbeiten an der Schleuse im 60 Kilometer entfernten Esna.“
    Das Schiff war ein fünf Sterne Luxus-Kreuzer aus deutscher Fabrikation. Drei Etagen, inklusive dem Sonnendeck, sorgten für genügend Auslauf.
    Auf dem Sonnendeck selber lud ein Pool zur Abkühlung ein, welche auch wirklich, bei rund fünfundvierzig Grad im Schatten, nötig war.
    Leise Musik plärrte blechern aus den, nicht mehr ganz so neuen, Lautsprechern. Die Zimmer waren ausreichend groß und die Betten bequem. Das Porzellan in den Bädern von „Ideal Standard“, ließ direkt heimische Gefühle aufkommen.
    Von außen erinnerte dieser Kasten eigentlich eher an ein plumpes halbes Hochhaus aus Honecker-Zeiten.
    Im Inneren des Schiffes allerdings war alles nett auf Rustikal ausgeschmückt.
    Ob es die absolut geile Showtreppe im Eingangsbereich war, man hätte meinen können, Marilyn Monroe würde gleich runter gestürzt kommen und ihre Diamanten suchen, oder, ob es die schweren Samtvorhänge in der Bar waren, die einen zu erschlagen drohten.
    Die Teppiche auf den Treppen und in den Gängen schafften eine sehr warme Atmosphäre.
    Das Sitzmobiliar im Renaissance-Stil gehalten, rundete das Gesamtbild ab.
    Hier ist 1001 Nacht in Szene gesetzt, die ihres gleichen sucht.
    Dass Agatha Christie hier ihren Krimi „Mord auf dem Nil“ schrieb, ließ sich jetzt nachvollziehen, denn wer würde hier keine Mordgedanken bekommen?
    Es scheint so eine Eigenart der Ägypter zu sein, alles maßlos zu übertreiben. Ob es der Zimmerboy war, der mit Fingerfertigkeit einem die Reisetaschen entleert, um dann mit den gefundenen Unterhosen und sonstigem Kram tolle Figuren

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