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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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schon hier drinnen und wartete, dass seine Knochen wieder heilten.
    „Na, wie geht es uns heute?“
    ‘Jetzt fängt der auch schon mit diesem Scheiß an!’
    Obwohl es Nefen nervte, tat er so, als sei alles in bester Ordnung.
    „Doc, können sie etwas gegen das Jucken unter dem Gips tun?“
    „Wo juckt es denn?“
    „Besonders da, wo ich eingegipst bin.“
    „Oh, der junge Mann hat seinen Humor wieder gefunden.“
    Und ohne weiter darauf einzugehen, machte der Arzt mit seiner Begutachtung weiter.
    „Die Rippe ist wieder gut zusammen gewachsen. Sie sollten sich jedoch vorsichtig verhalten, bis sie vollständig ausgehärtet ist. Ihr Knöchel sieht auch wieder ganz gut aus.“
    Das war es, was Nefen hören wollte, denn bei seinem Vorhaben wäre die gebrochene Rippe mehr als hinderlich gewesen.
    „Und was ist mit dem Gips?“
    Der Arzt wendete sich der Schwester zu.
    „Haben wir die Brüche noch mal geröntgt?“
    „Ja, die sind ganz gut verheilt. Hier sind die Aufnahmen.“
    „Okay. Dann können Sie den Gips entfernen, aber bitte noch fürs Erste schienen. Damit der junge Mann seine Juckreize los wird.“
    Er schaute zu Nefen über seinen Brillenrand und zwinkerte diesem zu. Danach verließen sie wieder das Zimmer.
    *
    Sven hatte den Bärenanteil für die Organisation der Flucht zu erledigen.
    Gott sei Dank hatten die Semesterferien gerade begonnen, so konnte er sich voll auf die Vorbereitungen konzentrieren.
    Bis zum Abend hatte er alles erledigt und machte sich jetzt auf den Weg ins Krankenhaus, wo Nefen schon ungeduldig wartete.
    „Hast du alles?“
    „Ja, nur das Geld konnte ich nicht holen. Der Automat hat nur 2000 Euro ausgespuckt.“
    Sven schaltete das Licht in Nefens Raum ab.
    „Macht nix, für den Anfang sollte es reichen! Los, lass uns verschwinden, bevor noch jemand kommt.”
    Dieser Satz war nicht ganz ausgesprochen, als die Tür sich öffnete.
    Das Licht aus dem Gang blendete die beiden Jungs so, dass sie nur einen Schatten in dem Türrahmen ausmachen konnten. Die Gestalt stand einfach nur da, drehte sich um und verschwand wieder.
    „Was war das denn?“
    Sven schaute Nefen verblüfft an.
    „Keine Ahnung, aber ich will es auch nicht rausfinden. Lass uns schleunigst verschwinden!“
    Sie stahlen sich aus dem Krankenhaus.
    Unbewusst kam es ihnen schon ein wenig seltsam vor, dass sie keiner Menschenseele begegneten, aber die Freude über die gelungene Flucht ließ diesen Gedanken schnell wieder vergessen.
    Das Taxi wartete bereits. Der Weg führte sie zum Flughafen. Die Maschine war startbereit und der letzte Aufruf für die Passagiere kam durch die Lautsprecher.
    Kurze Zeit später saßen sie in dem Flugzeug, welches sie nach Ägypten bringen sollte.
    Nefen hatte beschlossen, seinen Träumen selber auf die Spur zu kommen. Somit war es nahe liegend, die Suche dort zu beginnen, wo sein Traum ihn immer wieder hinführte.
    *
    Der Kapitän begrüßte die Reisenden über die Lautsprecher und wünschte allen einen angenehmen Flug.
    Diese Stimme.
    Nefen war sich sicher, diese Stimme zu kennen. Es war wieder diese warme, sanfte Männerstimme, die sein Blut in Wallungen brachte.
    Durch die Anstrengungen der Flucht merkte Nefen, dass sein Körper doch noch recht geschwächt war. So dauerte es auch nicht lange, bis ihm vor Müdigkeit die Augen zufielen. Kaum, dass er sie geschlossen hatte, ging er wieder auf die Reise auf den Schwingen seines Traumes. Nefen stand in mitten eines großen Tempelgewölbes.
    Säulen ragten schier endlos in die Höhe und Figuren von den alten Göttern Ägyptens standen davor. Von der Decke hingen seideneTücher in gedeckten, warmen Farben. Durch diese Verschleierung hatte der Raum eine gewisse Mystik.
    Zwei Schatten bewegten sich hinter den Vorhängen.
    Nefen kannte diese, wusste sie aber nicht einzuordnen. Er stand nur da und betrachtete die Zärtlichkeiten, die, die beiden offensichtlich austauschten. Er bewegte sich langsam in die Richtung der Beiden, ohne auch nur einen Schritt zu tun. Es war, als schwebe er über den Boden.
    Durch Turbolenzen, in die die Maschine geriet, wurde Nefen wieder aus seinem Traum gerissen.
    Sven saß neben ihm und schlief. Er strahlte eine sehr wohltuende Ruhe aus. Sein Kopf lag auf Nefens Schulter, was ihm ein Gefühl bescherte, welches er noch nie für ihn gefühlt hatte.
    Sven war eigentlich immer eher wie ein Bruder. Ihn jetzt als potenziellen Mann zu sehen, war eine neue Erfahrung, die Nefen verwirrte. Aber es ging ihm gut dabei, denn er

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