Nefen
begann er den Kopf des Glücksstabes von Sven zu umrunden. Erst ganz langsam, dann immer schneller werdend, verschwand mehr und mehr des Gliedes in Nefens Mund. Sven stöhnte leise und kaum hörbar, er wand sich unter der Spannung seiner Erregung.
Jetzt war auch Sven am Ort des Geschehens bei Nefen angekommen. Nefen setzte sich auf, Sven tat es ihm gleich. Beide küssten sich wild und innig. Ihre Hände suchten den anderen und gruben sich in dessen Haut und Muskeln.
Sven übernahm jetzt die Führung des Liebesspiels. Er drehte Nefen so, dass er in ihn eindringen konnte. Ein kurzer Schmerz wandelte sich in Sekunden in ein angenehmes und hoch erotisierendes Gefühl, was sie dem Höhepunkt immer näher brachte.
Noch einige sanfte, aber sehr bestimmende Stöße von Sven und beide ergossen sich gleichzeitig.
Erschöpft sanken sie nebeneinander und schliefen eng umschlungen ein.
*
Als sie am nächsten Morgen erwachten, hatte das Schiff bereits den Hafen verlassen und war jetzt auf den Weg nach Luxor.
Sie blieben liegen, drehten sich zueinander und schauten sich in die Augen.
Schweigen.
Keiner der beiden sagte auch nur ein Wort.
Es war, als sprachen die Augen für beide.
Doch irgendwann brach Nefen das Schweigen. Leise fragte er Sven, wie er die letzte Nacht erlebt hätte.
„Nefen, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Aber ich weiß nicht, ob es das ist, was ich möchte.”
„Tut es dir leid?“
„Nein, ich bereue keine Sekunde, in der wir so zusammen waren.”
Innerlich verkrampfte es sich in Nefen, aber er musste Svens Antwort akzeptieren. Er würde keinen weiteren Versuch unternehmen, sich Sven zu nähern.
Sie zogen sich an, um zum Frühstück ins Restaurant des Schiffes zu gehen.
Ein Kellner kam an den Tisch und musterte die beiden Männer von oben nach unten. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Nefen anschaute.
„Was darf ich ihnen bringen?“
Da war sie schon wieder …
… diese Stimme!
Langsam wurde es Nefen unheimlich.
Er sah davon ab, Sven etwas zu erzählen, da er diesen nicht beunruhigen wollte.
Sven schlug sich den Bauch voll, als hätte er seit Tagen nichts gegessen.
Nefen konnte wie üblich zu so früher Stunde nichts essen.
Bis nach Luxor hatten sie noch ca. zwei Stunden Zeit. Also gingen sie auf das Oberdeck. Nefen setzte sich an einen leeren Tisch. Sven stellte sich an die Brüstung und sah aufs Ufer.
Ein alter Mann auf einen Esel winkte freudig rüber. Sven lächelte kurz, dann fiel seine Mine in diesen nachdenklichen Ausdruck zurück, den er, seit sie aufgestanden waren, hatte.
„Sven?“
„Ja?“
„Was ist mit dir?“
„Nichts, ich genieße nur diese Ruhe.”
Etwas später: „Was ist das Nefen?“
„Was meinst du?“
„Diese Kraft, die von diesem Fluss ausgeht? Es ist fast wie Magie. Ich erlebe das jetzt erst seit ein paar Minuten, aber ich habe das Gefühl, als würde mich irgendetwas gefangen halten.“
Für Nefen war es, als sei er schon immer hier gewesen. Es war alles so vertraut und bekannt für ihn, obwohl auch er zum ersten Mal in Ägypten war.
Erst jetzt, wo Sven es ansprach, wurde ihm das klar.
*
Das Schiff legte in Luxor an und blieb bis zum nächsten Tag dort liegen.
Sven und Nefen nutzen die Zeit, sich Luxor anzuschauen.
Sie mieteten eine Kutsche und fuhren zur Tempelanlage.
Der Tempel von Luxor ist eines der schönsten Tempelanlagen in Ägypten. Nefen steuerte durch die Säulenhalle, als wäre sie sein eigenes Haus.
„Nefen, wo rennst du hin?“
„Es muss hier einen Hinweis geben!“
„Was für einen Hinweis? Worauf?“
„Auf meinen Traum. Ich weiß, dass der Ort hier etwas damit zu tun hat.“
„Wenn du mir sagen würdest, was du suchst, könnte ich dir helfen.“
„Ich kann es dir nicht sagen, ich weiß es ja selber nicht.“
Sven gab auf.
Er setzte sich auf ein Bruchstück des Tempels, das am Rand der absoluten Achse lag. Erstaunt betrachtete er die Säulen, die in einer unvorstellbaren Höhe endeten. Sie waren vom oberen Ende bis zum Fuß mit diesen Zeichnungen – Hieroglyphen – versehen.
Ein Symbol fiel im besonders ins Auge, doch es war zu weit weg, als das er es deutlich erkennen konnte. Also stand er auf, um sich dieses Symbol aus der Nähe anzuschauen.
Irgendwie kam ihm dieser Mann, den das Symbol darstellte, bekannt vor. Wenn er doch nur wüsste …
„Nefen?“
Zwischenzeitlich hatte er Nefen aus den Augen verloren.
„Nefen!“
Es kam keine Antwort.
Sven ging in die Richtung, in der
Weitere Kostenlose Bücher