Nefen
Nefen verschwunden war. Nach ein paar Metern sah er Nefen neben einer der vielen Säule liegen.
Er rannte zu seinem Freund
„Nefen, was ist mit dir?“
Als er bei ihm ankam, erhob sich neben ihm eine riesige Wand. Auch diese war von oben bis unten mit Hieroglyphen beschrieben.
Er ging neben seinem Freund in die Knie und nahm ihn auf. Nefen schien ohnmächtig zu sein.
Es war wohl doch alles ein bisschen viel für ihn.
Sven versuchte, Nefen wieder ins Bewusstsein zurück zu bringen. Was ihm endlich auch gelang.
„Hey Mann, was ist passiert? Was bin ich froh, dass du wieder da bist!“
„Es ist Ramses!“, flüsterte Nefen kaum hörbar.
Er hatte den Namen kaum ausgesprochen, als ihn ein Krampf packte.
Sein Mund öffnete sich und ein Schrei folgte, dass Sven vor Schreck nach hinten überkippte und Nefen fallen ließ.
Der Oberkörper von Nefen erhob sich, wie von Geisterhand. Seine Augen begannen dunkel zu werden. Sie wurden zu zwei schwarzen Hohlräumen, um Sekunden später mit einem gleißenden weißblauen Licht zu glühen.
Ein Lichtkegel entsprang seinem weit aufgerissenen Mund. Der Lichtstrahl traf auf die Wand und hinterließ einen leuchtenden Kreis um eine Gruppe Schriftzeichen.
Total verstört betrachtete Sven die markierte Fläche an der Wand, als Nefen wieder zu sich kam.
„Scheiße, was geht denn hier ab Nefen?“, konnte Sven fragen, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
Nefen stöhnte – die gebrochene Rippe meldete sich. Keuchend fragte er: „Was war los?“
Sven wusste nicht, was er zuerst machen sollte. Laut loslachen, schreien, Nefen eine in die Fresse hauen, ihn umarmen?
Er schrie aus vollem Hals.
„Was hier los ist? Du fragst MICH, was hier los ist?? Mann, hast du Nerven. Ich weiß nicht was hier los ist! Klär du mich auf!“
Er sackte zusammen, blieb auf den Knien liegen und begann zu weinen. Nefen schleppte sich zu ihm und nahm ihn in seine Arme.
Sven war so außer sich, weil er vor Angst um Nefen fast gestorben wäre. Aber, das konnte er sich und schon gar nicht Nefen eingestehen.
Nachdem sich beide wieder etwas beruhigt hatten, hievten sie sich auf und gingen an die Wand, zu dem leuchtenden Kreis, der noch immer die Gruppe Symbole markierte.
Nefen legte seine Hand auf den Kreis und es durchzuckte ihn abermals. Er begann, wie bei einem Anfall, zu zittern und plötzlich sprach er in einer Sprache, die Sven weder verstand noch einordnen konnte. Erhielt Nefen fest, damit dieser nicht das Gleichgewicht verlor. Vollkommen entkräftet brach Nefen abermals in Svens Armen zusammen. Sven hatte für heute genug.
Er stütze Nefen und brachte ihn zurück zur Kutsche, die immer noch auf die beiden Männer wartete.
„Zum Hafen bitte!“
Der Kutscher schaute etwas erstaunt, ließ sich aber sonst nichts anmerken.
*
Wieder an Bord der MS „Nile-Elite“ brachte Sven seinen Freund auf direkten Weg in die Kabine. Er legte Nefen auf das Bett und zog ihm die durchschwitzten Klamotten aus. Dann streichelte er sanft über Nefens Gesicht und flüsterte ihm zu: „Ich brauche jetzt noch was zu Trinken. Falls du mich suchst, ich bin in der Bar.“
Er küsste seine Stirn und verließ leise das Zimmer.
In der Schiffbar war zu dieser Zeit kein Betrieb, die anderen Reisenden waren noch unterwegs, und so hatte er die ganze Bar für sich allein, was ihm sehr entgegen kam.
Der Kellner fragt, was er trinken wolle.
„‘nen dreistöckigen Gin bitte!“
Der Kellner brachte den Drink, ohne Fragen zu stellen und stellte ihn vor Sven. „Prost!“
Sven blickte auf „Prost!“
Mit einem Zug war der Drink weg.
Der Kellner staunte nicht schlecht, als er das sah. „Ärger?“
„Könnte man so sagen.“
„Kann ich helfen?“
„OH, NEIN, ich glaube kaum“, ein falsches Grinsen flog um seine Mundwinkel. „Noch einen bitte!“
Der Kellner kam dem Wunsch seines Gastes nach und stellte ihm einen zweiten, dritten und vierten dreistöckigen Gin hin.
Auch diese fanden ein schnelles Ende.
Langsam zeigte der Gin seine Wirkung. Der Blick trübte sich und die Zunge wollte auch nicht mehr gehorchen.
„Nooch eeeinen biiiite?“, lallte Sven jetzt nur noch.
Der Kellner war allerdings der Meinung, dass sein attraktiver Gast genug hatte und ließ ihn auf das Zimmer bringen. Hier fiel Sven in das Bett neben Nefen.
Sven schaute seinen Freund an und bekam Angst, Angst ihn zu verlieren, Angst nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Über diese Angst schlief er letztendlich
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