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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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und wir haben die Lösung trotzdem gefunden.“
    Shalaby stimmte dem zu. „Ich bin dafür, dass wir uns in das Restaurant am Nil setzten und etwas essen. Mit vollem Magen kann ich nämlich besser denken“, schlug Sven vor.
    Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen und sie machten sich auf den Weg. Sie bekamen sogar denselben Tisch. Das Ambiente verfehlte seine Wirkung nicht auf Nefen. Er fand zu seiner alten Form zurück und betrachtete, die gegebenen Dinge, wieder etwas positiver.
    Während sie aßen, überlegten sie, was der Alte wohl gemeint haben könnte.
    „Shalaby, was glaubst du?“, fragte Sven.
    „Ich weiß es auch nicht. Vielleicht meint er einen Glaskasten oder etwas ähnliches.“
    „Das klingt doch schon mal gut. Glaskasten, wo würde man einen Glaskasten mit einem Herz finden?“
    „In einem Museum, zum Beispiel“, warf Nefen ein.
    „Na klar! Dass ich da nicht früher drauf gekommen bin! Ich Idiot!“, rief Shalaby. „Das ägyptische Museum in Kairo! Dort werden die Inhalte der gefundenen Gräber aufbewahrt. Das muss es sein.“
    „Na klasse, also sollen wir jetzt nach Kairo?“, meinte Nefen ein wenig genervt.
    „Sieht ganz danach aus“, antwortete Sven
    „Was soll’s, ich wollte schon lange mal die Pyramiden von Gisa sehen.“ Sie versuchten noch Alternativen zu finden, aber nichts passte so gut wie Kairo.
    „Hoffentlich haben wir nicht wieder so ein Glück mit dem Flieger, wie mit Abu Simbel. Dieses Mal können wir nicht so mal eben mit dem Buggy fahren.”
    Im Hotel erkundigte sich Nefen, wie es mit einem Flug nach Kairo aussah. Das schien kein Problem darzustellen.
    *
    Am Abend, in der Bar, besprachen die drei Freunde, wann sie nach Kairo fliegen sollten, und ob Shalaby auch diesen Trip mitmachen würde.
    „Es liegt an dir, ob ich mit euch kommen kann. Du kennst das Spiel mit meinem Vater“, grinste Shalaby frech.
    Mit dem Vater waren die Verhandlungen diese Mal nicht so leicht. Er wollte seinen Sohn nicht noch einmal fortgehen lassen und schon gar nicht nach Kairo, wo so viel Unzucht getrieben wurde. Kairo war hier in Assuan verschrien als Sündenpfuhl der Touristen.
    Nefen musste seine ganze Überredungskunst einsetzen. Und dem alten Herrn eine kleine Zahlung für den Ausfall einer Servicekraft leisten. Danach war er aber bereit, Shalaby ein zweites Mal ziehen zu lassen. An der Rezeption wurde der Flug für drei Personen nach Kairo für den nächsten Tag gebucht. Nefen gab dem Rezeptzionisten klar und deutlich zu verstehen, dass er eine weitere Verfehlung nicht duldete und dass es ihm auf ewig leid tun würde, sollten sie dieses Mal keinen Platz in dem Flieger bekommen.
    Ehrfürchtig nahm der arme Mann das zur Kenntnis und versicherte Nefen, dass so etwas nicht wieder vorkommen würde.
    Shalaby und Sven saßen in der Sofaecke, als ein junger Mann auf sie zukam. Er begrüßte zuerst Shalaby im Beduinenbrauch. Eine Umarmung folgte den Handbewegungen von der Brust, zum Mund und zur Stirn. Dann begrüßte er auch Sven, der ihn jetzt als den jungenBeduinen erkannte, den sie an der nubischen Pyramide kennen gelernt hatten.
    Erstaunt fragte Shalaby: „Nabil, ich dachte du bist auf den Weg in den Sudan?“
    Der durchaus attraktive Mann erklärte, dass er vom Bräutigam nicht gerne gesehen war und um seinem Vater die Schande zu ersparen, hatte er sich überlegt, nach Assuan zu fahren, um hier Vorbereitungen für sein zukünftiges Leben zu treffen.
    Er wollte nicht bei seinem Stamm bleiben, sondern lieber nach Europa oder Amerika gehen, um dort zu studieren.
    Nefen kam zu der Sitzgruppe, als die Buchung stand. Auch er war sehr überrascht, den jungen Nabil hier zu sehen.
    Kurz erklärte Sven ihm die Umstände.
    Es wurde beschlossen, bei Nefen und Sven auf dem Zimmer noch einen Drink zu nehmen und die Tour zu planen. Es war eine Selbstverständlichkeit, den neuen Bekannten dazu einzuladen. Sie bestellten einige Getränke, die ihnen nach oben gebracht wurden.
    Sie saßen zusammen im Wohnraum der Suite. Sven und Nefen umschlungen auf einen Sessel, Nabil auf der Couch und Shalaby vor ihm auf dem Boden. Es interessierte die Anwesenden brennend, warum Nabil nicht gern bei der Hochzeit gesehen war. Nach einigem Drängen und Bitten und einer Menge Alkohol erzählte Nabil, die ihm eigentlich peinliche Geschichte.
    Vor knapp zwei Jahren traf Nabil auf den Bräutigam.
    Sein Vater quartierte den Sohn aus dem Sudan bei ihm ein. In dieser Nacht passierte es, das sie aus nicht mehr nachvollziehbaren

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