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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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getappt waren. Kurz dachten sie daran, umzukehren. Leider wurde ihnen der Rückweg von Nabil versperrt.
    Er baute sich unter dem Torbogen mit dem Stofffetzen auf und hielt einen großen Speer, den er von der Wand genommen hatte vor sich.
    „Nabil!“, riefen alle drei fast gleichzeitig.
    Dieser demonstrierte einzig und wortlos, dass sie weiter gehen sollten.
    Sie betraten einen weiteren wesentlich größeren Raum. Auch die Decke war um einiges höher. Von dieser wurde der Raum mit einem übergroßen Krohnleuchter spärlich erhellt.
    An den Wänden waren Säulen aufgestellt, die bis zur Decke reichten. Zwischen einer jeden befand sich ein Gott in lebensgroßer Form aus schwarzem Alabaster. Sie glänzten im Schein der Fackeln, die sie vor sich hielten.
    Wie eine Fahne zog sich der Duft von Weihrauch und Jasmin um die Säulen in die Nasen der drei Freunde.
    Am Ende des Gewölbes stand der Thron Ramses II.
    Die weiten Flügel der Ises gingen eine Verbindung mit den Armlehnen ein. Nefen erinnerte sich, dieses Bild schon einmal in seinen Träumen gesehen zu haben. Ein riesiges Sonnenschiff erhob sich hinter dem Sitz des Pharaos. Gold beschlagen, glänzte und funkelte es und nahm dem Betrachter den Atem. Im Vordergrund stand ein aus Marmor gehauener Block. Zirka einen Meter hoch und genauso breit, versuchte er die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Auf jenen Block, der trotzig vor dem Hochsitz des alten Herrschers postierte, lag eine kleinere Kiste.
    Sven erkannte diesen sofort. Es war das Behältnis, welches das Herz von Ramses enthielt. Sie waren jetzt an dem Marmorblock angelangt, Sven streckte seine Hand aus, als wie aus dem nichts Nataly auftauchte. Das orientalische Kostüm einer Bauchtänzerin, bedeckte knapp die Intimzonen ihres weiblichen Körpers. Die langen schwarzen Haare waren zu tausend Zöpfen geflochten. An jedem Ende glänzten Perlen und Edelsteine. Tücher steckten in den Riemchen die das Höschen hielten. Ein breiter Halsschmuck verdeckte ihr Dekoltee. Tänzelnd umrundete sie den Block.
    Überrascht zog Sven seine Hand zurück. „Nataly!“ Unsicher sprach Sven sie an.
    Nataly reagierte aber nicht im Mindesten auf ihn. Ihre in schwarzen Kajal gehüllten Augen drangen nur zu Nefen durch. Mit einem langen seidenen Schal versuchte sie, ihn wie mit einem Lasso zu fangen. Nefen wich zurück. Schritt für Schritt brachten ihre getanzten Figuren sie näher. Ihre glühenden Augen suchten die Nefens, um ihn willenlos in ihren Bann zu ziehen. Gleich hatte sie es geschafft. Sie räkelte sich, streckte ihren Arm nach Nefen aus, um ihn zu packen. Schwach stand Nefen da. Sie hatte die Kontrolle übernommen und pirschte sich weiter an ihn heran. Nataly griff jetzt nach Nefen, als ein fürchterlicher Schlag sie zurückwarf, so dass sie auf dem Boden landete.
    Shalaby hatte ein Schutzschild um Nefen errichtet. Er schwebte einen Zentimeter über dem Boden im Schneidersitz und seine Hände gaben die Form, der Pyramide wieder.
    Weiße und blaue Lichtstrahlen entflohen einer leuchtenden Kugel in der Mitte seiner Hände. Scheinbar abwesend murmelte er uralte Beschwörungen und Texte in einer schon lang ausgestorbenen Sprache. Nefen, der auch das Weltliche verlassen zu haben schien, drehte sich mechanisch zu Shalaby, nahm ihm gegenüber dieselbe Pose ein und sprach Shalabys Worte mit. Zwischen Nefens Hände hatte sich auch eine Kugel aus Licht gebildet. Wie auf Befehl schossen Strahlen aus den Lichtkugeln, einer Wasserfontaine gleich, zur Decke des Raums. Dort trafen sie an einem Punkt zusammen und fielen, wie ein Vorhang, hinter den beiden Jungs wieder auf dem Boden, so dass sich ein Energieschild wie eine Glocke bildete.
    Sven war einer Panik nahe. Er stand immer noch paralysiert an dem Block. Vor ihm lag Nataly schnaubend vor Wut auf dem Boden und versuchte sich wieder aufzurichten. In einem Moment geistiger Anwesenheit griff er nach dem Kubus mit dem Herz und rannte zu Nefen und Shalaby.
    Bei ihnen angekommen, hüllte der Schleier auch ihn ein.
    Ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte, begab sich auch sein Körper in die sitzende Position, gleich seiner Freunde. Jetzt bildeten nicht nur ihre Hände, sondern auch sie selbst eine Pyramide. Ihre Arme erhoben sich, bis sie sich trafen und den höchsten Punkt der Pyramide bildeten.
    Der Cube verselbstständigte sich aus Svens Schoss, um zwischen den dreien zu kreisen. Natalys Schreie wurden immer heftiger und grausamer. Irgendetwas schien sie auf dem Boden

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