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Nefen

Nefen

Titel: Nefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StevenCGN
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ständig den Bettelattacken der einheimischen Kinder ausgesetzt zu sein. Außerdem hatte man durch das relativ langsame Fahren der Kutsche eine fantastische Aussicht. Die Fahrt ging durch enge Gassen und über Märkte, breite Strassen und Feldwege.
    Sven schoss hier und da ein paar Erinnerungsfotos und freute sich auf das Ziel.
    Eine knappe Stunde fuhren sie mit der Droschke, als die Pyramiden hinter den Häusern auftauchten. Königlich erhoben sich die gewaltigen Bauwerke über die Dächer der Häuser am Straßenrand. Eine Strasse führte um die Pyramiden herum, um dann vor der Sphinx auf einen Platz zu enden.
    Nefen und Sven verließen die Kutsche und deuteten den Fahrer, auf sie zu warten. Nefen gab ihm ein paar Dollar und bat ihm, seinem Pferd, das sehr mager erschien, auch etwas davon zukommen zu lassen.
    Durch eine Absperrung gelangten sie auf das Besucherplateau.
    Geschmeidig saß ein Löwe mit menschlichem Kopf bewachend vor den Pyramiden. Nicht allein die Größe dieser Skulptur war beeindruckend, auch ihr Alter.
    Eine magische Energie strahlte von ihr aus, der man sich kaum entziehen konnte. Nur schwer konnten sie sich lösen um ihren Weg zu den Pyramiden fortzusetzen. Erst wenn man vor diesen unglaublichen Werken menschlichen Schaffens stand, wurde einem die Größe dieser Weltwunder bewusst. Auch wenn der Glanz aus den längst vergangenen Tagen vergangen war, so verloren sie doch nichts an ihrer faszinierenden Wirkung auf den Betrachter.
    Mannshohe Blöcke, aufgeschichtet in preziöser Ausrichtung auf die Sterne. Gebannt standen Nefen und Sven da und konnten keine Worte finden. Nur die ägyptischen Trinkgeldschnorrer störten sie mit ihren Kamelen. Bei einem kleinen Jungen, der mit einem Eselsbaby um die Pyramiden zog, konnte Sven nicht widerstehen. Er musste dieses süße Geschöpf einfach streicheln. Nefen versuchte, ihn davon abzuhalten, aber Sven war schon bei dem Jungen angelangt. Er drückte dem Jungen einen Dollar in die Hand und durfte dafür das Fohlen streicheln.
    Sven wollte es nun wissen, er hatte den Beschluss gefasst, eine der Pyramiden von innen zu sehen. Wie überall in Ägypten, mussten sie sich eine Eintrittskarte besorgen.
    Leider waren diese begrenzt, da am Tag nur etwa einhundert Personen die Pyramiden betreten durften. So konnte Nefen den Wunsch seines Freundes nicht erfüllen, was ihm aber die Möglichkeit gab, seinen Freund nach Memphis zu führen. Er wollte seinen Traum nicht unbeachtet lassen und fand hier eine unproblematische Gelegenheit, dem nachzugehen.
    So gingen sie zurück zur Kutsche und nannten dem Kutscher ihr neues Ziel. Die Kutsche setzte sich in Bewegung.
    Auch die Strecke nach Memphis brachte viele Eindrücke mit sich. Der Kutscher gab sich große Mühe, seinen Gästen die Tour zu einem Erlebnis zu machen. Er folgte Wegen, die der allgemein übliche Touristenbus nicht nehmen konnte.
    Zwischendurch stoppten sie, um etwas Essbares zu sich zu nehmen. Das Restaurant, das der Kutscher empfohlen hatte, gehörte einem seiner Familienmitglieder. So wurden Sven und Nefen überschwänglich begrüßt, als sie das Haus betraten.
    Im dem kleinen Vorgarten saßen drei in Tüchern verhüllte Frauen, um eine kleine Feuerstelle. Ein Dach aus Palmenblättern schützte sie vor der Sonne. Eifrig waren sie unter ständigem Gegacker dabei, Fladenbrote zu backen, die im Restaurant auf dem Tisch der Gäste landeten.
    Die Einrichtung war zweckmäßig und dennoch gemütlich. Fleißig bemühte sich der Kellner, den Wünschen der Beiden nachzukommen. Ein großer Krug mit kühlem Wasser löschte den ersten Durst.
    Darauf folgte das soeben gebackene Fladenbrot und eine Karte, auf der in verschiedenen Sprachen die Gerichte aufgeführt waren.
    Das reichhaltige Essen machte die beiden schwerfällig und müde.
    „Jetzt eine Runde schlafen und dann ins Bett“, sagte Sven sich den gefüllten Bauch streichend.
    Noch einen Tee, und die Kutsche wartete bereits zur Weiterfahrt.
    *
    Ein Stein am Straßenrand kündigte die einst große Stadt Memphis an. Unwirklich standen am Rand Hütten auf einer Wiese, die den Eindruck eines Schrotthaufens vermittelten.
    Memphis war in der Neuzeit eine der ärmsten Regionen geworden. Dementsprechend zeigte sich das Straßenbild. Alte Menschen inzerlumpten und unsauberen Kleidern saßen auf kleinen selbst gezimmerten Bänken und blickten vor sich hin.
    Ein vertrockneter Platz mit riesigen Schlaglöchern übernahm die Aufgabe eines Parkplatzes, auf dem Busse standen und

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