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Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Neferets Fluch ( House of Night Novelle )

Titel: Neferets Fluch ( House of Night Novelle ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Am Mittwoch werden wir mit einem erlesenen Kreis beginnen, nur ein paar enge Freunde – Männer, die sowohl Anteile an der Bank als auch in die Weltausstellung investiert haben: Burnham, Elcott, Olmsted, Pullman und Simpton. Fünf Herren, die ich zu einem leichten Abendbrot eingeladen habe. Dies ist eine exzellente Art, dich behutsam an deine neue Rolle in der Gesellschaft zu gewöhnen, und gemessen an den Standards deiner Mutter ein wahrlich karger Empfang.«
    »Diesen Mittwoch? In zwei Tagen?« Ich musste an mich halten, um nicht die Fassung zu verlieren.
    »Ja natürlich! Wir sind dem Strudel der Ereignisse, die um uns herum stattfinden, schon viel zu lange fern. In zwei Wochen eröffnet die Ausstellung. Das Haus Wheiler muss zum Dreh- und Angelpunkt des neuen Chicago werden!«
    »Aber – aber ich habe keine Ahnung, wie –«
    »Ach, das ist doch nicht so schwer. Und du bist eine Frau – zwar noch eine recht junge, aber Gastlichkeit liegt allen Frauen im Blut, und dir besonders.«
    Mein Gesicht glühte. »Mir besonders?«
    »Natürlich. Du bist so sehr wie deine Mutter.«
    »Was soll ich reichen lassen? Wie mich kleiden? Wie soll ich –«
    »Sprich mit der Köchin. Es ist ja keine richtige Abendgesellschaft. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich die gerade noch auf Samstag verschieben konnte. Für den Mittwoch sollten drei Gänge genügen, doch du musst unbedingt unseren besten französischen Cabernet und den Portwein aus dem Weinkeller holen lassen und Carson anweisen, einen Vorrat meiner guten Zigarren zu besorgen. Vor allem Pullman hat eine große Vorliebe für meine Zigarren, allerdings raucht er sie ausschließlich bei mir, statt sich selbst welche zu kaufen. Ha! Was für ein Knicker von Millionär!« Er leerte seinen Brandy und klatschte sich mit den fleischigen Händen auf die Schenkel. »Ah, und was du anziehen sollst? Du bist die Dame des Hauses und kannst dich an der Garderobe deiner Mutter bedienen. Mach das Beste daraus!« Er stemmte seinen massigen Leib vom Sofa hoch und wollte schon den Raum verlassen, da hielt er noch einmal inne. »Trag eines von Alices smaragdgrünen Samtkleidern. Das wird deine Augen hervorragend zur Geltung bringen.«

    Ich wollte, ich könnte zu diesem Tag zurückkehren und mein damaliges Ich trösten, indem ich ihm versicherte, dass nichts anderes geschah, als dass die Lücken, die es noch in meinem Leben gab, gefüllt wurden, um das Bild meiner Zukunft zu vervollständigen. Dass es keinen Grund gäbe, so bang und aufgewühlt zu sein. Dass alles gut werden würde – ja, in spektakulärer Hinsicht besser als gut.
    Doch in jener Nacht konnte ich nicht ahnen, dass dieser kleine Wiedereintritt in die Gesellschaft mein Leben unversehens und vollkommen verändern sollte.
    Die beiden nächsten Tage vergingen in fieberhaftem Taumel. Die Köchin und ich entschieden uns für Hummercremesuppe, gebratene Entenbrust mit Spargel – der so früh in der Saison nur schwer zu bekommen war – und zur Nachspeise ihre glasierten Vanilleküchlein, die Vater so liebte.
    Mary brachte mir Mutters Auswahl smaragdgrüner Kleider. Es waren über ein Dutzend. Wie einen grünen Wasserfall aus Samt breitete sie sie auf meinem Bett aus. Ich entschied mich für das biederste, ein züchtig geschnittenes Abendkleid, schmucklos, bis auf einige Perlen im Mieder und an den Ärmeln. Mary brummelte ihr Missfallen; sie war der Meinung, das goldbestickte Kleid mache einen viel dramatischeren Eindruck. Ich blieb ungerührt und hielt stumm das Kleid meiner Wahl hoch, so dass ihr nichts übrigblieb, als mir hineinzuhelfen.
    Dies war der Auftakt für die Änderungen. Ich bin kleiner als Mutter, wenn auch nicht viel, und habe eine schmalere Taille. Meine Brust hingegen ist größer, und als ich endlich vor meinem großen Wandspiegel stand und Mary mich zu schnüren begann, fing sie sogleich an zu lamentieren und mit großem Getue Nähte auszulassen, um meiner üppigen Büste Platz zu bieten.
    »Ach je, wir müssen wohl all ihre Kleider ändern«, sagte sie mit dem Mund voller Abstecknadeln.
    »Ich will Mutters Kleider gar nicht tragen«, hörte ich mich sagen – es war die Wahrheit.
    »Warum nicht? Sie sind allerliebst, und so ähnlich wie Sie Ihrer Mutter sehen, werden sie Ihnen auch großartig stehen. Die meisten sogar noch besser als das hier.« Sie verstummte nachdenklich und betrachtete meine Brust und den straff gespannten Stoff darüber. »Gewiss, so wie sie jetzt sind, werden sie nicht alle

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