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Nehmen Sie doch Gift darauf!

Nehmen Sie doch Gift darauf!

Titel: Nehmen Sie doch Gift darauf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vor dir gekommen. Da auf
mein Klopfen niemand reagierte, dachte ich, ich könnte genausogut hier drinnen auf den >Busen< warten. Als ich hereinkam, war Salome schon
tot. Für jede Hilfe war es ohnehin zu spät, darum wollte ich mich hinter der
Tür verstecken, um Irmas Reaktion zu beobachten .«
    »Ha.« Ich rappelte mich ächzend
von der Erde hoch. »Glaubst du wirklich, daß ich dir diese windige Geschichte
abnehme ?«
    »Natürlich«, erwiderte er
mürrisch. »Weil sie zufälligerweise wahr ist, du Schlaumeier! Warum sollte ich
wohl diesem armen Ding ein Messer in den Rücken stoßen? Ich kannte sie doch
kaum .«
    »Woher soll ich wissen, ob das
stimmt ?« fragte ich mißtrauisch. »Du hast mir doch
selbst erzählt, daß du schon länger hier arbeitest. Vielleicht warst du in Salome
verknallt, und sie hat dich abblitzen lassen…«
    »Meine Güte!« Er verdrehte die
Augen. »Wenn das der Fall wäre, hätten doch alle hier davon gewußt und darüber
getratscht. Du hättest von deiner Busenfreundin Irma längst jede Einzelheit
erfahren .«
    Einen Augenblick lang wurde ich
unsicher, weil das, was er sagte, wirklich einleuchtend klang. Irma hätte mir
kaum verschwiegen, wenn Casey ein Faible für Salome gehabt hätte. Dieser
heimtückische, brutale Kerl! Beinahe hätte er mich eingewickelt, doch dann ging
mir plötzlich ein Licht auf. Natürlich konnte man ihm keinen Vorwurf machen,
daß er mich unterschätzt hatte. Woher sollte er schließlich wissen, daß er es
nicht mit »Mavis dem Zirkus«, sondern mit der gewitzteren Hälfte von Rio Investigations zu tun hatte?
    »Du hinterlistiger, verlogener
Schuft !« rief ich erregt. »Dieses ganze Gerede über
dich und Salome...«
    »Wie?« Er sah einen Augenblick
verdutzt und betroffen aus. »Ich habe dir doch eben gesagt, daß es nichts
zwischen Salome und mir gegeben hat .«
    »Genau !« fuhr ich hoch. »Und ich weiß auch warum — du hast es gesagt, weil es wahr ist !«
    Er nickte matt. »Worüber
streiten wir uns dann, um alles in der Welt ?« stöhnte
er.
    »Weil es gelogen ist !« fauchte ich.
    »Gerade hast du doch behauptet,
es sei wahr«, murmelte er.
    »O ja, natürlich« lachte ich
erbost. »Diese Wahrheit war also die Wahrheit, okay — und vor allem ein ganz
raffinierter Trick, aber er hat nicht verfangen, und das war dein Pech, Casey
Jones, du Mörder! Du wolltest mich von der Fährte abbringen, aber das hat nicht
geklappt .« Ich verschränkte die Arme unter der Brust
und lächelte ihn triumphierend an. »Es war alles ein Irrtum, nicht wahr ?«
    Ich konnte an seinem benebelten
Blick erkennen, daß ich ihn fertigmachte, Stück um Stück. Ich empfand jedoch
keinerlei Mitleid für diesen Satan.
    »Tut mir leid, Mavis«, murmelte
er noch leiser, »aber da bin ich nicht ganz mitgekommen. Was soll ein Irrtum
gewesen sein ?«
    »Salome zu ermorden !« stieß ich hervor. »Du kamst herein, sahst eine Frau vor
dem Toilettentisch und hast im gleichen Moment zugestochen. Und als du deinen
Irrtum dann erkanntest, war es zu spät, nicht wahr? Das ist der wahre Grund,
warum du hier gewartet hast. Du wolltest deinen Irrtum korrigieren !«
    Er schloß sekundenlang die
Augen, und sein verstörtes Gesicht verriet mir, daß er so ziemlich am Ende war.
Seine Lippen zuckten lautlos, bis es ihm schließlich gelang, sich zu
artikulieren.
    »Ich öffnete die Tür, stieß
Salome das Messer in den Rücken und merkte meinen Irrtum erst zu spät ?« Er entblößte die Zähne zu einem gespenstischen Lächeln.
»Was für ein Irrtum war denn das, Mavis ?«
    »Du hast das falsche Mädchen
umgebracht !« Ich bedachte ihn mit einem ironischen
Lächeln. »Schließlich ist dies Irmas Garderobe. Daher mußtest du natürlich
annehmen, das Mädchen vor dem Frisiertisch sei Irma. Und nachdem du deinen
Fehler gemerkt hattest, blieb dir nichts weiter übrig, als auf Irmas Rückkehr
zu warten, um auch den zweiten Mord zu begehen !«
    »Junge, Junge.« Sein Kopf
zuckte konvulsivisch. »Das ist genau das, was ich gerade brauche. Eine
überkandidelte Blondine mit Freudschen Komplexen und vermeintlichen
Geistesblitzen.« Er brabbelte noch sehr viel mehr vor sich hin, während ich völlig ruhig, die Arme unter der Brust verschränkt,
dastand und auf sein Geständnis wartete.
    »Mavis«, sagte er schließlich,
»ich glaube, ich kann dir alles erklären .«
    »Versuche nicht, dich
rauszuwinden, Mörder«, erwiderte ich sanft, aber entschieden. »Gestehe jetzt,
und du wirst dich bedeutend wohler fühlen

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