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Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz

Titel: Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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druckste verlegen herum. »Ich muss mich bedanken bei Euch. Ihr wart sehr umsichtig.«
    »Schon gut. Ich bin froh, dass wenigstens diese Angelegenheit ein gutes Ende gefunden hat.«
    »Ich werde mich erkenntlich zeigen.«
    »Nicht nötig.«
    Aber sie wusste, dass sie diesen Winter einige schöne Pelze für ihre Kleider bekommen würde.
    Wenn man den ganzen Ärger betrachtete, den der durchtriebende kleine Nichtsnutz verursacht hatte, mochte das wohl eine angemessene Entschädigung sein. Doch der Brautkrone war sie noch immer nicht näher gekommen.
    Wenngleich sich da eine Möglichkeit aufgetan hatte.
    Und der richtige Mann, diese zu verfolgen, wies eben einen Knecht an, zwei Ballen abzuladen und in das Tuchlager zu schaffen.
    »Master John!«
    »Mistress Alyss. Ihr seht aus wie die Katze, die den Rahm geleckt hat.«

    »Jung Kilian ist in die Arme seiner liebenden Eltern zurückgekehrt.«
    »Was Ihr nicht sagt! Habt Ihr Schlingen ausgelegt oder Fallen gestellt oder den kleinen jackanapes gar mit einem Zauberbann belegt?«
    »Ein Aufgebot von fünf gestandenen Menschen war nötig, ihn zu umzingeln. Kommt in mein Kontor, ich will Euch berichten. Und Euch auch eine weitere … mhm … köstliche Aufgabe übertragen.«
    John wickelte den Transport ab und kam dann in ihr Kontor, wo sie die von Leocadie ausgesuchten Federkiele begutachtete.
    »Habt Ihr von Marian gehört?«
    »Nein, Mistress Alyss.«
    »Gut, dann das zuerst.«
    Sie berichtete dem aufmerksam zuhörenden John von Fuhrer und Magister Jakob, und er nickte anerkennend.
    »Ein bemerkenswerter Schachzug, der noch an Wert gewinnt, wenn Ihr nachher meine Erkenntnisse mit in Euren Plan einbezieht.«
    »Ah, Ihr habt ebenfalls Neuigkeiten?«
    »Die eine oder andere, aber nun zu dem letzten Streich des findigen rascallion. Was konnte er Euch über seine Entführer berichten?«
    »Nichts, was wir nicht schon gewusst hätten. Auf Ebby und Heini passt die Beschreibung.«
    Sie erzählte, wie sie des Jungen habhaft geworden waren, und sie war noch mitten in der bewegten Szene des Zusammentreffens von Kappesbauer und Buntwörter, als Marian ins Kontor trat. Ein kurzer Blick in sein Gesicht sagte Alyss, dass
er, wenn auch noch ein wenig erschöpft, doch guter Dinge war.
    »Auf der Flucht, Bruder mein?«
    »Atemlos. Auf mir ruhte das gramerfüllte Auge des Allmächtigen, und unserer mater inquisitoris ist es wieder einmal ohne Daumenschrauben und Streckfolter gelungen, die Wahrheit aus mir herauszuquetschen. Meinem Walten als Henkersgehilfe ist damit ein Ende gesetzt.«
    »Das erleichtert mich.«
    »In gewisser Weise tut es mich das auch, Schwesterlieb, zumal ich ein neues Lehrverhältnis im Auge habe.«
    »Der Abdecker?«, fragte John süffisant. »Ihr wollt bestimmt wissen, was sich unter der Haut des Menschen abspielt.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, John. Wann darf ich Euch das Fell über die Ohren ziehen?«
    »Vorher werde ich Euch das Eure gerben, laddy !«
    »Möchte noch irgendjemand wissen, welche erstaunlichen Neuigkeiten Lore mir eröffnet hat?«, fragte Alyss in den Raum.
    »Sicher, Schwesterlieb. Tilo und Frieder gaben mir Kunde vom morgendlichen Geschehen. Was wusste jene Lore dazu zu sagen?«
    »Lore ist Päckelchesträgerin, gezähmt und für die Jagd nach Neuigkeiten abgerichtet, und hat den Auftrag, mir gegen Atzung Neuigkeiten zu bringen. Ich fragte sie nach der Brautkrone. Und wie es aussieht, pflegt ein Mitglied dieses unseres Hauses enge Beziehungen zu gewissen brautähnlichen Geschöpfen, die wertvollen Geschenken gegenüber nicht abgeneigt sind.«
    Die beiden Männer sahen sich verblüfft an.
    »Nun, die Schwälbchen haben gierige Krällchen, das mag
wohl stimmen«, sinnierte Marian und sandte John einen schiefen Blick. »Und die Harfeliesje streichen auch nicht nur für Gotteslohn über die Saiten. Hast du den Verdacht, dass dein Kleinod den Weg in die Hände der Buhlen gefunden hat?«
    »Wir haben so wenige Anhaltspunkte, Marian, dass ich dazu neige, jede noch so vage Fährte zu verfolgen.«
    »Und willst du damit unseren wackeren Falkner bezichtigen, den Vögelchen diese Beute überbracht zu haben?«
    »Nein, mein Bruder. Ein anderes Mitglied unseres Hauswesens scheint Lore zufolge steter Gast in ihren Nestchen zu sein.«
    »Frieder?«
    »Der hat sein Harfeliesje.«
    »Tilo?«
    »Kriegt Schafsaugen bei Leocadies Anblick.«
    »Euer Handelsgeselle Peer?«, fragte John schließlich. »Warum nicht? Er ist zwar ein knorriger, aber kein alter Mann.«
    »Er

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