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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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zwei Veröffentlichungen wieder aus dem Programm zu nehmen. Ich habe ein paar Ausgaben im Selbstverlag herausgegeben, das hat mir den Rest gegeben, ich bin bankrottgegangen. Dann habe ich noch einmal eine zweite Chance bekommen. Das war 1997. Danach war Schluss.«
    »Und seitdem schreibst du im Untergrund?«
    »Habe geschrieben, getrunken, Drogen genommen, abgehangen. Bin eben am Leben gescheitert. Ich habe irgendwo Kinder. Keine Ahnung, wo die jetzt sind. Mindestens drei Frauen habe ich unglücklich gemacht.«
    »Was ist noch auf dem Handy, außer dem Telefonat?«
    »Richtige Frage.« Janne lachte und entblößte seine fünf Zähne.
    »Und jetzt will ich die richtige Antwort hören«, erwiderte Chavez.
    »Ein Tagebuch, auf Dänisch«, sagte Janne.
    Chavez schaute ihn verdutzt an.
    »Hast du es gelesen?«, fragte Sara Svenhagen.
    »Ich habe es gelesen, aber ich erinnere mich nicht mehr daran, worum es ging. Ich kann mich nur an alte Sachen erinnern. An altes Unrecht.«
    »Aber ihr habt lange in den Räumen der Heilsarmee zusammengesessen und geredet?«
    »Wir haben die Aufnahme abgehört. Und haben über Manders Schicksal gesprochen. Mander Petulengro. Was für eine miese Lebensgeschichte. Hat mich tatsächlich inspiriert, was nicht häufig vorkommt. Ein blind geborener Roma, Sänger und Musiker, den der Hass seiner Mitmenschen aus seiner Heimatstadt in Transsilvanien vertrieben hat. Während des Jugoslawienkrieges ist er über den Balkan gewandert. Und er hat das alles überlebt. Fand die Liebe seines Lebens, die dann ermordet wurde. Kehrte in seine zerstörte Heimat zurück. Bereitete sich auf den Lebensabend in einem sogenannten Pflegeheim vor. Wurde aber stattdessen als Sklave von diesen schlauen Gewinnern des Neoliberalismus gekauft und schließlich Zeuge eines schrecklichen Mordes, einer Hinrichtung, Schlachtung. Ausgerechnet hier in Hornstull, diesem kaputten Ort. Natürlich musste ich ihm helfen. Es kam mir vor, als hätte ich Homer höchstpersönlich geholfen.«
    »Konntest du ihm helfen?«
    »Klar«, sagte Janne. »Mander Petulengro badet im See meiner Kindheit.«
    »Er badet im See deiner Kindheit?« Chavez prustete los.
    »Wo hast du auf einmal die Luft her?«, fragte Janne.
    »Und dieser See, wo liegt der?« Svenhagen blieb sachlich.
    »Außerhalb von Gnesta. Ich habe ihm eine audiovisuelle Wegbeschreibung zur Hütte gegeben, wenn die Herrschaften verstehen, was ich meine.«
    »Hat er Bescheid gegeben, dass er dort auch angekommen ist?«
    »Direkt nach seiner Ankunft, ja. Dann habe ich ihm gesagt, dass er das Handy nur auf Flugmodus gestellt lassen sollte.«
    »Warum hast du ihm das geraten?«
    »Diese Handys senden wie wahnsinnig Signale«, erklärte Janne.
    »Kannst du uns genau beschreiben, wo die Hütte steht?«
    »Und nicht nur das«, entgegnete Janne stolz und klappte seinen uralten Laptop auf. »Ihr bekommt sogar die exakten GPS-Koordinaten. Wenn die Herrschaften noch die Geduld aufbringen zu warten, die Hackerschaltung ist ein bisschen langsam.«
    »An was schreibst du denn gerade?«, fragte Sara Svenhagen, während sie warteten.
    »Gerade sitze ich an einem Krimi«, erzählte Janne und lachte laut. »Es gibt kein geeigneteres Genre, um von der Kulturelite verachtet zu werden.«
    Auf der Autobahn nach Süden, Richtung Gnesta, fragte Chavez: »Ist es gut?«
    Svenhagen sah von dem fleckigen Buch auf.
    »Ich bin noch nicht weit gekommen.«
    »Wie heißt es denn?«
    » Vier Variationen «, sagte Sara Svenhagen. »Vier ist die japanische Unglückszahl.«
    Mander Petulengro war zu Tode gelangweilt. Außerdem hatte er keine Lust mehr auf Konserven. Sogar die Sekunden schleppten sich träge voran. Er hatte das Handy auf Flugmodus gestellt, wie Janne es ihm geraten hatte. Aber jetzt hielt er es einfach nicht mehr aus. Er musste menschliche Stimmen hören, und wenn es nur seine eigene war.
    Er schaltete das Handy an und hörte sich alles an, was er darauf fand. Auch den Drohanruf. Seine Unterhaltung mit Janne. Sogar der metallischen Frauenstimme lauschte er, die ihm ein Tagebuch in einer fremden, sonderbar gutturalen Sprache vorlas.
    Als er das Tagebuch wieder abstellen wollte, fiel ihm eine Sache ein, die er ganz vergessen hatte. Ihm gelang es erneut, bis zu den Einstellungen des Apparates zu gelangen.
    Die metallische Frauenstimme sagte: »Flugmodus ausgeschaltet.«
    Das bedeutete, dass der Flugmodus in der vergangenen halben Stunde nicht eingeschaltet gewesen war. Er musste sich vertippt haben.
    Da

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