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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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ungerührt.
    Kühl bohrte er weiter: » Und wie stark geraten Sie außer A tem, wenn Sie einem Bus nachlaufen?«
    Ich antwortete mit meiner besten Lady-Bracknell-Stimme, dass es mir niemals einfiele, einem Bus hinterherzurennen. Die einzige A rt, einen Bus zu kriegen, sei es, den vorherigen zu verpassen. A ußerdem erledigte ich das meiste sowieso mit dem A uto und nähme nur gelegentlich den Bus– übrigens vollkommen umsonst, ob er das wisse? Im Gegensatz zu ihm, der noch viel zu jung für Gratisfahrten sei, ätsch.
    In einem V ersuch, seine A utorität wieder zurückzuerobern, ließ er mich auf ein Laufband steigen und erklärte, dass selbst junge Männer mit guter Kondition nicht mehr als elf Minuten schafften.
    Fragen Sie mich nicht, wie, aber ich schaffte zwölf Minuten. Zugegeben, ich musste mich danach erst mal eine W oche ins Bett legen. A ber das war mir die verblüffte Miene des jungen A rztes wert.
    Naturheilverfahren
    …gehören zu den wenigen Themen, die mir nicht auf den Tisch kommen. Ich stelle mich doch nicht stundenlang in die Küche und schwitze einen Fasan à la Normande zusammen, nur um mir dann Tischgespräche über die V orzüge von A kupunktur, A rnika und Echinacin anhören zu müssen. Ich habe genug Bücher von irgendwelchen Quacksalbern und angeblichen W underheilern gelesen, um zu wissen, dass die Negativpresse über diese A rt von Medizin durchaus berechtigt ist. Natürlich glaube ich an die Placebowirkung derartiger »Medikamente«, aber ich will mir wirklich nicht anhören müssen, wie irgendein Patenkind durch Bachblüten von A sthma geheilt oder wie der Schwager des Mannes einer Freundin seinen Tennisarm mithilfe von A mpfernblättertee loswurde.
    Meine persönliche Krankengeschichte
    Endlich. Ich dachte schon, Sie würden gar nicht mehr fragen. Tja, also ich fühle mich in letzter Zeit schon ein bisschen alt. Man nennt dieses Leiden, glaube ich, » Senioritis«. Hängt wohl mit dieser dummen Blinddarmgeschichte zusammen. (Nein, kein Krebs, bloß ein ganz normaler Blinddarm, den ich mir habe rausnehmen lassen.) Eine wesentlich ältere Freundin hat es auf den Punkt gebracht: W enn man älter wird und sich einer größeren Operation unterziehen muss, erholt man sich zwar wieder davon, wie jeder andere auch, aber eben nie mehr vollständig. Man stürzt ein paar Leitersprossen herunter, und wenn man sich die dann wieder raufgequält hat, stellt man fest, dass man eine Sprosse weniger schafft als zuvor.
    Und ja, ich habe mir einen Darmbeutel, neudeutsch auch Pouch genannt, einsetzen lassen. Ist halb so schlimm, ehrlich. R. J. Mitchell hatte offenbar auch einen– der Ingenieur, der die Spitfire entwarf. Ich stelle mir immer vor, dass seiner irgendwie ledrig war, mit kleinen Metallnieten, ähnlich wie seine Fliegermütze. Übrigens hatte Matisse auch einen. A ber wie der ausgesehen haben mag, will ich mir lieber nicht vorstellen.
    Nun, die meisten haben Schwierigkeiten, an einem Darmbeutel etwas Positives zu finden, aber es bedeutet immerhin, dass man keinen Rektalkrebs kriegt. Inkontinenz ade, man gewinnt die vollkommene Kontrolle über die Darmfunktion zurück, selbst bei Diarrhöe. Besonders praktisch ist das bei ausgedehnten W anderungen durch W ald und Flur. Ich muss mir nicht mehr irgendwelche großflächigen Blätter suchen, um mir die Kehrseite abzuwischen. W ie heißt es so schön: Jedes Unglück hat auch sein Gutes.
    Als ich für ein Seniorenmagazin einen A rtikel über Darmbeutel schrieb, rief mich die Lektorin an und quiekte begeistert ins Telefon: » Sie haben einen Pouch ? W ie cool! Haben Sie auch die passenden Schuhe dazu?«
    Zipperlein als Ausreden
    Vergessen Sie nicht, dass sich Ihre W ehwehchen auch sehr gut als A usrede benutzen lassen. A ber bleiben Sie immer vage! Hier ein Satz, den ich nie und nimmer hätte benutzen können, als ich jünger war: » Tut mir leid, aber ich kann heute A bend nicht kommen. Das alte Leiden, du verstehst schon…«

2. Gedächtnis
    Die meiste Leute neigen leider dazu, einen alten Mann von vornherein für vertrottelt zu halten. Wenn ein junger Mensch beim Weggehen nicht mehr weiß, wo er seinen Hut hingehängt hat, dann findet niemand was dabei; unterläuft aber dieselbe Unachtsamkeit einem alten Mann, dann heißt gleich »Sein Gedächtnis läßt nach.«
    Dr. Samuel Johnson
    Es vergeht kaum ein Tag, an dem mir nicht irgendeine uralte Bekannte vorstöhnt: » Mein Gedächtnis geht flöten! W ir werden noch alle A lzheimer kriegen!«
    Anstatt

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