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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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Ihnen ausgezeichnet.«) Ich glaube, die Reedereien haben versucht, sie auf eine Schwarze Liste zu setzen, denn man will ja schließlich niemanden dabeihaben, der nicht mal weiß, wie er heißt, wenn man krampfhaft versucht, auf Landgängen all seine geriatrischen Schäfchen beisammenzuhalten. W enn da jemand verloren geht, findet man ihn nie wieder.
    Trekking
    Als mir zu Ohren kam, dass es Senioren gibt, die Trekkingreisen unternehmen, dachte ich anfangs, dass es sich um eine besonders robuste, abenteuerlustige Sorte von Oldies handeln müsse. Dame Freya Stark hat offenbar noch im A lter von achtundachtzig eine Pony-Trekking-Tour im Himalaja unternommen. Für mich wäre das jedoch nichts. Und zwar aus vielen Gründen. Erstens, ich wandere nicht gern (siehe Zipperlein), außerdem habe ich keine Lust, gerade im Himalaja-Gebiet zu stürzen und mir die Hüfte zu brechen. Man würde mein Skelett dann Jahre später neben den Knochen eines Yetis finden. Nein, danke.
    Aber als ich genauer nachforschte, stellte sich heraus, dass meinen trekkinglustigen Bekannten auf diesen Touren ein Heer von Sklaven vorauseilt, das Zelte aufstellt und sie bereits mit dampfenden Töpfen voller Köstlichkeiten erwartet, wenn sie endlich eintreffen. Ihr Gepäck mussten sie natürlich nicht selbst tragen. Das übernahmen Esel (sowohl menschliche als auch tierische). Ich finde, dass diese A rt der Ferienbelustigung nicht den Namen » Trekking« verdient. Da kann ich ebenso gut in meinem W ohnzimmer auf und ab gehen oder meine steile Treppe rauf- und runterlaufen. Die Oldie-Trekking-Touren sind in meinen A ugen der reinste Schwindel. Ich warte nur darauf, dass meine Bekannten mir als nächstes weismachen, sie hätten einen Tieftauchkursus gemacht. A m Ende stellt sich dann garantiert heraus, dass sie nur ein V ollbad in der heimischen Badewanne genommen haben.
    Wandern
    Wandertouren sind ungemein populär unter der britischen Seniorenschaft. A usgestattet mit speziellen W anderstöcken (die an Skistöcke erinnern), robusten W anderschuhen, Klemmbrett und Kompass, die Rucksäcke prall gefüllt mit Proviant und W asserflaschen, stolpern diese tapferen Seelen durch den Lake District und ruinieren mit ihren nagelbesohlten Schuhen die natürliche Erdkrume. Hut ab vor so viel Starrköpfigkeit, vor so vielen liebenswerten englischen Schrullen, und nicht zuletzt: Hut ab vor so viel absoluter Sinnlosigkeit. Ich selbst konnte nie begreifen, wie man » Gehen« als Selbstzweck betrachten kann. Genauso gut könnte ich behaupten, vierzehn Tage lang » atmen« gewesen zu sein.
    Auszeiten
    Es gibt da eine W ebsite für echte A benteurer im Seniorenalter, genannt Gaps for Grumpies. Der Gedanke dabei ist, dass sich Menschen über fünfzig eine A uszeit nehmen (Man fragt sich unwillkürlich: eine A uszeit wovon? V on der Pensionierung?) und in irgendwelche afrikanischen Dörfer oder peruanischen Felder abdüsen, um dort beim Bau von Schulen oder beim Graben von Brunnen zu helfen oder Kindern das Lesen beizubringen (Erwachsenen inklusive, wenn sie’s noch nicht können sollten).
    Dieses Konzept gefällt mir richtig gut. Denn man kommt auf diese W eise nicht nur in der W elt herum, man kann darüber hinaus tatsächlich mit dem W issen, der Erfahrung und der W eisheit, die man im A lter angesammelt hat, etwas Nützliches anfangen. Ich habe so etwas zwar noch nicht versucht, will es aber tun, sobald ich nicht mehr ganz so beschäftigt bin. Ehrlich.
    Angst vor dem Fliegen
    Nur leider gibt es ein kleines Problem bei der Realisierung meiner Reisepläne. W ie komme ich in die afrikanischen Dörfer und auf die peruanischen Felder, wenn ich nicht fliegen will? Um die Umwelt geht es mir dabei gar nicht– ich halte nicht viel von dieser Panikmache vor der globalen Erwärmung, dem Treibhauseffekt, etc.–, ich will einfach deshalb nicht fliegen, weil ich die Hosen voll habe. Mal ganz offen ausgedrückt. Und das ist komisch, denn andererseits wird man im A lter, wie ich bereits erläutert habe, in vieler Hinsicht so viel mutiger und selbstbewusster. In anderer Hinsicht jedoch, und das trifft insbesondere auf mich zu, werden wir Oldies in manchen Situationen buchstäblich zu bibbernden Nervenbündeln.
    Als ich das letzte Mal nach Stansted fuhr, um ein Flugzeug zu nehmen, habe ich die A usfahrt verpasst und musste bis Cambridge und wieder zurück fahren, ehe ich den Flughafen fand. Schweißgebadet kam ich eine Stunde später als geplant in die A bfertigungshalle getaumelt.
    Und

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