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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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    Ain’t it grand, to be bloomin’ well dead!
    We come from clay and we all go back they say
    Don’t ‘ eave a brick it may be your A unty May
    Look at me Grandma, bloomin’ great haybag
    Ain’t it grand, to be bloomin’ well dead!
    »Ain’t It Grand to Be Bloomin’ Well Dead!« – 1933 verfasst und gesungen von Leslie Sarony
    Jüngst gab’s nix außer Kampf, Krampf und Kummer
    Ich find das Leben, verdammt, immer dummer
    Letzte Nacht im Traum war ich verdammt mausetot
    Bei der Bestattung wurd ich, verdammt, nicht rot,
    als ich sagte: schaut, die verdammt schönen Blumen
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Und schaut auf den Sarg und die verdammt tollen Kerzen
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    ’n paar Leute beten für mein Seele
    ich sag, bin zum ersten Mal ohne Stelle,
    Schaut, die Trauernden sind verdammt besoffen
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Schaut, die Kinder sind verdammt gespannt
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Schaut, die Nachbarn sind verdammt gebannt
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Die Versicherung könnt ihr verpulvern, sag ich,
    zurückkommen werd ich nicht mehr, fürcht ich,
    Schaut, die Madam ist verdammt am Lachen
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Schaut, meine Schwester hat ’nen neuen Hut
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Schaut, dem Bruder die Zigarr’ schmeckt gut
    Totsein find ich, verdammt noch mal, gut!
    Aus Lehm sind wir und zu Lehm wir uns wandeln
    Bedenk, jeder Ziegel könnt sein deine Tante
    Schaut, meine Oma die verdammt alte Schachtel
    Totsein, find ich, verdammt noch mal, gut!*
    Sind Beerdigungen nicht einfach herrlich ? Es soll ja sogar Menschen geben, die man als » Beerdigungsnomaden« bezeichnet: Sie pilgern von Beerdigung zu Beerdigung und tun so, als ob sie den Toten gekannt hätten, nur um beim anschließenden Leichenschmaus dabei sein zu dürfen. V ictoria Coren hat über so eine » Gang« berichtet, die sich – mit Erfolg – in die Beerdigungsfeier für ihren V ater eingeschlichen hatte. Ich bin schwer versucht, diese Gang eines schönen Tages für meine eigene Beerdigung anzuheuern. Und dazu vielleicht noch ein paar Schauspieler, die mit trüben Gesichtern zwischen den Gästen umherschreiten, immer wieder untröstlich in irgendwelche Taschentücher schluchzen und gelegentlich ein wolfsähnliches Heulen ausstoßen.
    Interessanterweise habe ich noch nie festgestellt, dass sich die Menschen darum reißen, auf Hochzeiten zu gehen.
    Und ich weiß auch, warum. Ich habe es wissenschaftlich untersucht– ja, Sie haben richtig gelesen: wissenschaftlich. Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt weiß, warum Beerdigungen so viel lustiger sind als Hochzeiten. Nehmen Sie eine Handvoll Murmeln und legen Sie sie auf einen Tisch. Dann fügen Sie eine zweite Handvoll dazu– genau das passiert auf einer Hochzeit, wenn sich die beiden Familien begegnen: Die ursprünglichen Murmeln werden weiter auseinandergedrängt.
    Aber nehmen Sie jetzt dieselbe Menge Murmeln und entfernen Sie eine aus der Mitte– wie bei einer Beerdigung–, dann rücken alle anderen enger zusammen. Beerdigungen sind warme, gefühlvolle V eranstaltungen, jeder versucht nur das Beste über den V erstorbenen zu denken, die Hinterbliebenen fühlen sich einander näher, und nicht selten freut man sich heimlich, dass man nicht selbst im Sarg liegt. Noch nicht, jedenfalls.
    Beerdigungen sind auch eine gute Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme. W er ist eigentlich noch übrig, auf dem diesseitigen Ufer des Styx? Langweilige alte V erwandte, die man in der V ergangenheit für selbstverständlich genommen hat, bekommen auf einmal einen ganz neuen Glanz. Sie mögen vielleicht keine Seelenverwandte sein, aber wenigstens sind sie noch da. Sie leben noch, sie sind noch nicht tot, und sie mögen dich wahrscheinlich so, wie du sie magst– mit jener eigentümlich loyalen, fast widerwilligen Zuneigung, die V erwandte nun einmal füreinander hegen.
    Ich mag die Musik auf Beerdigungen, die Kirchenlieder, ich mag die Geschwindigkeit (vor allem Einäscherungen dauern gewöhnlich nicht länger als eine halbe Stunde) und ich mag die Kadenzen. Es fängt traurig und getragen an und steigert sich dann zu einem beinahe überschwänglichen Finale. W ir sehen uns um, wir sehen uns an und gratulieren uns im Stillen dazu, dass wir noch am Leben sind. Heimlich fragen wir uns, wer wohl der Nächste sein wird, zu dessen Beerdigung wir wieder zusammenkommen werden.
    Und

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