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Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues

Titel: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - Ironside, V: Nein! Ich geh nicht zum Seniorentreff! - The Virginia Monologues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Ironside
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Schritte auf einen anderen einstellen muss– den Einklang mit ihm suchen. Und ich kann Ihnen versichern, nach einer Stunde Foxtrott fühle ich mich, als ginge ich auf W olken.
    Selbstfindung
    Ja, das klingt so schön einfach, » sich selbst finden«– als würde man sich eine Postkarte schicken. A ber natürlich ist es alles andere als einfach. Manche indischen Saddhus haben Jahre damit verbracht, im Lotussitz auf irgendwelchen Berghöhen zu sitzen und sich selbst zu finden. Die ganze A ngelegenheit ist eine ganz schöne Plackerei.
    Aber der Gedanke ist durchaus verführerisch. Sie fühlen sich einsam und isoliert? Haben keine Freunde? Na, da hätte ich eine hervorragende Idee! W arum befreunden Sie sich nicht mit sich selbst? Seien Sie jedoch vorgewarnt: Sobald Sie den V ersuch unternehmen, werden Sie feststellen, dass Sie nicht zuhause sind oder dass Ihr Ich nach Palo A lto umgezogen ist, schmollend in seinem Zelt sitzt oder sich vor einem Gespräch mit Ihnen drückt, indem es vorgibt, sich die Haare waschen zu müssen. Es verspricht zwar hoch und heilig, Sie zurückzurufen– bloß dass es das nie tut (siehe Stichwort » Selbstgespräche« im Kapitel » Zipperlein«).
    Trotzdem, es ist einen V ersuch wert. Denn es gibt zwei A rten der Einsamkeit. Diejenige, die man etwa nach einer Scheidung empfindet, weckt das Gefühl in einem, dass man zu allem und jedem die V erbindung verloren hat. W ir haben dann nicht nur niemandem, dem wir uns nahe fühlen können, wir fühlen uns sogar in Gesellschaft allein. Es gibt keine größere Einsamkeit, als bei einer lärmenden Party in einer Ecke zu stehen, während sich alle Freunde um einen herum prächtig amüsieren.
    Um uns nicht einsam zu fühlen, brauchen wir aber nicht unbedingt Freunde oder Partner. W ir können uns auch mit anderem verbunden fühlen. Mit der Natur zum Beispiel, so wie Henry Thoreau, mit dessen Tagebucheintrag dieses Kapitel eingeleitet ist. Er liebte die Einsamkeit, und selten hat einer sie mit so schönen W orten geschildert wie er. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihn die Gesellschaft anderer eher krank machte.
    Wenn Sie es schaffen, diese A rt von Einsamkeit– oder besser gesagt: das A lleinsein– für sich zu entdecken, dann sind Sie gut dran. W enn wir an einem lauen A bend allein im Garten sitzen, um uns herum nur die Natur und die V ögel, dann kann es sein, dass uns ein Gefühl des echten, tiefen Friedens überkommt. Und dieser Friede würde durch die A nwesenheit eines anderen Menschen nur gestört– selbst von jemandem, den wir lieben. W ir fühlen uns eins mit der Natur, wir fühlen, dass jedes Rotkehlchen unser Freund ist und jede Rose zu uns spricht. Ich weiß, das klingt reichlich kitschig, aber manchmal fühlen wir uns als Teil von allem, wir fühlen uns, wie manche sagen, eins mit Gott. W as immer es auch sein mag, für einen A ugenblick sind wir jedoch Teil eines größeren Ganzen.
    Es ist nicht leicht, so etwas zu fühlen, wenn jemand anderer dabei ist.
    Sich selbst verwöhnen
    Ich habe eine instinktive A ngst vor dem W ort » verwöhnt«– was wahrscheinlich Resultat meiner Erziehung ist. Früher war es eine große Schande, » verwöhnt zu sein«. W enn einem aber niemand das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein, dann muss man sich dieses eben » selbst geben«, wie das kleine rote Huhn in dem reizenden Kinderbuch sagt (das Sie, wenn Sie unter sechzig sind, sicher nicht gelesen haben werden). Oder, sofern Sie nicht zum Do-it-yourself neigen, für dieses wunderbare Gefühl berappen. Eine Massage pro W oche bringt Sie finanziell sicher nicht um, besonders dann nicht, wenn Sie einen Bogen um die schicken Salons machen und stattdessen zu dem netten Thaimädchen um die Ecke gehen (zu dem mit den magischen Händen). Ein teures Badeöl kann Ihr tägliches Bad zu einem V ergnügen machen , und falls Sie nur eine Dusche haben– mein Gott, dann holen Sie sich eben ein paar Handwerker und lassen Sie sich eine Badewanne einbauen, wenn Sie auch nur ein bisschen Platz dafür haben. Sich einmal pro Tag in heißem W asser zu aalen ist meiner A nsicht nach kein extravaganter Luxus. Für einsame Menschen ist ein heißes Bad fast so gut wie Sex– zwar nur fast, aber immerhin.
    Alte Menschen besuchen
    Wenn Sie keine Enkelkinder haben oder diese zu weit weg wohnen oder sie Ihnen einfach zu anstrengend sind, dann könnte eine lohnenswerte A lternative zu den Enkelfreuden A ltenbesuche für Sie sein. Im Ernst. Ich finde, jeder sollte ein paar alte

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