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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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nicht erzählt hast! « , sagte er lachend. » Die würde einenAnfall kriegen! «
    » Ich weiß. Nein. Ich erzähle es den meisten Leuten, aber bei Martha schien es mir angeraten, den Mund zu halten.Aber nun merkst du ja, wie drastisch unserAltersunterschied ist. Ich habe versucht, es dir klarzumachen… «
    » O Mann! « , sagte er und stützte den Kopf in die Hände. » Was für ein Chaos!Warum konnte ich denn nicht zehn Jahre früher auf dieWelt kommen? Oder du zehn Jahre später? «
    » Bin ich nun mal nicht « , sagte ich entschieden. » Du musst dir eine nette Frau deinesAlters suchen und eine Familie gründen. «
    » Könntest du nicht nach Italien fliegen? Gibt es da nicht eine Klinik, wo man in jedemAlter noch schwanger werden kann? «
    Das Furchtbare war, dass ich nicht genau wusste, ob er das ernst meinte oder nicht. SeinTonfall war charmant und locker, aber zugleich spürte ich echteTraurigkeit und Sehnsucht.
    Und einen absolut entsetzlichen Moment lang wünschte ich mir tatsächlich, ich könnte jünger sein und noch ein Kind bekommen. Das Gefühl eines großenVerlusts durchströmte mich, und ich hätte inTränen ausbrechen können. Louis merkte, wie aufgewühlt ich war, und ergriff meine Hand.
    » Oh, tut mir leid. Das ist nicht fair. Nein, du hast Recht. «
    » Aber wieso bist du nicht längst verheiratet? « , fragte ich. » Du hast dir ganz schön Zeit gelassen, wenn ich das mal so sagen darf. Und solltest dich jetzt lieber mal ranhalten. «
    Es war merkwürdig, wie schnell ich aus der Rolle der Geliebten– oder zumindest der potenziellen Geliebten– in die Rolle der Mutter geriet. Plötzlich kam es mir vor, als redete ich mit Jack.
    » Es gab eine jungeAfrikanerin, die ich heiraten wollte, als ich meine Doktorarbeit schrieb « , antwortete Louis und starrte in die Ferne. » Aber sie ist immer wieder nach Kampala gefahren, und einesTages kam sie nicht mehr zurück. Inzwischen ist sie bestimmt längst verheiratet. Sie war meine große Liebe, offen gestanden. Ich war völlig verrückt nach ihr. «
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, und wir standen auf und gingen weiter.Als Louis mich vor meinem Haus absetzte, umarmte er mich und fragte dann unvermittelt: » Wann ist deine Baumaktion? «
    » ÜbernächsteWoche. « Er wollte mir ja wohl nicht anbieten, mit auf den Baum zu klettern.
    » Aber du bleibst bestimmt nicht die gesamteWoche auf dem Baum, oder? In dieserWoche wolltest du doch wieder den altenTypen besuchen, von dem du mir erzählt hast…Archie… Ich werde immer noch bei meiner Mutter in Oxford sein, du könntest auf demWeg vorbeischauen und sie kennen lernen. Ihr beide würdet euch sicher gut verstehen. Und ich hätte ein bisschenAbwechslung. Es ist mörderisch langweilig, jedenAbend Canasta zu spielen. Und du solltest wissen « , fügte er hinzu, » so alt du auch sein magst– das ändert nichts an meinen Gefühlen. Das ist dir doch bewusst, oder? «
    » Natürlich, Liebling « , sagte ich. Das » Liebling « war ziemlich gewagt.Aber ich wollte mir selbst nicht eingestehen, dass ich log wie gedruckt. » Und ich würde sehr gerne nach Oxford kommen « , fügte ich hinzu. » Sofern ich nicht auf dem Baum geblieben bin und mit denVögeln spreche und mich in Doktor Dolittle verwandelt habe. «
    Er lachte. » Und das finde ich auch so toll an dir. Du bist so witzig! «
    Hatte ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich den Dolittle-Scherz als meinen ausgab, aber beschloss dann, mir deshalb keinen Kopf zu machen.
    Seine Mutter kennen lernen! Hörte sich allerdings nicht nach einemTreffen von der Sorte » möchte meiner Mutter meine neue Freundin vorstellen « an. Sondern eher, als glaubte er, dass wir zwei alte Maiden Gefallen aneinander finden würden.
    War ziemlich trübsinnig nach diesem Gespräch. Doch es war unausweichlich, wir mussten darüber sprechen.Wo wir jetzt allerdings stehen, weiß ich nicht recht.
    Später
    Irgendetwas ist mir jetzt ein bisschen unheimlich. Hat mir gar nicht gefallen, wie LouisArchie als » diesen altenTypen « bezeichnet hat. Na ja. Ich werde versuchen, nicht mehr daran zu denken.
    29. November
    MorgenAbend soll die Baumaktion laufen, und ich mache mir deshalb jetzt furchtbare Sorgen. Ich meine, ist es vielleicht gesetzwidrig? Das glaube ich zwar nicht, aber ich fände es entsetzlich, verhaftet und ins Gefängnis gesteckt zu werden. SchlimmeVorstellung.
    DieAusrüstung von Harry ist eingetroffen, Ned und James haben offenbar so eine Plattform, die sie

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