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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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Kamera dabei, was unsere Lage nicht besser machte, und als sie die Robinie und die Platane fotografierte, kam ein besonders angriffslustig wirkender Kerl zu uns.
    » Was fotografierst’n da?Was soll’n das? « , fragte er drohend.
    Zum Glück war Penny in Bestform, und sie streckte ihm die Hand hin und sagte: » PennyAnderson. Schön, Sie kennen zu lernen!Wussten Sie, dass die Stadt hier ein Hotel bauen will? Finden Sie das nicht auch schlimm? Dann wird man diese beiden schönen Bäume hier fällen! «
    Und ehe wir’s uns versahen, waren wir von etwa fünf dieser Burschen umringt, die allesamt nickten und » so ’ne Scheiße « und » muss man was gegen tun « murmelten.
    » Ich hoffe, ihr kommt alle zu unseremAnwohnertreffen « , sagte Penny. » Findet in Kürze im Haus meiner Freundin hier statt– Marie Sharp. «
    Mir wurde ganz anders, als ich mir vorstellte, wie diese beinharten Kriminellen in mein zauberhaftes Häuschen marschieren und meine prachtvollen Gemälde und die liebevoll gesammelten Gegenstände beäugen würden. Ich sah schon förmlich vor mir, wie sie reinstürmen, meine Pitchforths von denWänden reißen und heiß geliebteAntiquitäten in Säcke stopfen würden und womöglich auch noch die Ente, die Gene mir im Kindergarten gebastelt hat, und dasTonband von Jack mit zwei Jahren.Aber als ich meine Ängste später Penny offenbarte, erklärte sie mich für dämlich.
    Sie blickte sich in meinem makellosenWohnzimmer um und kräuselte verächtlich die Oberlippe. » Die wollen doch keine alten viktorianischen Spiegel oder bestickte Kissen oder Büsten oder alte Gasanschlüsse, die aus derWand ragen « , sagte sie. » Und auch keineWerke von unbekannten englischen Malern wieVivien Pitchfork oder wie der heißt « , fuhr sie fort und blickte zu den entzückenden kleinen Landschaftsgemälden, die ich verkaufen will, um das Lifting zu finanzieren. » Die sind scharf auf Fernseher und iPads und so ein Zeug, und das hast du ja gar nicht. «
    » Ich besitze einen Patrick Caulfield « , erwiderte ich pikiert. Ich fand es beleidigend, dass es in meinem zauberhaften Haus angeblich nichts geben sollte, was man gerne stehlen würde. » Wir waren zusammen auf der Kunstakademie, und er hat das Bild einer Kommilitonin geschenkt, und die hat es mir gegeben, weil es ihr nicht gefiel. « Obwohl ich das Bild täglich sehen müsste, wenn ich dieTreppe hinuntergehe, konnte ich mich nur daran erinnern, wer es gemalt hat, und heute ist es tatsächlich einVermögen wert. Mit der Brosche, den Pitchforths und dem Caulfield könnte ich mir ein Facelifting, eine Brustverkleinerung, eine Bauchstraffung und nagelneue Füße anschaffen– das wäre schön!
    » Wer ist das? « , fragte Penny.
    » Seine Bilder sind heutzutage ziemlich viel wert. Und es ist signiert « , erklärte ich. » Außerdem hab ich einen Fernseher « , fügte ich hinzu. » Und einenVideorecorder! «
    » Das nennst du einen Fernseher? « Penny wies auf den wackligen, zerkratzten, grauen Kasten in der Ecke. » Den kannst du nicht mal mehr verschenken! UndVideos schaut kein Mensch mehr! «
    18. März
    Ich bin wirklich beunruhigt wegen dieser Käfer. Die scheinen sich plötzlich rapide zu vermehren. Und obwohl ich sie weiterhin mit Glas und Postkarte in den Garten trage, scheinen sie immer wiederzukommen. Ich stelle jetzt keine Milch mehr raus, aber sie tauchen trotzdem auf. Hätte ich nur dieses Foto aus der Zeitung behalten, dann könnte ich leichter feststellen, ob sie wirklich zu den bedrohtenArten gehören.
    Als James anrief, um einenTermin fürs Porträtzeichnen mit mir zu vereinbaren, zeigte er sich skeptisch.
    » Schätzchen, du kannst doch keine Käfer in der Küche haben! « , sagte er. » Das ist ekelhaft, selbst wenn sie gefährdet sind. Die fressen dir das Essen weg und legen ihre Eier in deine Pasta, und wenn du dann einesTages Reis kochen willst, stellst du fest, dass es keine Reiskörner, sondern Larven sind… «
    Ich dachte nach. » Vielleicht sollte ich mich bei der Bezirksverwaltung melden « , schlug ich vor.
    » Ach Unfug! Die haben eine ellenlangeWarteliste und benutzen nur die billigsten Mittel. Du musst das ordentlich machen lassen « , erwiderte James.
    Also suchte ich mir im Internet den nächsten Kammerjäger und berichtete von meinen Käfern.
    » Aber ich glaube, es handelt sich um eine bedrohteArt « , endete ich. » Sie sind übrigens schwarz, nicht braun. «
    Am anderen Ende herrschte Schweigen.
    » Es wäre natürlich denkbar, dass

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