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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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das Telefon, und nachdem Susan mit ihrem Trainer fertig war, saß sie eine Zeitlang im Büro und nahm Anrufe und E-Mails entgegen. Ein Gutteil dieser Kommunikation hatte etwas mit Ethels Totenwache und Beerdigung zu tun, und Susan sprach ein paarmal mit Elizabeth, außerdem sprach sie mit dem Bestattungsinstitut, dem Floristen und einigen Limousinenfirmen - nimm nicht Bell Car Service -, und sie erwischte die Wärter des Stanhope'schen Friedhofs. Ich wollte ihr vorschlagen, zwei zusätzliche Löcher für William und Charlotte buddeln zu lassen, wenn sie schon mal dabei war, aber das hätte sie falsch auffassen können. Was dieses Thema anging, hatte ich eine Frage für sie: »Was macht man, wenn man seine Schwiegereltern nicht trifft? Man lädt durch und schießt noch mal.«
    Ich stellte ihr die Frage nicht, aber das erinnerte mich daran, dass ich Schrotpatronen kaufen musste, und darüber hinaus erinnerte es mich daran, Susan zu sagen: »Reserviere im Creek ein Cottage für deine Eltern.«
    »Lass uns erst sehen, ob sie bei uns bleiben wollen.« »Wann kommen sie an?«
    »Das habe ich dir doch schon fünfmal gesagt - sie sind um Viertel nach drei am La Guardia und sollten gegen fünf hier sein. Wir trinken Cocktails und besprechen... alles.«
    »Na schön.« Wo bewahrst du das Rattengift auf? »Wann ist heute Abend die Aussegnung?«
    »Das habe ich dir doch auch schon gesagt. Von sieben bis neun.« Sie informierte mich über den Ablauf, und offenbar hatte Ethel Anweisungen für ein längeres Engagement im Bestattungsinstitut hinterlassen, sodass niemand eine Ausrede hatte, ihren letzten Akt zu verpassen. Susan schloss: »Der Trauergottesdienst ist am Sonnabend um zehn. Soll ich dir das aufschreiben?« »Nein. Ich habe ja dich, mein Schatz.«
    Des Weiteren teilte sie mir mit: »Diesen Sonntag ist Vatertag. Laut den E-Mails meiner Eltern und von den Kindern sind wir am Sonntag alle hier, deshalb habe ich ein Festessen zu Hause vorgeschlagen.«
    Susan war allem Anschein nach optimistischer als ich, was das Wiedersehen anging. Ich sagte: »Das ist sehr aufmerksam von dir. Wissen deine Eltern, dass ich hier bin?«
    »Sie haben von den Kindern erfahren, dass du zur Beerdigung kommst und im Pförtnerhaus wohnst.« »Was nicht stimmt.«
    »Sie wurden diesbezüglich noch nicht auf den neuesten Stand gebracht.« »Okay. Und sie haben auch nichts dagegen, wenn ich zum Vatertagsessen hier bin?«
    »Sie haben Verständnis dafür, dass Edward und Carolyn dich am Vatertag bei uns haben wollen. Und ich habe ihnen mitgeteilt, dass ich das gut finde.«
    »Aha. Und wann teilen wir deinen Eltern mit, dass ich hier wohne und mit dir schlafe?«
    »Wenn sie eintreffen. Es ist besser, wenn wir sie vor vollendete Tatsachen stellen.«
    Was hoffentlich zu einem schweren epileptischen Anfall führen würde, worauf ich ihnen mit der Schrotflinte den Gnadenschuss verpassen musste. »Na schön. Mach es, wie du willst.«
    Sie wechselte das Thema und fragte: »Meinst du, ich sollte deine Mutter einladen, oder wäre das zu traurig für sie, da dein Vater tot ist?«
    Ich antwortete mit übertriebenem Enthusiasmus: »Harriet wäre begeistert, wenn sie dabei sein dürfte, und ich freue mich auf ein Essen mit ihr und deinen Eltern.«
    Susan warf mir einen prüfenden Blick zu. »Kommst du damit klar?«
    »Die Antwort heißt: Martinis.«
    Dazu gab sie keinen Kommentar ab, sondern sagte nur: »Ich verlasse mich darauf, John, dass du Edward und Carolyn ein gutes Beispiel geben wirst.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen, meine Süße.« Ich hatte ernsthaft vor, mein Bestes zu tun, um wieder etwas Spaß in die gestörten Verhältnisse zu bringen, und schlug vor: »Dein Vater und ich sitzen uns an den beiden Tischenden gegenüber und singen im Duett >0 mein Papa<.«
    Weil Susan aus irgendeinem Grund noch immer skeptisch wirkte, fügte ich hinzu: »Ich werde deinen Vater an diesem besonderen Tag ehren, Susan, weil er mir dich geschenkt hat.«
    »Das ist sehr lieb von dir, John. Wir machen das für Edward und Carolyn, und wenn du dir ein paarmal auf die Zunge beißen musst, werden sie dich umso mehr dafür achten. Und wenn mein Vater nicht freundlich ist, dann ist das sein Problem.«
    »Schon immer gewesen.«
    »Und mach es bitte nicht so wie bei unserem letzten gemeinsamen Essen, als du still vor dich hin gekocht hast, bis du in die Luft gegangen bist und ihn einen ... was auch immer genannt hast.«
    »Ein ehrloses Arschloch, einen -«
    »In Ordnung, John.

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