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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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Frau?«
    »Nein. Nur in Westeuropa, Südostasien, der Karibik und Französisch-Polynesien.«
    »Sehr komisch. Tja, erzähl's mir ein andermal.« »Was ist mit dir?«
    »Mit mir? Tja ... seit zwei Jahren habe ich wieder Kontakt zu Männern. Nichts Ernstes, und im Moment gehe ich mit niemandem. «
    Kontakt. Gehen. Frauen, so stellte ich fest, haben mehr Euphemismen fürs Ficken, als Eskimos Bezeichnungen für Schnee. Und sie gebrauchen selten ein männliches Haupt- oder Fürwort, wenn sie ihr Sexualleben beschreiben. Ich habe Kontakt zu jemandem, ich gehe mit jemandem, ich habe jemanden kennengelernt, ich bin mit jemandem zusammen, ich meine es mit jemandem ernst, ich habe mit demjenigen, mit dem ich gehe, nichts Ernstes vor, ich treffe mich mit anderen Leuten und so weiter und so fort. Während ein Kerl den andern einfach fragt: »Fickst du mit einer?«
    Elizabeth unterbrach meine Gedanken und fragte: »Sollten wir dieses Gespräch vor oder nach dem Sex führen?«
    »Vorher ist gut. Damit es keine Missverständnisse gibt.« Und ich fügte hinzu: »Ich gehe in London mit jemandem.«
    Sie sagte eine Weile nichts, dann fragte sie: »Ist es etwas Ernstes?«
    »Ernst« ist für mich nur eine mögliche Bezeichnung für einen Gesundheitszustand, wie zum Beispiel einen Hirntumor, aber ich glaube, ich weiß, was »ernst« in diesem Zusammenhang bedeuten soll, deshalb antwortete ich ehrlich: »Sie glaubt es. Ich nicht.«
    »In Ordnung.«
    Also beließen wir es dabei.
    Offen gesagt, verlief dieses Frühstücksgespräch nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte, und als ich mir die Sache mit Elizabeth gerade noch einmal überlegen wollte, legte sie den gleichen Scharfsinn an den Tag, der mir vorhin schon aufgefallen war, und sagte: »Mittlerweile ziehst du Punkte ab. Erstens schneide ich das Klassenthema an, und du glaubst, ich habe die roten Gene meiner Mutter, dann schnüffle ich in deinem Liebesleben herum, dabei haben wir noch nicht mal miteinander geschlafen, und ... was noch?«
    »Das Frühstück ist ätzend.«
    »Das ist deine Schuld, nicht meine.«
    »Stimmt. Schau -«
    »Kannst du Lebensmittel einkaufen?«
    »Selbstverständlich. Ich habe den Proviant für mein Schiff an einheimischen Lebensmittelständen in aller Welt besorgt.« »Was hast du in London gemacht?«
    »In London habe ich beim Curryexpress angerufen. Oder ich bin essen gegangen.«
    »Ich kaufe ein paar Lebensmittel für dich.«
    »Ich komme mit.«
    »Das wäre schön.« Sie schwieg eine Weile, dann sagte sie zu mir: »Ich glaube, Susan möchte dich wiederhaben.« Ich antwortete nicht.
    Elizabeth hakte nach: »Ich glaube, sie möchte, dass ich es dir sage. Also sage ich's dir.« »Danke.«
    »Willst du meine Meinung dazu hören?« »Nein. Ich habe meine eigene Meinung.«
    »In Ordnung.« Sie stand auf. »Ich gehe jetzt heim, dann in die Kirche, danach besuche ich Mom. Die Kirche fängt um elf an, falls du dich dort mit mir treffen willst. Du kannst dich doch auch im Fair Häven mit mir treffen. Und wenn du heute Nachmittag nicht beschäftigt bist, lade ich dich zum Brunch ein.«
    Ich erhob mich ebenfalls. »Ich würde gern den Tag mit dir verbringen, aber ... ich möchte Susan in der Kirche nicht über den Weg laufen, oder im Fair Häven.«
    »Das verstehe ich.«
    Was die Einladung zum Brunch anging, überraschte ich mich selbst, als ich sagte: »Ich bin um vier zum Sonntagsessen verabredet.« Weil ich der Meinung war, dass ich Elizabeth eine Erklärung schuldete, sagte ich: »Der gleiche Geschäftspartner, mit dem ich letzte Woche essen war, dazu seine Familie.«
    »Na schön ... ich hoffe, es kommt was dabei raus.«
    »Kann ich mich gegen sieben mit dir treffen?«
    »Ruf mich an.«
    »Wird gemacht.« Ich lächelte und fragte: »Darf ich dir beim Anziehen helfen?«
    Sie lächelte ebenfalls. »Du hast mir nicht mal beim Ausziehen geholfen. Ich möchte, dass du hierbleibst und mich jetzt nicht in Versuchung führst. Ich finde selbst raus.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Bin ich.« Wir umarmten und küssten uns, und eins führte zum anderen, und irgendwie ging ihr Bademantel auf, und wenn es noch zwei Sekunden länger so gegangen wäre, hätten wir es auf dem Tisch gemacht, aber sie wich zurück, holte Luft und sagte: »Später. Heute Abend.«
    »Okay ... heute Abend.«
    Sie band ihren Bademantel zu und ging zur Tür, schaute dann zu mir zurück und sagte: »Du musst die Sache mit Susan klären, und besser früher als später.« »Das weiß ich.«
    Sie ging

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