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Nelson sucht das Glück

Nelson sucht das Glück

Titel: Nelson sucht das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Lazar
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des Scheiterns umso größer wurde, je mehr Kateys Karriere als Pianistin erblühte. Doch was der Hund spürte, waren die wachsende Erregung und die Anspannung in ihrem Ton. Manchmal wurde es auch laut, Don schrie Katey an, und ein oder zwei Mal schrie sie zurück. In diesen Situationen fühlte sich Nelson sehr unwohl. Er verkroch sich in einer Ecke, beobachtete die beiden und erkundete schnuppernd die dicke Luft.
    Manchmal versuchte Nelson Don zu trösten, indem er ihn abschleckte oder zu einem Spielchen draußen im Garten ermunterte. Ab und zu schien das zu funktionieren, und Nelson freute sich, wenn er ein Lächeln auf dem Gesicht seines Herrchens sah und spürte, wie sich seine negativen Energien verflüchtigten. Doch es kam auch vor, dass Don Nelson mit einem barschen Wort wegschubste. Auch Katey brauchte Trost, und ihr schenkte ihn Nelson gerne und so viel er konnte. Die Zeit, die sie gemeinsam verbrachten, wenn sie wie jeden Tag übte, war nicht mehr so wie früher. Oft genug wurden sie unterbrochen, weil Don das Zimmer betrat und es zu einem verbalen Schlagabtausch kam. Wenn er dann wieder hinausging, fuhr sie mit dem Üben fort, doch Nelson konnte riechen, dass sie mit den Gedanken ganz woanders war. Es kam sogar vor, dass sie ihr tägliches Ritual ausließ, Nelson » Here comes the Sun« vorzusingen. Dann schaute der Hund sie mit kummervollen Augen an, weil er spürte, dass sich etwas verändert hatte.
    Mittlerweile liebten sich Katey und Don nur noch höchstens zweimal die Woche, und ihr Liebesspiel war auch nicht mehr von der Duftexplosion gekennzeichnet, die Nelson zuvor wahrgenommen hatte. Alles ging stumm vonstatten, und sie waren schnell damit fertig. Früher waren sie danach immer rasch eingeschlafen, doch jetzt bemerkte Nelson, dass beide oft noch lange wachlagen. Er wartete dann, bis sie eingeschlafen waren, weil er sicher sein wollte, dass mit beiden alles in Ordnung war.
    Katey ermutigte Don dazu, manchmal mit Nelson den täglichen Spaziergang zu absolvieren, weil sie dachte, das würde ihm den Kopf freimachen, so wie das bei ihr immer der Fall war. Doch während Katey oft stehen blieb und ihn die Bäume und die anderen Hunde beschnüffeln ließ, die ihnen über den Weg liefen, schien Don es stets eilig zu haben, nach Hause zu kommen. Und er hielt Nelson stets an der kurzen Leine.
    Als Katey sich eines Tages mit einem Kuss von Don verabschiedete, in der Hand einen großen Koffer, war es Nelson zum ersten Mal seit Langem bange zumute. Wenn sie den Koffer dabeihatte, das wusste er, blieb sie stets ein paar Tage weg. Anscheinend kehrte sie ja immer wieder zurück, dennoch fürchtete er, es könnte der Tag kommen, an dem das nicht so war. Doch nicht nur das beunruhigte Nelson. Es war ein seltsamer Geruch, den er an Don wahrnahm, ein Geruch, den er bislang noch nicht gerochen hatte. Ein Geruch, der ihn beunruhigte und ihm Sorge bereitete.
    An diesem Abend, bald nach ihrer üblichen Pizza vor dem Fernseher, duschte Don und benutzte Rasierwasser, was Nelson gewöhnlich nur morgens roch. Kurze Zeit später klingelte es an der Haustür. Wie sonst auch, lief Nelson zur Tür und bellte, weil er seine Familie vor Eindringlingen beschützen wollte. Er schaffte es noch vor Don an die Tür und wedelte mit dem Schwanz, als sein Herrchen kam und ihn für seine Wachsamkeit lobte.
    Don machte die Tür auf, und draußen stand eine Frau. Sie war etwa so alt wie Katey, Ende zwanzig. Nelson roch sofort ihr Parfum und auch den scharfen Geruch ihres Nagellacks. Sein Herz klopfte. Wer war diese Frau? Wo war Katey? Er bellte laut. Die Frau lachte, auch Don gab ein nervöses Lachen von sich und bückte sich, um den kleinen Hund zu streicheln, doch das führte nur dazu, dass Nelson noch lauter bellte. Als die Frau näher kam und ihr unbekannter Geruch sich mit der Luft in dem Haus vermischte, in dem immer auch eine Menge von Kateys Duft hing, spürte Nelson ganz tief in seinem Inneren, dass etwas nicht stimmte. Sein Bellen wurde wild und böse.
    Don schrie den Hund an, er solle aufhören. Nelson gehorchte erst, als Don mit einem leicht drohenden Blick auf ihn zukam. Don hob ihn hoch, trug ihn in die Waschküche und schloss die Tür hinter sich. An dieser Tür wartete Nelson ängstlich die ganze Nacht. Irgendwo im Haus hörte er Don und die Frau kichern und lachen. Er fing wieder zu bellen an, als sie in die Küche kamen, und Nelson hörte, wie eine Flasche Wein geöffnet wurde. Danach hörte er, wie sie nach oben gingen.
    Es

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