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Nelson sucht das Glück

Nelson sucht das Glück

Titel: Nelson sucht das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Lazar
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bedeutete es ja, dass die Dinge wieder ins Lot kamen. Don warf Bällchen für Nelson und balgte sich mit ihm im Gras. Die Sonne war warm, und Nelson genoss das Spielen mit Don sehr. An diesem Abend lag er glücklich zu Dons Füßen, als dieser fernsah. Er kraulte und knuddelte den kleinen Hund, und obwohl Nelson Katey vermisste, fühlte sich sein Leben mit Don wieder viel besser an.
    Später an diesem Abend klingelte es an der Tür. Nelson sprang auf und lief bellend zur Tür. Er merkte, wie Don ihm langsam folgte. Unter der Tür hindurch roch Nelson den Geruch der Frau. Er bellte aus Leibeskräften. Don blieb vor der Haustür stehen. Dann öffnete er sie einen Spaltbreit, hob Nelson hoch und nahm ihn auf den Arm. Er befahl ihm, mit dem Bellen aufzuhören, und der Hund gehorchte widerwillig. Als die Tür aufging, wehte das Parfum der Frau ins Haus herein.
    Don und die Frau redeten eine Weile durch die halb offene Tür miteinander. Ein oder zwei Mal hatte Nelson das Gefühl, sie nähere sich der Tür, als wollte sie herein. Doch Don ließ es nicht zu. Nach einer Weile wurde ihr Gespräch hitzig, endete dann jedoch friedlich. Don machte die Tür zu, und die Frau ging weg.
    Don wirkte irgendwie zerstreut, als sie wieder ihren Platz vor dem Fernseher einnahmen. Nelson versuchte, ihn zu beruhigen, indem er ihm das Gesicht ableckte, doch Don schubste ihn weg. Er schaute sich ein Spiel im Fernsehen an, war aber nicht bei der Sache so wie sonst. Er saß einfach nur ruhig da, seufzte gelegentlich und nippte an seinem Bier. Nelson döste ein. Er träumte, dass er draußen in ihrem Garten war, und die Blumen verströmten auf einmal alle den Duft der Frau. Als Nelson ein paar Stunden später aufwachte, war Don am Telefon. Er sprach leise in den Hörer. Der Geruch der Begierde hing in der Luft.
    Nelson schlief auch in dieser Nacht in der Waschküche. Ab und zu hörte er von droben die Geräusche von Don und der Frau, die sich liebten. Er kratzte an der Tür, weil er ins Schlafzimmer wollte, um sie dazu zu bringen, dass sie aufhörten. Katey musste beschützt werden. Doch die Tür war fest geschlossen.
    Am nächsten Morgen bellte Nelson Don an, als er in die Waschküche kam. Don kehrte in die Küche zurück und brachte ihm einen Knochen. Als Nelson weiterbellte, schrie er ihn an, er solle aufhören. Der Hund gehorchte, weil er die Wut roch, die aus Dons Poren strömte, und sie ihm Angst machte.
    Als Katey an diesem Abend von ihrer Reise zurückkehrte, war Nelson erleichtert. Er wusste, dass sie vor Don beschützt werden musste, und blieb immer an ihrer Seite. Manchmal bellte er, wenn Don in der Nähe war, dann tat Don so, als wäre nichts, aber Katey war überrascht. Sie verbrachte eine Stunde mit Nelson allein im Garten, spielte mit ihm und kraulte ihm den Kopf, fragte sich, was wohl mit ihm los war. Sie fürchtete, ihre häufigen Reisen könnten einen negativen Einfluss auf den Hund haben. Kurz überlegte sie, ihn das nächste Mal mitzunehmen, doch bei dem knappen Terminplan einer Tournee war das kaum möglich. Sie wünschte, sie hätte Nelson einfach fragen können, was los war, doch natürlich schaute er sie nur treuherzig an, als sie es versuchte.
    An diesem Abend ging Katey vor Don nach oben. Er wollte sich noch spät eine Sendung im Fernsehen anschauen, und sie versuchte nicht, es ihm auszureden. Sie war sowieso müde von ihrer Reise. Sie ließ Nelson herein und trug ihn hinauf ins Schlafzimmer. Sie setzte ihn in der Nähe des Bettes ab und ging zum Spiegel hinüber, um sich die Haare zu bürsten, was sie vor dem Zubettgehen immer tat, weil es sie entspannte.
    Nelson sprang auf das Bett. Überall war der Geruch der anderen Frau. Es war so, als befinde sie sich immer noch im Raum. Nelson atmete tief ein. Er hasste den Geruch, wollte jedoch genauer wissen, woher er kam. Irgendwo da drinnen in dem ungemachten Bett, zwischen den Laken und Decken, war sie noch. Er grub seine Nase hinein, schob sie immer näher zu der Quelle des intensiven Geruchs.
    Plötzlich hörte Katey Nelson laut bellen. Sie befahl ihm, damit aufzuhören, doch das tat er nicht. Er bellte laut und wütend, und sie lief zum Bett, weil sie fürchtete, es könnte ein Einbrecher sein, der sich darunter versteckte. Nelson stand auf dem Bett, inmitten des Bettzeugs, und bellte, und sie setzte sich aufs Bett, um ihn zur Ruhe zu bringen. Genau in diesem Moment entdeckte sie ein Stück silbrige Damenunterwäsche, die nicht ihr gehörte.
8
    Noch Wochen danach spürte

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