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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Mar’Elch.«
    Die mitgeführten Katapulte wurden umgehend in Stellung gebracht und auf die Gebirgszüge ausgerichtet. Männer mit gezückten Schwertern schwärmten in die Hügel aus. Andere schleppten die toten Hordenkrieger auf einen Haufen möglichst weit weg vom Lagerfeuer.
    Fünfzig Berittene ritten derweil in den Pass ein. Sie trugen sämtlich schwere Plattenrüstungen und Helme. Selbst ihre Pferde hatten Kopf- und Körperschutz. Die Reiter lenkten ihre Tiere mit den Schenkeln und hatten ihre Bogen gespannt. Äxte steckten griffbereit am Sattel. Langsam durchquerten sie den Roten Pass, der sich vielleicht fünfhundert Pferdelängen weit durch hohen, roten Stein zog. Der Pass, der vier Pferden, die nebeneinander ritten, Platz bot, wurde nach oben hin deutlich breiter. Die Plattenreiter konnten Felsvorsprünge, Absätze und dunkle Flecken ausmachen, die vielleicht Eingänge zu Höhlen waren. Abgeschossene Pfeile, die in der Dunkelheit verschwanden, bestätigten diese Vermutung. Immer wieder blieben die Reiter stehen, um das Gelände zu beobachten.
    Görkas, ihr Anführer, schüttelte den Kopf. »Wenn sich in den Höhlen jemand versteckt, dann muss der fliegen können. Der Fels ist glatt wie poliert. Wer soll da hochkommen?«
    »Diese Rianer sollen mehr Tiere als Menschen sein«, gab ein Kamerad zu bedenken.
    »Und welches Tier sollte da hinaufkommen? Der Fels ist so hoch, da nisten höchstens Adler. Was ist das da?« Görkas zeigte auf graue Ranken, die sich nahe dem Ausgang zur Ebene von El’Maran an den Fels schmiegten.
    »Ich würde auf Flechten tippen«, sinnierte sein Begleiter. »Die wachsen überall, selbst da, wo sonst nichts wächst. Aber du siehst den Berg durchschimmern. Da versteckt sich niemand.«
    Görkas spuckte aus, bevor er erwiderte: »Ich rechne auch nicht damit, dass sich hier irgendwer versteckt. Weiß doch niemand, dass wir hier sind. Das Ganze war so geheim, dass viele von unseren Leuten noch nicht einmal wissen, wo wir hier sind. Ich weiß es auch nicht genau. Ich weiß nur eins: In dieser verdammten Rüstung bin ich in Schweiß gebadet. Spüre schon die ersten wunden Stellen. Am Lagerfeuer hätten wir jetzt sitzen müssen. Stattdessen suchen wir hier nach unsichtbaren Feinden, nur weil Pantahas Korte mal wieder was verbockt hat. Ich sag dir, wie es war: Korte wollte es sich mal wieder gemütlich machen und hat die Fässer freigegeben. Seine Leute haben sich die Bäuche vollgeschlagen und dann bis zum Abwinken gebechert. Besinnungslos besoffen, wie sie waren, hatten diese Rianer dann leichtes Spiel mit ihnen.« Er beugte sich zu seinem Kameraden und senkte die Stimme, als er ergänzte: »Korte ist doch nur aufgestiegen, weil er so nett war, Camora ’ne geschwängerte Braut abzunehmen, die leider Tochter eines seiner Oberbefehlshaber war und daher nicht abserviert werden konnte wie all die anderen. Jetzt kann der Schwarze Fürst die Ziehtochter des Hexenmeisters heiraten, sein Oberbefehlshaber kann es aufgrund des geschenkten Landguts verschmerzen, nicht dessen Schwiegervater zu werden, und seine Ehemalige ist nun gut versorgte Witwe mit königlichem Bastard. So geht das in der Schwarzen Horde.« Er winkte ab. »Ach, was soll’s! So geht’s überall, wo die Noblen das Sagen haben. Und wir armen Säue, wir müssen immer alles ausbaden.« Angewidert spuckte er erneut aus.
    Sein Begleiter sah ihn beeindruckt an und fragte, ebenfalls mit gesenkter Stimme: »Woher weißt du das mit Camoras Liebchen und so?«
    »Mein Vetter ist Adjutant von General Mattalan, und der hat Korte einige Male den Marsch geblasen. Dessen Tod wird Mattalan nicht sonderlich betrauern.«
    Sie ritten in die Ebene hinter dem Pass ein. So weit das Auge reichte, bog leichter Wind trockenes Gras, das nur hin und wieder von genauso trockenem Buschwerk unterbrochen wurde. Vorreiter Görkas schickte einige Männer zu den ersten Buschgruppen.
    »Ich hab was gefunden!«, brüllte einer auch gleich.
    Görkas spannte sich sofort an. »Was?«
    »Einen Karnickelbau! Sollen wir die Biester ausräuchern?«
    Die Plattenreiter lachten.
    »Zurück!«, befahl ihr Führer. »Hab’s doch gewusst: Hier ist nichts und niemand!«
     
    Morwena, die von ihrem Posten aus nur die Schlucht vor dem Pass sehen konnte, hoffte und betete, dass die Bergjäger bei der Spurenbeseitigung sorgfältig genug gewesen waren. Die Zeit tröpfelte dahin, genau wie ihr Schweiß. Doch anscheinend wurde ihre Hoffnung erfüllt. Die Plattenreiter kehrten zurück, und

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