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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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musste nur dafür sorgen, dass sie bei ihren Unterrichtseinheiten ganz bei der Sache war. Das sollte doch zu schaffen sein.
    Unglücklich klopfte sie ihr weiches Kissen zurecht. Nie lag es so, wie es sein sollte, und kalte Füße hatte sie auch. Fast wehmütig dachte sie an die Nächte im Zelt. Darin, dass es in ihrem Zimmer nicht stürmte, fand sie nur wenig Trost.

[home]
    27. Kapitel
    Die nächste Zeit diente vorwiegend der Unterweisung.
    Gideon hatte weiterhin Spaß.
    Rhonan fand schnell, dass Kopfschmerzen, die von Konzentrationsübungen herrührten, sich genauso anfühlten wie Kopfschmerzen nach einer durchzechten Nacht, vermisste nur den Spaß zuvor. Das Verhältnis zu seiner Mutter blieb unterkühlt. Palema ließ zunächst nichts unversucht, um ihn von ihrer Macht und Größe zu überzeugen. Rhonan reagierte darauf regelmäßig mit Gleichgültigkeit. Da er sich nicht von ihren Heldentaten beeindrucken ließ, hielt sie ihm schließlich seine eigenen Fehler vor. Rhonan, der sich seiner Unzulänglichkeiten bestens bewusst war, erreichte sie auch damit nicht. Selbst, als sie geheimnisvoll ankündigte, ihm ein großes Geschenk vorbereitet zu haben, das ihn bei seiner Rückkehr in die Reiche erwarten würde, stieß sie auf Desinteresse. Vielleicht hätte sie mehr erreicht, hätte sie ihn nur einmal in den Arm genommen, aber auf diesen Gedanken kam sie nicht. Auf Rhonan wirkte sie wie Nemedala. Die hatte stets nur darauf geachtet, dass er sich angemessen gekleidet angemessen verhielt, Palema legte nur Wert auf seine Stärke. Für ihn selbst interessierte sich keine der beiden.
    Caitlin fürchtete sich vor jedem Zusammentreffen mit Myria. Es gelang ihr auch nicht immer, nur an Zauber zu denken, und ihre Fortschritte blieben überschaubar, was ihre Ahnfrau tagtäglich in Wallung brachte. Die schimpfte und fluchte und drohte immer wieder damit, sie auf die Nebelinsel zurückzuschicken.
    Die Prinzessin wurde immer stiller, und als sie nicht einmal mehr ihre allabendlichen Schwertübungen mit Rhonan durchführen wollte, begann Gideon, sich ernsthafte Sorgen zu machen.
    Ihren Erklärungen, es sei einfach zu anstrengend, sich mit Magie zu befassen, konnte Rhonan sofort nachvollziehen.
    Gideon indes schenkte dem keinen Glauben. Zumindest hielt er es nach seinen Erfahrungen mit der jungen Dame für unwahrscheinlich, dass sie zu müde zum Reden war. So verwunderte es ihn nicht einmal, als er sie irgendwann in Tränen aufgelöst in seinem Zimmer vorfand.
    »Caitlin, was ist geschehen?«, fragte er und ließ sich sofort neben ihr auf dem Bett nieder.
    Sie schluchzte, putzte mit der Hand die Nase und stammelte dabei: »Ich bin eine Schande für die Nebelfrauen, ich entehre die Priesterinnen, ich bin unwürdig, die Prophezeiung zu erfüllen. Myria weigert sich, weiter mit mir zu arbeiten. Meine Schwester Sasha soll mich ersetzen.« Hemmungslos weinend, warf sie sich an seine Brust.
    Gideon strich ihr sanft durchs Haar, während seine Gedanken rasten. »Du willst jetzt aber nicht mehr nach Hause?« Auf ihr Kopfschütteln hin gab er zu bedenken: »Wir haben eine fürchterliche Wanderung hinter uns, stehen jedoch erst am Anfang eines langen Weges, der nicht einfacher werden dürfte. Willst du ihn wirklich weitergehen? Schöne Kleider und üppige Mahlzeiten werden schon bald der Vergangenheit angehören. Überlege gut, ob du deinen Platz nicht abtreten willst!«
    Er war erschrocken über den wilden Blick, der ihn traf, als sie sich losriss.
    Tief atmete sie durch und setzte ein kümmerliches Lächeln auf. »Ja, es dürfte das Beste für alle sein, wenn ich mich zurückziehe. Ich könnte wieder malen, und ihr hättet in Sasha eine tüchtige Begleitung, die auch pummelig genug ist, um Hungerzeiten zu überstehen. Ich werde gleich zu Myria gehen und ihr sagen, dass ich liebend gern das Feld räume. Ich habe in der Wildnis wirklich nichts verloren.« Sie lachte hysterisch, schlug die Hand vor den Mund, und Tränen liefen über ihr Gesicht.
    Der Verianer legte einen Finger unter ihr Kinn, hob es leicht, sah sie ernst an und erwiderte: »In Anbetracht der Kämpfe, die wahrscheinlich vor uns liegen, halte ich es für meine Pflicht, dir zu raten, deiner Ahnfrau nachzugeben. Denke ich an die Siegelgemeinschaft, möchte ich dich auf Knien bitten, zu bleiben. Jeder Einzelne von uns mag untauglich erscheinen, aber gemeinsam sind wir stark. Ich wage zu bezweifeln, dass deine Schwester deinen Platz einnehmen könnte.«
    »Warum?« Ihre Stimme war

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