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Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis

Titel: Neobooks - Das Schloss im ewigen Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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sah endlich hoch. »Du willst also tatsächlich weiter mit uns ziehen? Das fasse ich nicht. Du hast keinen Tag verrinnen lassen, ohne dich über dein Schicksal zu beklagen, und weißt doch gar nicht, was noch alles auf uns zukommt.«
    »Du denn?«, blaffte sie zurück und funkelte ihn an.
    »Nein, aber Gideon und ich, wir müssen weiter, während du ...« Er zuckte die Achseln. »Lass es deine Schwester machen! Die kann ...«
    »... mich wunderbar ersetzen. Ich werde ausgetauscht wie ein Gaul, der lahm geworden ist«, fiel sie ihm ins Wort. Zu ihren rotgeweinten Augen gesellten sich rote Flecken auf den Wangen. »Hätte ich gewusst, wie du über mich denkst, wäre ich in Kairan geblieben, aber da wusstest du ja noch nicht, dass du statt mit mir auch mit meiner tüchtigen Schwester reisen könntest. Die beschwerliche Reise hierhin musste ich daher noch mitmachen, aber jetzt habe ich ausgedient. Vielen Dank!«
    »Caitlin ...«
    »Ach, hör doch auf! Wenn du mir jetzt auch noch erzählen willst, dass es dir ja nur um meine Sicherheit geht, kannst du dir den Atem sparen.«
    »Caitlin ...«
    »Nein!« Jetzt kreischte sie laut wie lang nicht mehr. »Sag es, wie es ist! War ich dir nur hinderlich?«
    »Also ...« Er räusperte sich. »So würde ich das nicht sagen, obwohl ...«  
    »Obwohl was?«, keifte sie zurück.
    Er schüttelte nur den Kopf und schluckte schwer, während sie bei ihrer Lautstärke blieb.
    »Nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, könntest du zumindest ehrlich zu mir sein, oder hab ich noch nicht einmal das verdient?«
    »Doch!«
    Sie wartete kurz, als jedoch mehr von ihm nicht kam, schrie sie weiter: »Also: Was soll ich jetzt tun? Was willst du von mir?«
    »Dich zur Frau nehmen!«, brüllte er zurück.
    Mit seinem letzten Wort setzte schlagartig Stille ein.
    Caitlin klappte der Unterkiefer herunter, und ihre Augen drohten, aus den Höhlen zu treten.
    Rhonans Augen blitzten, und Ärger spiegelte sich in seinem Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten.
    Gideon hätte am liebsten die Hände überm Kopf zusammengeschlagen. Ihm war diese Lösung eingefallen, für den Fall, dass Caitlin nicht hierbleiben wollte, da selbst die unsterblichen Schwestern kaum ein Ehepaar trennen würden. Der Prinz hatte sich zunächst heftig gesträubt und plötzlich zugestimmt. Gideons vorsorglichen Hinweis darauf, dass die Priesterin einem Zweckbund vielleicht nicht zustimmen würde, hatte Rhonan vom Tisch gewischt: Er wüsste schon, was zu tun sei.
    Der Verianer schalt sich einen Trottel, darauf vertraut zu haben, dass ausgerechnet der Prinz einen, wenn schon nicht formvollendeten, so doch annehmbaren Heiratsantrag vorbringen konnte. Nun, zumindest hatte er einem der wohl seltenen Anträge beiwohnen dürfen, die herausgebrüllt worden waren. Dass Rhonan immer noch den Eindruck erweckte, er wäre zum Kampf bereit, machte schon nichts mehr aus.
    Sorgenvoll betrachtete Gideon die Priesterin, die tatsächlich auch nicht aussah wie eine glückliche Braut. Die Hände krallten sich um die Bettkante, der Körper war steif und das hochrote Gesicht vor Wut verzerrt.
    Der Gelehrte überlegte fieberhaft, was er zur Entspannung der Lage sagen könnte, als Caitlin keifte: »Sag das noch mal! Du willst was?«
    Gideon nickte aufmunternd: Jetzt, Rhonan! Bei den Horkas hast du auch die richtigen Worte gefunden. Du kannst es. Nur zu!
    Der zuckte die Achseln. »Hast du was mit den Ohren? Ich muss ... soll ... ich will dich heiraten.«
    Der Gelehrte ließ das Gesicht in die Hände fallen und wünschte sich ans andere Ende der Welt.
    »Oh, toll! Musst oder sollst du jetzt, oder willst du?« Die Stimme bebte, aber die nächste Gelegenheit zur Wiedergutmachung verstrich, denn die Antwort war lediglich ein Achselzucken.
    Caitlins Hände wurden weiß. »Du erwartest ernsthaft eine Antwort von mir auf diesen blöden Antrag? Die kannst du haben: nein!« Das letzte Wort war herausgebrüllt worden wie der Antrag. »Ich will doch keine Almosen von dir. Lieber geh ich zu den Horkas.«
    Rhonan nickte und räusperte sich einmal, zweimal, dreimal. »Ich hab auch nicht erwartet, dass du ja sagen würdest. Ich weiß, dass ich kein angemessener Gatte für dich bin, und wollte dich nur nicht verlieren.«
    Erneut räusperte er sich einmal, zweimal. »Vielleicht kannst du deine Antwort überdenken, wenn ich dir sage, dass dir keinerlei Verpflichtung aus dem Bund erwächst. Ich meine, ... du bist viel zu jung und kennst niemanden ... also, ... jedenfalls keine

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