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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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nicht klagen. Ich habe bereits Anweisungen gegeben, die Bäder vorzubereiten. Bis es so weit ist, nehmt bitte einen kleinen Imbiss zu Euch.«
     
    Während eifrige Bedienstete sich kurze Zeit später um die Kleidung der Besucher kümmerten, nahmen die schließlich ihr wohlverdientes Bad. Die Damen ließen sich dabei von Dienerinnen verwöhnen und schwatzten lustig und vergnügt. Die Herren hatten die jungen, durchaus willigen Frauen entlassen und bedienten sich lieber selbst.
    Gideon war aufgefallen, dass die Abgewiesenen durchweg enttäuscht gewirkt hatten. Er gab sich allerdings nicht dem Irrglauben hin, dass diese Gefühle ihm gegolten haben könnten. Zwischen dem gutgebauten Prinzen und dem gutaussehenden Heerführer würde er niemals auch nur die geringste Aufmerksamkeit erregen.
    Bei den Männern herrschte auch eher eine gedrückte Stimmung. Es gelang den Kriegern offensichtlich nicht, sich in dieser Umgebung zu entspannen.
     
    Beim anschließenden Mahl erfuhren die Gäste, dass Gemahlin und Söhne des Fürsten sich nach der Übergabe Kambalas von ihm zurückgezogen hatten, da sie mit der Schmach, von den übrigen großen Häusern geschnitten zu werden, nicht leben konnten. Der Hausherr schien das allerdings nicht sonderlich zu bedauern und wollte lieber etwas von der Lage der Reiche hören.
    Es war mehr als auffällig, wie seine Blicke, während Derea von der Entwicklung des Krieges erzählte, immer wieder zwischen Caitlin und Juna hin und her wanderten.
    Gideon hoffte nur, dass Rhonans geballte Faust und die immer wieder blitzenden Augen die einzigen Zeichen seines aufwallenden Zorns bleiben würden.
    Seinem untergeordneten Rang entsprechend hatte man den Prinzen am unteren Ende des Tisches untergebracht, wo er während des Essens weitgehend vor sich hin zu dämmern schien.
    Der Gelehrte wusste, dass seinem Begleiter nicht die winzigste Kleinigkeit entging, da die Farbe seiner Augen aber nun einmal ungewöhnlich war, vermied er es, wenn irgend möglich, fremde Menschen offen anzusehen.
    Der Fürst schien ihn in der Tat auch kaum zu bemerken. Selbst Dereas Erzählung vom Krieg hörte er offensichtlich nur mit halbem Ohr zu. Als er dann im Laufe des Abends durch zum Teil recht plumpe Bemerkungen über die Schönheit anwesender Damen versuchte, Caitlin und Juna immer mehr ins Gespräch zu ziehen, wurde Rhonan zusehends unruhiger.
    Gideon war mehr als froh, als man sich nach dem Essen zurückzog, um endlich die wohlverdiente Ruhe zu genießen.    
     
    »Schläfst du schon?« Caitlin huschte im Nachtgewand ins Zimmer und hörte Rhonan leise lachen.
    »Nein, aber glaubst du nicht, du könntest dem Ruf der Priesterinnen schaden, wenn du dich nachts ins Zimmer eines Heerführers schleichst?«
    »Mir ist so furchtbar kalt.« Bei diesen Worten schlüpfte sie schon ins Bett und kuschelte sich an ihn.
    Er rieb ihren Rücken, und sie schnurrte wie eine zufriedene Katze. »Ich bin wirklich gern deine Ehefrau, du bist nämlich viel besser als jeder heiße Stein.«
    »Das ist ja auch schon etwas.«
    »Nicht wahr?« Sie gähnte wohlig, räkelte sich und schlief zu seiner Enttäuschung umgehend zufrieden ein.
    Mitten in der Nacht wurde sie unsanft geweckt. Jemand hatte sie grob an den Armen gepackt und in den engen Spalt zwischen Bett und Wand geschubst. Erschrocken schrie sie auf, hörte laute Stimmen, Klappern und Waffenklirren und versuchte verzweifelt, sich aus der völlig verhedderten Decke zu befreien.
    »Bleib, wo du bist!«, hörte sie Rhonan brüllen.  
    Sie steckte fest, konnte sich kaum bewegen und verrenkte sich fast beim Versuch, übers Bett zu schauen. Doch endlich gelang ihr zumindest das.
    Das Glühen Kahandars verbreitete ein trübes, fast geisterhaftes blaues Licht, in dem ihr Mann gegen fünf Krieger kämpfte. Sie versuchte, ihre bleierne Müdigkeit zu verdrängen, und strampelte wie wild gegen die Decke, die sie wie ein Sack gefangen hielt. Zwei Krieger lagen jetzt schon auf der Erde. Einer von ihnen stöhnte grauenerregend, während die verbliebenen Kämpfer immer wieder über ihn hinwegstolperten. Hocker wurden umgestoßen, die Waschschüssel klirrte zu Boden.
    »Versuch, hinter ihn zu kommen!«, schrie einer der Fremden. Das Keuchen der Kämpfenden wurde lauter. Ein Krieger tauchte plötzlich vor ihr auf und langte übers Bett. Caitlin kreischte laut den Namen ihres Mannes, versuchte unterdessen fieberhaft, sich auf irgendeinen Zauber zu konzentrieren, aber da brach der Fremde auch schon mit einem

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