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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Schneiden dick. Was tat das Mädchen da? Und was hatte das auf Bodos DVD zu suchen?
    »Einpacken. Wir nehmen alles mit.« So schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie aus Bodos Bude. Mit den DVDs, verstaut in Bodos rotem Wäschekorb aus Plastik. Marga musste sich überwinden, ihn anzufassen. Beim Rausgehen hielt Marga Jette zurück. »Moment.« Sie lief in die Küche und schnappte sich den Käfig. Der arme Vogel konnte nichts dafür.
    *
    Marga hielt die Plastiktüte mit der Glasperle ins Licht. Hübsch sah sie aus und schillerte fast so bunt wie Kalles Augenbrauenbogen.
    »Kann sich jemand von euch an diese Art von Glasperle erinnern?«, fragte Marga in die Runde.
    Bodo fehlte. Natürlich. Vor exakt einer Viertelstunde hatte sie noch Mitleid mit ihm gehabt, jetzt empfand Marga nur noch Entsetzen. Und Abscheu. Und Jette fehlte auch. Sie war mit Bodos schmutziger Wäsche zu den bedauernswerten Kollegen geeilt, die den ganzen Tag nichts anderes taten, als Dreck in Bild- und Tonmaterial zu sichten. Jette machte ihren Job, auch wenn man sie nicht sah. Guntbert kommentierte ihre Abwesenheit mit keiner Silbe.
    »Nö, kann mich nicht die Bohne erinnern.« Thao rutschte gelangweilt auf ihrem Steißbein herum.
    Nick Nolte strengte sich schon mehr an. »Ja, klar, die Dingens hat ein Armband mit solchen Perlen getragen. Die Personaltrainerin. Gesa Clasen.« Freude breitete sich auf seinem Gesicht aus. Weil ihm der Name eingefallen war?
    Guntbert hatte die Arme verschränkt und grunzte skeptisch. Marga redete weiter. »Ich habe mit Tinta gesprochen. Es ist noch ohne Gewähr, aber im Golf von Xenia Borg wurden Fasern von Lisbeth Hayengas Kleidern gefunden.« Sie legte die Tüte mit der Glasperle auf den Tisch. »Und Xenia Borg gibt ebenfalls an, dass sie die Perle erkannt habe. Sie stamme aus einem Armband von Gesa Clasen.«
    »Ja, und was soll das?« Thao kippelte mit ihrem Stuhl.
    »Gesa Clasen ist die Lebenspartnerin von Sabine Clasen, die beiden sind mit Xenia Borg befreundet.«
    »Die drei Damen vom Grill.« Nick feixte und wackelte anzüglich mit der Zunge.
    »Wenn du nichts zu sagen hast, dann halt doch einfach die Schnauze!« Kalles Halsschlagader pulsierte verdächtig, er sah gespenstisch aus, wie frisch gekalkt.
    Nick konnte ein Idiot sein, aber das wusste Kalle auch nicht erst seit gestern. Marga runzelte die Stirn. Stand Kalle etwa auf Gesa Clasen?
    »Das könnte bedeuten, dass Gesa Clasen und Lisbeth Hayenga zusammen in dem Golf gefahren sind«, sagte Marga.
    Guntbert grunzte. »Warum sollten sie das tun?«
    Marga prickelte es auf dem Scheitel. »Tinta hat noch etwas überprüft. Sabine Clasen ist Standesbeamtin.«
    Auf der Rückfahrt von Bodos Wohnung hatte Jette sie davon in Kenntnis gesetzt und damit den nächsten Funken gezündet – und Marga hatte nachgedacht. Erst war es nur ein Glimmen gewesen, dann wurde es strahlend hell. »Die Tochter von Fritz und Lisbeth ist tot – zumindest laut Sterberegister.«
    Guntberts Leitung war definitiv zu lang. Er grunzte schon wieder. Einmal noch, und Marga würde ihm eine schallern. Thao schnalzte mit der Zunge, und Kalles Mundpartie bekam einen ockergelben Schimmer. »Mir ist schlecht!«

[home]
    Kapitel 52
    Hamburg-St. Pauli, Erichstraße
    D er Typ vom Schlüsseldienst brauchte keine zwei Minuten, bis die Tür zu Gesas Haus aufsprang.
    »Polizei. Frau Clasen?« Margas Stimme war glockenhell.
    Clasen, Clasen. In Kalles schmerzendem Kopf hallte das Echo.
    »Frau Clasen, sind Sie zu Hause?« Marga wartete, drehte sich dann zu Kalle um. »Sollen wir reingehen, oder warten wir auf die Spurensicherung?«
    Seit dem Abend in der Kneipe gegenüber hatte Kalle ein paar Mal von dem Haus mit den grünen Fensterrahmen geträumt. Marga verschwamm vor Kalles Augen, und Gesa erschien. Er hatte geklingelt, müde von der Arbeit. Gesa hatte schon auf ihn gewartet. »Kalle, was ist los?« In Sorge war sie, weil er sich verspätet hatte.
    »Kalle!«
    »Warum schreist du so?«
    Marga rollte die Augen. »Du bist nur körperlich anwesend. Sollen wir reingehen?«
    Kalles Herz machte Bocksprünge. Nein, er wollte nicht rein. Nein. Eine Welle aus Wut und Zorn schwappte durch ihn hindurch und drückte auf die Adrenalinhupe. Er hatte hier nichts verloren, verdammt noch mal. Das war privat. Marga stand bereits im Flur. »Kork. So klasse. Fast wollte ich meine Schuhe ausziehen.«
    Kork. Im Traum hatte er Gesas selbstgebackene Hanseatenherzen gegessen, aus Mürbeteig und Himbeermarmelade. Und

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