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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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herzlich. Pottsau! Zu beneiden war Jette wirklich nicht.
    »Ich bin fertig.« Kalle seufzte, als sie endlich das Erdgeschoss erreicht hatten.
    »Ja, sofort. Ich will nur noch mal schnell bei der Prinz nachhaken. Vielleicht weiß die mehr über Lisbeths Tochter, als wir denken.«
    Im Büro von Sophia Prinz trafen sie auf eine junge Frau, die Margas Dienstausweis studierte wie ein abstraktes Gemälde. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm sie endlich ihre Lesebrille von der Nase und stellte sich vor. »Ich bin Valerie Kremers. Die neue Heimleitung.«
    Marga und Kalle blickten sich an.
    »Und wo ist Frau Prinz?« Marga fand als Erste die Sprache wieder.
    »Frau Prinz ist von der Geschäftsführung der Elbblickresidenzen gekündigt worden, Sie müssen jetzt mit mir vorliebnehmen.«
    »Wir hätten da noch einige Fragen bezüglich Lisbeth Hayenga.« Kalles Stimme klang eine Spur zu süß, und Marga hörte seine Zähne knirschen.
    »Ah ja, die Dame, die ermordet worden ist. Tut mir leid, Sie müssen verstehen, dass ich dazu so gut wie gar nichts sagen kann. Ich muss mich hier erst mal gründlich einarbeiten.« Valerie lächelte, klinisch rein.
    »Ach. Aber zu Joris Duncker fällt Ihnen doch sicherlich was ein.« Marga wurde krätzig.
    »Wer soll das sein?«
    »Der Multifunktionsboy, der hier als Altenpfleger beschäftigt war, nebenbei die Omis mit Drogen versorgt hat und außerdem als Handlanger für Lisbeth Hayenga unterwegs war.«
    Valerie Kremers zog beide Augenbrauen bis zum Anschlag hoch. Dann schüttelte sie den Kopf. »Tut mir leid. Der ist hier nie beschäftigt gewesen. Sie können gerne die Personalakten durchgehen. Und bezüglich der anderen Fragen«, sie lächelte Kalle dreist ins Gesicht, »möchte ich Sie bitten, sich an die Geschäftsführung zu wenden.« Valerie kam, sah und siegte.
    Und Marga und Kalle beeilten sich, dass sie nach draußen kamen. Kalle bugsierte Marga gerade noch durch die Eingangstür, dann ging ihre Contenance lautstark zu Bruch. »Was war denn das für ’ne abgebrühte Schrulle? Ich hab echt keinen Bock mehr auf den ganzen Mist. Unsereins reißt sich den Arsch auf, und wo du hinkommst, wird gelogen und gemauert. Das ist doch zum Kotzen.« Marga war stinksauer. Und voller grimmiger Entschlossenheit. »Ich würde jetzt zu gerne ins Wohnheim von Jesper fahren und dem noch mal auf den Zahn fühlen, wegen der Sache mit dem
Salut.
«
    Kalle verdrehte die Augen. »Mensch, Marga. Das ist doch gar nicht unser Sachgebiet. Wir können uns nicht um alles kümmern.«
    »Nee, können wir nicht. Aber wir können es zumindest versuchen. Kalle, das sind minderjährige Bengels, die da anschaffen gehen. Von dir als Vater hätte ich etwas mehr Mitgefühl erwartet. Und wir könnten Jesper fragen, ob er was von der Rolex weiß.« Kalle blinzelte und starrte auf seine Schuhspitzen. Dann willigte er ein. Ob sie ihn bei seiner Ehre als Vater gegriffen hatte? Ganz egal. Er kam mit, und das war gut so.
    »Aber fahr langsam.« Kalle stand der Schweiß schon wieder in Perlen auf der Oberlippe.
    *
    Hamburg-Neustadt, Kohlhöfen
    Marga rauschte in die Wohngruppe, und Kalle humpelte in ihrer Bugwelle hinterher. Lag es an ihr oder an den männlichen Genen, dass ihre Begleiter immer schlecht zu Fuß waren? Sie fanden Jesper im Aufenthaltsraum, wo er mit Hotte über Schulaufgaben brütete. Jesper schloss sein Gesicht ab, als er Marga und Kalle sah; Hotte war freundlich. Zumindest zu Marga. »Frau Terbeek, richtig? Was kann ich für Sie tun?« Kalle übersah er einfach.
    »Wir hätten noch ein paar Fragen an Jesper. Es geht um Joris. Jesper, hat dein Bruder dir mal was von einem Geschenk erzählt, das er von Lisbeth Hayenga bekommen hat?«
    »Keine Ahnung, von wem der Geschenke nimmt, und ich will es auch gar nicht wissen«, knurrte Jesper, ohne den Blick von seinem Heft zu lösen.
    »Es geht hier nicht nur um die Anschafferei, Jesper. Wir ermitteln in einem Mordfall.« Marga ballte die Hände zu Fäusten. Scheiße.
    Hotte machte Marga ein Zeichen und ging mit ihr in den Flur.
    Kalle blieb. Marga sah ihn interessiert auf Jespers binomische Formeln schauen. Hotte zog sie mit vor die Tür.
    »Jesper geht es nicht besonders gut. Ich möchte nicht, dass Sie ihn weiter befragen. Ich bin mir sicher, dass er Ihnen zu seinem Bruder genauso wenig sagen kann wie ich.« Hotte sprach eindringlich. »Die Mutter der Jungen ist ins Krankenhaus eingeliefert worden, wahrscheinlich ein Suizidversuch. Wir haben Jespers Vater benachrichtigt,

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