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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Echte Kerle warteten nicht, sie ließen warten. Um Punkt zwei knallte die Tür des Besprechungsraums. Guntbert spulte seinen offiziellen Sermon ab. »Marga Terbeek wird ab sofort die SOKO Hayenga unterstützen. Ich freue mich außerordentlich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, Frau Terbeek. Schöne Frauen sind wie Blumen, sie bringen Farbe in den grauen Alltag.«
    Kalle stöhnte. Marga Terbeek schenkte den Kollegen ein kurzes Lächeln und setzte sich neben Guntbert, der für sie den Stuhl zurechtgerückt hatte.
    »Vielen Dank für die freundliche Aufnahme.«
    »Okay, jetzt zum unangenehmen Teil der Veranstaltung.« Guntbert blähte sich zum Kotzbrocken auf. »Nichts, nichts, nichts, das nicht mit mir abgesprochen ist, wird an die anderen Dezernate ausgeplaudert. Hab ich mich klar ausgedrückt?« Guntbert stierte von einem zum anderen. »Thao Behrmann hat vorhin in der Kantine eine Personalityshow abgezogen. Auf meine Kosten Szenenapplaus kassiert für ihr dämliches Gefeixe über wertvolle ätherische Rizinusöle.« Guntbert stand auf und lief an der Stirnseite des Besprechungsraums auf und ab. »Ich will das nicht noch einmal erleben müssen.« Guntbert stützte beide Arme auf dem Tisch ab und beugte seinen Körper nach vorne. »Nicht, wenn es in meiner Macht steht, es zu verhindern. Verstanden!« Nur der Schaum vor Guntberts Fresse, der fehlte noch.
    »Ähm …«, Bodo Steinhoff meldete sich zu Wort, »ich verstehe nicht …«
    »Mir scheint, du bist dem Job nicht mehr gewachsen, Bodo, geistig zu träge.« Guntbert Meyer schoss auf die Tür zu, riss sie auf und schlug sie hinter sich zu.
    Die Uhr polterte auf den Boden.
    »Bin gleich zurück.« Kreidebleich stand Bodo auf und verließ den Besprechungsraum.
    »Willkommen im Quatsch-Comedy-Club, Frau Terbeek«, sagte Kalle, faltete die Hände und senkte den Kopf. »Ich könnte mir in den Arsch treten. Das müsst ihr mir glauben.« Kalle sah wieder auf, direkt in die grinsende Visage von Jette.
    »Und wie ich dir glaube, Kalle.« Jettes rote Bäckchen schoben sich bis an die Ohren.
    Kalle sah Marga an, doch die ließ ihn sitzen.
    Marga begann: »Ich würde gerne den Fall erläutern.«
    Danke. Er hatte es geahnt. Was war denn das für ein Hering? Marga schlug den Ordner mit der Beschriftung SOKO Hayenga auf und reichte ordentlich geheftete Blätter herum. Hätte sie ihm nicht gerade Eiswürfel an die Hose gepinkelt, hätte Kalle ihre Vorbereitungen rührend gefunden. Aber so?
    »Unsere Tote in Ostfriesland: Theda Neehuis, geborene Hayenga, am Sonntagnachmittag des 20 . dieses Monats aus ihrer Pflegeeinrichtung in Pewsum verschwunden, am Montag, den 21 ., gegen 13  Uhr in Uttum aufgefunden, die näheren Umstände auf der Kopie.« Marga blickte auf und schaute fragend. Kalle würde den Teufel tun. Leider fuhr sie unbeeindruckt fort. »Fundort gleich Tatort. Zumindest ist der Fundort der Ort, an dem der oder die Täter Theda Neehuis den Mund mit Erde angefüllt haben. Der Inhalt der Mundhöhle stimmt von der Zusammensetzung her mit dem Boden im näheren Umkreis der Scheune überein. Die Analysenergebnisse stehen auf dem zweiten Blatt. Tod durch Ersticken. Im Lungengewebe wurden ebenfalls Partikel gefunden, die mit der Bodenprobe übereinstimmen. Also können wir davon ausgehen, dass Theda Neehuis zum Zeitpunkt, an dem der oder die Täter ihr den Mund gefüllt haben, noch am Leben gewesen ist. Weiteres zur Obduktion ebenfalls Blatt zwei.« Sie blätterte um.
    Eigentlich sah sie vom Typ her gar nicht mal so schlecht aus. Blond und schlank. Kalle musterte sie. Bisschen ausgemergelt. Vielleicht war sie eine dieser manischen Läuferinnen, die zehn Kilometer schon zum Frühstück verdrückten? Unwillkürlich zog Kalle den Bauch ein.
    »Die Tote war zum Zeitpunkt ihres Ablebens stark sediert mit einem trizyklischen Antidepressivum des Amitriptylin-Typs. Für die Verabreichung der hohen Dosis ist allerdings die Leitung der Pflegeeinrichtung, Annette Lorei, verantwortlich. Frau Lorei gilt als dringend tatverdächtig, ist aber zurzeit nicht vernehmungsfähig. Es gab einen Unfall bei der Festnahme.«
    Warum bekam sie so viel Farbe auf die Wangen? Mal sehen, ob sich der Rotton vielleicht noch vertiefen ließ. Rache war süß, und Süßes war immer gut. Kalle unterbrach sie. »Und welche Verbindungen oder Beziehungen hat Frau Lorei nach Hamburg und zur zweiten Toten, Frau Terbäck?« Hieß sie nicht so? Ihren Vornamen hatte Kalle sich gemerkt, aber hatte ihr Nachname bei Guntberts

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