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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Vorstellung auch schon nach Keksen geklungen? Egal. Er sah, wie sie zweimal kurz blinzelte.
    »Wir werden sehen, Herr Bar-Wolff.«
    Kalle gab sich geschlagen und bedeckte seine Augen mit der Hand. Auweia!
    »Meine Kollegen vor Ort bleiben dran. Wie Sie wissen, hat ViCLAS uns dann das zweite Opfer ausgespuckt. Der Kontakt zu Ihrer Dienststelle kam gestern Abend zustande.«
    Sie faltete ihre Zettel und legte sie zurück in den Ordner. »Ach ja. Was vielleicht noch interessant für uns ist, allerdings noch nicht überprüft, ich weiß es nur aus zweiter Hand, Theda und Lisbeth sollen so gut wie keinen Kontakt zueinander gehabt haben und das bereits seit Lisbeths Wegzug aus Ostfriesland in den frühen Fünfzigern. Meine Kollegen überprüfen das ebenfalls. Das war es meinerseits.« Marga lehnte sich zurück.
    »Dann brauchen wir jetzt nur noch in den Duz-Modus schalten und an die Arbeit gehen«, sagte Jette.
    Kalle runzelte die Stirn. Wenn Jette lachte, sah sie aus wie ein Weihnachtsapfel.
    »Was liegt sonst an?« Kalle setzte sich auf Guntberts Stuhl. »Der sei wie für mich gemacht, sagt meine Mutter.«
    »Ja, Mütter, weites Feld. Meine nörgelt auch ständig, dass aus mir nichts Anständiges geworden ist.« Jettes Apfelbäckchen hatten an Farbe verloren. Sie stand auf und ging zum Fenster, öffnete es und setzte sich wieder.
    Die frische Luft tat gut. Kalle entspannte sich. Wären Marga und Jette nicht, Kalle hätte längst seine Füße auf den Tisch gelegt.
    »Wenn ihr nichts Neues für mich habt …«, Marga schob den Stuhl zurück, »… würde ich mich jetzt gerne entschuldigen und meine Koffer auspacken.«
    »Kein Problem.« Kalle stand auf. »Ich denke, wir brauchen alle eine Verschnaufpause.« Er gab Marga die Hand. »Morgen, neun Uhr, Frau Terbeek?«
    »In Ordnung. Ich bin Marga.« Sie nickte Jette zu und verließ den Raum.
    Kalle hob die Uhr auf. Äußerlich hatte sie den Sturz ohne Kratzer überlebt. Er klemmte sie sich unter den Arm.
    »Dann wollen wir mal, Baby.«
    Jettes Kopf flog herum. »Bitte?«
    Kalle zeigte auf die Uhr. »Ich mein die hier.«
    »Kalle!« Tinta winkte ihn in ihr Büro. »Nummer eins: Der Ex von Lisbeth Hayenga heißt Fritz Flemming. Baujahr 1926 , zwei Jahre älter als Lisbeth. Laut Melderegister unbekannt verzogen. Nummer zwei: Die gemeinsame Tochter Petra Flemming ist am 12 .  06 .  1975 verstorben, genau an ihrem 17 . Geburtstag. Weitere Kinder sind nicht aktenkundig.«
    »Tinta, solche Pannen dürfen nicht passieren. Du kennst doch den Obduktionsbericht. Wieso hast du nicht schon längst überprüft, ob die Hayenga Kinder hat?«
    Tintas Miene versteinerte. »Vielleicht, weil ich dafür keinen Auftrag von dir hatte.« Sie wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Eine Mauer des Schweigens umgab sie. Nicht zum Aushalten.
    »Hey, kein Grund, eingeschnappt zu sein.«
    Der Drehstuhl schwang zurück. Tinta schob das Kinn vor. »Du hast mir gesagt, ich soll mich um die Daten von Lisbeth Hayenga und ihrem Ex kümmern. Du hast mir keinen Auftrag erteilt, das auch für ihre eventuellen Kinder zu tun.«
    »Aber …«
    »Nichts aber! Du sagtest mir außerdem, dass du dir eigenmächtige Ermittlungen meinerseits verbittest. Weißt du noch, Kalle, Big Boss vom Dienst?«
    »Meine Güte, bist du nachtragend. Das ist doch ewig her.«
    Tinta nahm eine Akte vom Stapel. »Ich hab zu tun.«

[home]
    Kapitel 27
    Hamburg-St. Georg, Lange Reihe
    M it einem Seufzer schloss Marga die Tür und ließ sich rückwärts in das bauschige Federbett ihrer blau-weiß-karierten Schlafstätte fallen. Wie im Himmel, nur überall Staubmilben.
    An der holzvertäfelten Decke bildeten die Astlöcher ein unregelmäßiges Muster, Marga verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Der erste Kontakt zu den Kollegen war eigentlich ganz okay verlaufen. Gut, der Bärwolff hatte ihr scheinbar krummgenommen, dass sie ihn nicht gleich bemitleidet hatte, aber sie wollte sich wirklich auf den Fall konzentrieren und nicht im Dezernatsgeplänkel Partei ergreifen. Guntbert Meyer hatte sich zuvorkommend verhalten, und Jette war sympathisch. Bis auf ihr Faible für Gemeinschaftstoiletten. Und ihr Fahrstil war sehr sportlich, aber damit konnte Marga leben. Kalle sah sich gern als ganzen Kerl. So deprimiert, wie Jette ihn geschildert hatte, fand Marga ihn gar nicht. Einen Schulhofhumor schien er zu haben. Und er hielt sie jetzt für einen Besen. Pech. Hauptsache, sie wurde nicht zum Ostfriesenwitz. Sie musste sich so schnell wie möglich die

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