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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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er rief. Alles eine Nummer zu heiß geworden? Wir werden es herausfinden. Joris Duncker und Lisbeth Hayenga standen in einer Beziehung zueinander, wie auch immer die aussah. Das ist die Quintessenz der Zeugenaussagen von den Senioren, die mehr oder weniger Kontakt zu Lisbeth Hayenga hatten. Ich verspreche mir davon, über Joris mit Glück auch die Verbindung zu Theda Neehuis herstellen zu können.« Kalle sah zu Marga hinüber.
    Marga überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. »Glück zu haben, halte ich bei meinen Ermittlungen zwar ebenfalls für wünschenswert, aber keinesfalls verlasse ich mich darauf. Wie ich bereits erwähnte, hatten Lisbeth und Theda aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Kontakt. Da sie aber zur selben Zeit und auf dieselbe Art und Weise umgekommen sind, muss es sich um eine Beziehungstat handeln, akribisch geplant und symbollastig ausgeführt. Es kann nur jemand in Frage kommen, der beide Frauen gekannt hat. Ich schlage vor, noch mal von vorne anzufangen und ganz genau im familiären Umfeld der Schwestern zu gucken.« Marga sah Kalle an.
    Oha! Sie hatte seinen kapitalen Fehler erkannt. Kompliment. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen, ihn vor Guntbert bloßzustellen und eine spöttische Bemerkung über Kaiserschnittsnarben zu machen. Umgekehrt hätte Kalle sicher kein Blatt vor den Mund genommen. Er konnte ein Schwein sein. Jay würde das sofort unterschreiben.
    Jette nickte. »So sehe ich das auch. Und sehr wahrscheinlich ist das Motiv für die Tat in der Vergangenheit zu suchen. Dafür spricht, dass zumindest die demente Theda keiner Fliege mehr etwas zuleide tun konnte.«
    War es Ärger oder war es verletzte Eitelkeit, was da in Kalles Kopf Bocksprünge machte und gegen die Schläfen polterte? »Das mag alles richtig sein, aber greifbar ist es nicht. Die Ermittlungen im Umfeld von Theda Neehuis sind ins Leere gelaufen, bis auf Annette Lorei. Die haben wir ja erst mal im Sack. Ich halte nichts davon – zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt –, in Ostfriesland noch mal alles umzugraben. Es bleibt dabei. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, erstens Fritz Flemming und zweitens Joris Duncker ausfindig zu machen. Angeblich sollen Thaos Leute Joris Duncker als Drogenkurier bereits im Visier gehabt haben. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Ich gebe da nicht viel drauf. Mal gucken, wer ihn zuerst am Schlafittchen packen wird.«
    »Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen?« Guntbert öffnete die Tür. »Das wollte schon Johann Friedrich Kind in Erfahrung bringen. Ich will nichts davon hören müssen, dass ihr euch die Beute von Thao habt wegschnappen lassen.« Die Tür donnerte ins Schloss.
    Kalle atmete aus und wieder ein. Schlagartig war die Luft im Besprechungszimmer so rein und frisch wie im Frühtau zu Berge, fallera! »Übrigens, die Kriminaltechnik hat das Schloss des kleinen Tresors jetzt auch geknackt. War wohl echt zum Zähneausbeißen.« Kalle stellte den Koffer auf den Tisch und ließ die Verschlüsse aufschnappen. Er entnahm eine durchsichtige Plastiktüte. »Hier, ein Tuschebild. Es zeigt eine bunte Blumenwiese mit einer Sonnenblume, die in den Himmel ragt. Gerahmt hinter Glas. Signiert.
Für meine Mami.
Der i-Punkt ist gestempelt, ein Marienkäfer.«
    »Zeig mal.« Jette streckte die Hand aus. »Find ich süß. Lisbeths unbezahlbarer Schatz vom Töchterlein.« Sie reichte das Bild in der Tüte an Marga weiter.
    Jette mal wieder auf Kitschkurs. Kalles Blick ruhte auf Marga, die mit den Fingerspitzen über die Tüte strich. Sie grinste nur.
    »Okay, weiter wurden sichergestellt: eine Geldbörse, dreiunddreißig Deutsche Mark. Ein unvollständiges Rabattmarkenbuch des Lebensmittelmarktes VIVO , Luruper Hauptstraße. Das war’s.«
    » VIVO , da hab ich früher immer lose Lakritzschnecken in so weißen Papiertütchen mit blauen Sternchen drauf gekauft.«
    Kalle konnte sich lebhaft vorstellen, wie Jette sich den Bauch mit Schnoopkrom vollgeschlagen hatte.

[home]
    Kapitel 33
    Hamburg-Neustadt, Kohlhöfen
    M arkus Hottenberg, aber alle nennen mich Hotte.« Grinsend streckte der Glatzkopf mit tiefhängender Jeans und großen Zähnen Marga die Hand hin. »Sie möchten Jesper sprechen?«
    »Wir ermitteln in einem Fall um Joris Duncker und hätten einige Fragen an seinen Bruder«, antwortete Jette. »Jesper wohnt hier dauerhaft?«
    »Ja, zusammen mit acht anderen Jungs und uns Betreuern. Es ist gerade Pause, ein Teil der Jungen wird hier im Haus unterrichtet.« Hotte steckte

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