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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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der Ausfahrt stand. Hamburger Kennzeichen HH -A …«
    »Zeig mal her.« Kalle holte sich das Papier zurück und überflog den Text. »Das könnte glatt der Bulli sein, dem die Jungs die Steine hinterhergeworfen haben. Hasbruch, liegt das auf dem Weg von Hamburg nach Uttum?«
    »Ja. Das ist die Raststätte bei Ganderkesee an der A 28 .«
    »Hm, die Zeit könnte auch hinkommen …«
    »Sag ich doch«, Tinta lehnte sich zurück, verschränkte die Arme unter der Brust und grinste.
    Die Zähne – eine Augenweide. Aber auch der Rest, nicht von schlechten Eltern gebastelt. Alles Fett an der sonst gertenschlanken Tinta schien sich in ihren unfassbar perfekten Brüsten zu konzentrieren. Kalle riss seinen Blick los und stierte wieder auf das Autokennzeichen. »Okay, durchforste die Kfz-Zulassungsdatenbank nach dem Kennzeichen. Dann haben wir den Halter und endlich eine erste heiße Spur.«
    Tinta schien aufstehen zu wollen, blieb aber doch sitzen. »Du, Kalle, wie geht es eigentlich Eliza in der Schule, alles gut?«
    »Na ja, hab einen Termin mit Dr. Kluge. Mal sehen. Und wie macht sich Doro?«
    »Alles Einser. Klassenbeste.« Tinta strahlte. »Nur die Chatterei bei Facebook … Das finde ich nicht so prickelnd. Ist Eliza auch süchtig danach?«
    »Keine Ahnung.«
    »Das glaub ich jetzt nicht.«
    »Wieso willst du das überhaupt wissen?« Kalles flaues Bauchgefühl meldete sich. Sobald es um Eliza ging, läutete sein innerer Schutzmann Alarm.
    »Ich mache mir ein bisschen Sorgen. Facebook hat Suchtpotenzial. Statt sich wie wir früher in echt mit Freunden zu treffen, sind unsere Kinder virtuell mit der ganzen Welt vernetzt und erzählen alles über sich, wenn sie nett gefragt werden. Die müssten mal aufgeklärt werden, über die Gefahren und so weiter. Uns Eltern glauben sie ja kein Wort …«
    »Internetsüchtig. Wenn ich das schon höre, krieg ich so einen dicken Hals.« Kalle fasste sich ans Doppelkinn.
    »Vielleicht hast du ja ’ne Idee oder Dr. Kluge, frag ihn doch bitte.« Tinta stützte sich auf die Armlehnen und stemmte sich hoch. »Wie geht es eigentlich Jay?«
    »Noch so ein tolles Thema.«
    »Okay, bin ja schon weg.«
    »Tinta?«
    »Ist noch was?«
    »Entschuldige. Wenn ich dir wieder blöd kommen sollte von wegen eigenmächtige Ermittlungen und so, sag’s mir einfach gleich, okay?«
    »Schon gut.« Die Tür klappte zu. Kalle biss in den Apfel. Der war zuckersüß und so knackig wie Tintas Arsch. In Kalles Brusttasche vibrierte das Handy. Er zog es hervor.
Gesa is calling.
Kalt lief es ihm den Rücken hinunter und heiß die Lenden wieder hoch. Schweiß sprudelte durch die Poren seiner Hände, glitsch. Hilfe. »Bärwolff!«
    »Hallo, Herr Bärwolff, hier spricht Gesa Clasen. Steht die Einladung zum Essen noch?«
    Wenn Kalles Stimme jetzt versagte, dann hätte er nur noch Verachtung für sich übrig. »Klar … klar steht die noch.«
    »Wunderbar. Ginge es bei Ihnen morgen Abend, sagen wir so um acht Uhr?«
    Nur noch ein Wort, dann war alles gut. »Perfekt.«
    »Kennen Sie das
Cox
auf der Langen Reihe in St. Georg?«
    »Mhm.«
    »Morgen, zwanzig Uhr im
Cox.
Tisch bestelle ich. Freu mich.«
    Sie hatte
Freu mich
gesagt. Ja!

[home]
    Kapitel 34
    Emden-Hauptbahnhof, Ostfriesland
    A uf dem Rücksitz von Jettes Wagen stand die glänzende Einkaufstasche des Edelausstatters wie ein Mahnmal. Marga schnappte ihr Gepäck und verabschiedete sich kurz und knapp von Jette, die an ihren Fingernägeln kaute und sie kaum registrierte. Marga wusste nicht, was sie denken sollte. Lage wie Laune, verzwickt war gar kein Ausdruck. Der Zug fuhr pünktlich, und Marga grübelte. Ein drückender Kopfschmerz legte sich wie eine Schraubzwinge um ihren Schädel und zog sich bei jedem Gedankengang eine Umdrehung fester. Theda Neehuis und Lisbeth Hayenga. Joris Duncker. Sophia Prinz. Haschkekse und Zuhälterei. Kummer-Kalle und Jette. Das gelbe Satinhemd. Marga wrang es über einem Eimer mit stinkender Brühe aus und wischte den Boden des Etagenklos in der blaukarierten Pension. Kalle stand im Türrahmen, mit Dackelblick und Sorgenmiene. »Wo du hinschaust – überall Dreck!« Marga rutschte weiter über den versifften Boden. Das gelbe Hemd war völlig zerfetzt. Ihre Knie taten höllisch weh. Dann wachte sie auf. Der kleine Mülleimer unter dem Zugfenster hatte eine tiefe Rille in ihre Kniescheibe gedrückt. Fast hätte sie das Umsteigen in Bremen verpennt. Um 13.36  Uhr quietschten die Bremsen des Zuges, und sie waren im Emder

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