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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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Einsatz. Sechs Träger mit Zylinder, einer älter als der andere, hatten Thedas Sarg geschultert und schritten durch das Kirchenportal. Dahinter der Pastor und dann die Rohdens. Unter der Trauergemeinde befand sich auch Herr Lorei. Annette Loreis eigenmächtiges Hantieren mit dem Beruhigungsmittel hatte der Freundschaft zu den Rohdens scheinbar keinen Abbruch getan. Marga krauste die Stirn. Unheimlicher Gedanke, irgendwann einer Pflegekraft auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein. Wahrscheinlich fanden die Rohdens das Vorgehen der Lorei auch noch in Ordnung. Immer mehr Menschen strömten aus der Kirche.
    »Nu kiek di dat an. Watt ’n Volk. Das sind bestimmt an die hundert Leute.« Joki pfiff durch die Zähne. Eines der Gesichter in der Menge kam Marga bekannt vor. Es war der alte Opi aus Uttum. Er hatte zwar sein Fahrrad nicht dabei und trug einen schwarzen Anzug, aber Marga war sich sicher. Seine Anzugjacke stand an den Schultern ab, war ihm zu groß geworden. Oder er war mittlerweile zu klein für das dunkle Ding. Marga und Joki hielten sich abseits. Die Trauergemeinde versammelte sich am Grab, der Pastor sprach ein letztes Gebet und verteilte Gottes Segen. Dann zerstreute sich das schwarze Meer. Marga behielt den Fahrrad-Opi im Visier. Fast wäre er ihr entwischt. »Entschuldigung?« Sie tippte ihm auf die Schulter, und er sah sie verwundert an. »Wir haben uns schon mal gesehen. In Uttum, als wir die Leiche von Frau Neehuis gefunden haben. Marga Terbeek ist mein Name.« Marga lächelte.
    Joki hatte aufgeschlossen und nickte dem alten Mann zu.
    »Oh! Sie sind der junge Mann von der Kriminalpolizei, ne?« Sein knochiger Finger zeigte auf Joki.
    »Jo, bin ik«, antwortete Joki.
    »Sie kannten Frau Neehuis persönlich?«, fragte Marga.
    »Ja«, er stockte, suchte nach den hochdeutschen Worten, »aus Kindertagen. Sie ist in Uttum groß geworden, auf dem Hof im Hammrich.« Sein Kopf nickte bei jedem Wort.
    »Und ihre Schwester, die Lisbeth, die kannten Sie auch?«
    »Die war ’n büschen älter als Theda und ’n büschen frecher.« Er lachte kehlig. »Theda war ganz lieb und immer bange, Lisbeth nich so. Die war ganz anders. Die hat auch immer versucht, auf Theda aufzupassen.« Er versank in seinen Gedanken.
    »In der schlechten Zeit, meinen Sie?« Marga bohrte weiter.
    »Ja. War Krieg damals. Guck, und der Vater von den beiden Wichten war eingezogen.« Für ihn schien das alles zu erklären.
    »Und dann hat der Onkel den Hof übernommen, oder?« Marga kramte in ihrem Gedächtnis nach dem Gespräch mit Kampmann.
    »Ja.« Er überlegte, dann sah er Joki an. »Und das war ’n Schwein. Zum Kriegsende hin hat ihn einer der Zwangsarbeiter mit den Ohren an die Scheunentür genagelt.« Der Alte lachte. »Das hätt ich gern gesehen.«
    »Warum ist das passiert?«, fragte Marga.
    »Weil er so ein fieser Kerl war. Und den Polen, der das gemacht hat, den haben alle aus dem Dorf gedeckt. Niemand hat den verraten.«
    Marga runzelte die Stirn. Genug aus dem Nähkästchen. »Können Sie sich vorstellen, wer Frau Neehuis nach Uttum in die Scheune gebracht hat?«
    Er schüttelte den Kopf und sah durch Marga durch. »Nee, beim besten Willen nich.«
    »Hatte sie Feinde, vielleicht jemand von früher?«
    Der Opi schaute Marga verblüfft an. Dann fing er an zu lachen. »Von früher? Neeisch! Wer soll dat wesen? Die sin doch all doed! So ist das, wenn du älter wirst. Irgendwann sind alle wech.« Er hob die Hand. »Ik mut los. Teetafel, ’n Tasse Tee und ’n Stück Bienenstich und dann weer na Huus.«
    »Annemal!« Joki tippte sich an den nicht vorhandenen Hut.
    »Krass, was war das denn für eine Geschichte?« Marga rieb sich das Ohrläppchen.
    »Tja«, sagte Joki, »so is dat mit den alten Leuten. Immer einen Schnack parat, aber was anfangen kannst du mit den Befragungen nicht.«
    »Und was jetzt?« Sie sah Joki an.
    »Kleine Spritztour noch. Wir müssen nach Ganderkesee. Harm möchte, dass wir uns auf der Raststätte umsehen, auf der der Bulli mit dem Hamburger Kennzeichen aufgezeichnet worden ist.«
    »Zu der Raststätte? Hasbruch, oder?« Marga seufzte. Das waren glatt noch mal anderthalb Stunden Autofahrt, einfache Strecke. Zum Glück fuhr Joki angenehmer als Jette und nicht ganz so sportlich. Marga schaltete das Radio an.
    »Kannst ruhig einen anderen Sender einstellen. Das ist Elfies Sender, die hört gern was fürs Herz.« Joki gab sich versöhnlich.
    *
    Autobahnraststätte Hasbruch
    Der Ausflug zur Raststätte war

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