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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Anderson
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unten gerichteter Mündung über den Rahmen. Ross erkannte die Bewegung in der Entstehung; er griff aus seiner gebückten Haltung heraus mit beiden Händen nach dem Arm über ihm und warf sich mit aller Kraft gegen die schwere Tür. Der heftige Zusammenstoß nahm dem Angreifer für einen Moment das Gleichgewicht, und er ließ die Pistole fallen. Die Waffe schlug auf den Betonboden auf und ging los; Der Rückstoß trieb sie kreiselnd unter das Auto. Ross warf sich augenblicklich auf Hände und Knie und suchte den Boden ab: die Pistole! Wo war die verdammte Pistole? An der Wand des Fahrstuhlschachtes! Auf allen Vieren krabbelte er in panischer Hast zum vorderen Ende des Wagens und in die Lücke zwischen Stoßstange und Wand. Er konnte fühlen, dass ihm der Mann auf den Fersen war. Ein schwerer Schlag oberhalb des linken Knies lähmte sein Bein.
    Die Pistole. Die Pistole.
    Ross packte zu wie ein Stürzender und rollte sich auf den Rücken. Ein Tritt in die Rippen ließ seinen Herzschlag und seine Atmung aussetzen und betäubte die ganze linke Seite seines Oberkörpers. Lichter tanzten vor seinen Augen; gleich würde er ohnmächtig werden. Der Mann über ihm holte zu einem Stampftritt aus, der ihn wehrlos machen oder umbringen würde. Ross drückte ab, ohne zu zielen. Den Schuss spürte er nur noch, statt ihn zu hören, und der Rückschlag entriss ihm fast die kostbare Waffe. Der Angreifer machte einen kurzen Satz nach hinten. Ross war nicht sicher, ob er getroffen hatte, bis der Mann an sich hinunterblickte, die Hände übereinander auf den Bauch legte, bevor er auf die Knie sank, in eine Pose absurder Demut, und danach zur Seite fiel.
    Ross hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Nicht alle Teile seines Körpers gehorchten ihm gleichmäßig. Sein Herzschlag ging stolpernd, er atmete angestrengt und flach, und seine Wahrnehmung war unscharf. Teile seines Brustkorbs und sein linkes Bein waren taub. Aber noch hatte er keine Schmerzen. Noch nicht. Die würden später kommen. Auf. Der Besitz der Waffe und der sterbende Mann beflügelten ihn. Und er hatte keine Zeit. Das Mädchen.
    Endlich stand er.
    Sie war noch da. Es war noch nicht vorbei. Sie hatten es tatsächlich noch nicht geschafft, sie in den Van zu verladen und zu verschwinden. Auf die Limousine gestützt humpelte Ross in Richtung Fahrgasse und sah, zuerst überrascht und dann mit ungläubiger Verwunderung, dass sich das Mädchen nicht einfach ziellos gegen die Angreifer sträubte, sondern dass sie systematisch und gekonnt austeilte – mit Ellenbogen, Knien, Füßen und sogar mit ihren Mädchenfäusten. Ihr Zopf hatte sich aufgelöst, und das lange, dichte Haar flog ihr bei jeder schnellen Bewegung wild um den Kopf. Ross konnte erkennen, dass die Angreifer noch bemüht waren, sie möglichst unverletzt zu bändigen. Wenn der Kampf andauerte, hatte sie keine Chance. Bald würde ihr einer ein Knie zertreten oder die Nieren, um sie wehrlos zu machen, aber vorläufig behauptete sie sich entschlossen und machte durch Reichweite und Gewicht wett, was ihr an Schlagkraft und Kampferfahrung fehlte. Die Angst hatte ihre Kräfte vervielfacht. Ross wagte nicht, auf einen der Männer zu schießen, auch nicht, als er nur noch drei Meter von ihnen entfernt war, weil er befürchtete, in seiner unsicheren Verfassung das Mädchen zu treffen. Stattdessen feuerte er einen Schuss in die Beifahrertür des Vans. Von seinem Standort aus konnte er keinen Fahrer sehen, aber der Van fuhr mit durchdrehenden Rädern an. Die Männer, die mit dem Mädchen beschäftigt waren, mussten ihre Ohren versiegelt haben, denn sie achteten nicht auf den Schuss; aber sie wurden aufmerksam, als sich der Van entfernte. Sie lösten sich irritiert von ihrer Beute.
    Ross konzentrierte sich.
    Dem Ersten, der sich weit genug von dem Mädchen entfernte, schoss er zwischen die Schulterblätter; er fiel mit ausgebreiteten Armen aufs Gesicht. Der zweite Mann hatte Zeit zu reagieren, ehe Ross ihn anvisieren konnte. Er sprang das Mädchen an, um sie als Deckung zu benutzen. Sie empfing ihn mit waagerecht angewinkeltem Arm. Als er in Reichweite war, stieß sie ihm mit einer viertel Körperdrehung und mit aller Kraft den Ellenbogen ins Gesicht. Blut quoll aus seiner Nase. Er taumelte und schüttelte benommen den Kopf, aber er war immer noch geistesgegenwärtig genug, unter seine Jacke nach einer Waffe zu greifen. Ross hielt die Pistole in der ausgestreckten Faust auf den Mann gerichtet und folgte ihm damit auf seinem

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