Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Neonregen (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
Vom Netzwerk:
Essen langsam teuer wird.«
    »Die Sache ist ganz einfach. Ich glaube, Segura investiert sein Geld aus dem Drogenhandel in militärische Ausrüstung für die Contras in Nicaragua. Das würde erklären, was diese anderen Typen damit zu tun haben. Die Israelis haben jahrelang Somoza mit Waffen beliefert und verkaufen das Zeug auch heute noch an Rechte wie zum Beispiel Pinochet in Chile. Soweit wir über diesen Buffalo Bob informiert sind, der Ihnen gestern abend fastden Kopf abgerissen hätte, hat er da unten an der Grenze nach Honduras für die CIA gearbeitet, wenn er nicht gerade seinen Schwanz mit ’nem M-16 verwechselte, und ich wette, Philip Murphy ist so was wie der Verbindungsmann zu einer Reihe Waffenhändler und Militärs hier in den Staaten. Das Ganze ist keineswegs neu oder ungewöhnlich. Letzten Endes haben wir es mit der gleichen unheiligen Allianz zu tun, die wir damals schon in Kuba eingesetzt haben. Sehen Sie mal, was glauben Sie, warum die CIA damals versucht hat, einen Haufen Mafiosi aus Chicago einzuspannen, um Castro zu erledigen? Der Mob hatte selber ein starkes Interesse an der Sache. Immerhin haben die damals mit Batista gute Geschäfte gemacht, bis Castro ihre Spielhöllen geschlossen hat.«
    »Und wie sind Sie dieser neuen Sache auf die Spur gekommen?«
    »Wir hatten schon ’ne ganze Weile ein Auge auf ein paar paramilitärische Trainingslager in Florida und in Mississippi, und irgendwann deponierte Buffalo Bob eine Maschinenpistole in einem Gepäckschließfach im Omnibusbahnhof von Biloxi. Wir hätten ihn festnehmen können, aber wir zogen es vor, ihn noch eine Weile zu beobachten. Schließlich tauchte Philip Murphy auf, und die ganze Sache wurde plötzlich sehr viel interessanter.«
    Er machte eine Pause und sah mich dann wieder direkt mit seinen wäßrigen hellblauen Augen an, die sowohl gegen Höflichkeit wie auch gegen Beleidigungen immun zu sein schienen.
    »Haben Sie schon mal jemanden umlegen müssen?« fragte er mich.
    »Vielleicht.«
    »Keine Ausflüchte.«
    »Ja, zweimal.«
    »Und wie haben Sie drauf reagiert?«
    »Ich hatte in beiden Fällen keine andere Wahl.«
    »Das nächste Mal, wenn Sie Murphy oder Buffalo Bob und Erik begegnen, werden die Sie umlegen. Das ist Ihnen doch klar, oder?«
    »Sie haben vorhin gesagt, daß Sie immer offen und ehrlich sind. Und jetzt sag ich Ihnen mal, was mein Eindruck ist. Ich glaube nicht, daß Sie ehrlich sind.«
    »Ach ja?«
    »Ich glaube nicht, daß Sie mich aus der Sache raushaben wollen«, fuhr ich fort. »Ich glaube, Sie suchen einen Partner. Aber ich hab schon einen Partner. Er wird von der Stadt bezahlt, genau wie ich.«
    »Sie sind wirklich ein heller Bursche.«
    »Ich mag’s einfach nicht, wenn jemand versucht, mich zu benutzen.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Da ist noch was, was ich Ihnen nicht gesagt habe. Dieser amerikanische Priester, der in Guatemala umgebracht wurde, war ein Freund von mir. Unsere Regierung ist da unten in ’ne Menge dunkler Sachen verwickelt, mein Bester, aber nicht jeder, der für die Regierung arbeitet, gehört auch zu ein und demselben Team. Es gibt immer noch ’n paar unter uns, die an die alten Spielregeln glauben.«
    »Schön für Sie. Aber wenn Sie hier schon auf Pfadfinder machen, dann sollten Sie nicht versuchen, einen anderen Polizisten reinzulegen.«
    »Niemand hat gesagt, daß Sie einen Treueeid schwören sollen. Wovor haben Sie also Angst?«
    »Sie fangen langsam an, mir auf den Wecker zu gehen«, meinte ich.
    »Ich habe dieses Drehbuch nicht geschrieben. Sie sind von alleine in die Sache reingeschlittert. Und ich sag Ihnen noch was. Sie kommen da nicht so einfach raus. Das garantiere ich Ihnen. Typen wie Segura und Murphy sind nur kleine Lichter, hinter denen viel größere Burschen stehen. Ich habe noch eine Frage für Sie, Mister Saubermann: Was ist Ihnen eigentlich durch den Kopf gegangen, als Sie vorhin auf Ihrem Hausboot Ihre Waffen geölt haben? Haben Sie geträumt, Buffalo Bobs Nest ein wenig mit Blut und Knochen zu verschönern?«
    »Ich würde gern sagen, mit ein bißchen Glück könnte ich’s noch bis zum fünften Rennen schaffen.«
    »Ich bring Sie zurück.«
    »Nur keine Umstände. Die Stadtverwaltung hat ein Abkommen mit den Taxiunternehmen.«
    »Hier, nehmen Sie meine Karte. Die Telefonnummer von meinem Motel ist hinten drauf.«
    »Ich glaube, mein Telefon funktioniert noch nicht wieder. Wir sehen uns.« Ich verließ den Innenhof des Restaurants und trat auf die Louisiana

Weitere Kostenlose Bücher