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Nervenflattern

Nervenflattern

Titel: Nervenflattern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gibert
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lassen.«
    »Wir haben uns darüber auch schon unsere Gedanken gemacht«, ergänzte Fleischer.
    »Bis jetzt ist es uns ein Rätsel, wie Einzelpersonen mit diesem Kampfstoff kontaminiert werden konnten, ohne Kollateralschäden zu verursachen. Es ist unglaublich schwierig und gefährlich, mit diesen Nervenkampfstoffen zu hantieren, deswegen müssen wir davon ausgehen, es mit Profis zu tun zu haben. Aber unsere Leute bleiben auch da am Ball.«
    »Gut. Dann haben wir jetzt eine grobe Marschrichtung. Ich spreche mal von zwei Regelkreisen. Die Ermittler aus Wiesbaden kümmern sich, unterstützt von der hiesigen Staatsschutzabteilung, um den großen Rahmen, also um alles, was terroristische oder staatsfeindliche Motive bedingt, während die Kollegen von der Kasseler Mordkommission sich mit möglichen lokalen und regionalen Motiven sowie der Kunstschiene beschäftigen. Einverstanden?«
    Alle nickten.
    »Schön. Dann sehen wir uns, sofern keine neue Situation eintritt, morgen um acht wieder. Ich habe noch eine Liste vorbereitet, in die Sie bitte Ihre Mobilnummern eintragen. Diese werde ich vervielfältigen und jedem zukommen lassen. Es hat sich gezeigt, dass Sonderkommissionen die meisten Reibungsverluste auf organisatorischem Gebiet haben, dem möchte ich gerne entgegenwirken. Jeder kann jeden zu jeder Zeit erreichen, das soll mit dieser Liste gewährleistet sein.«
    Er stand auf.
    »Ach ja, eins habe ich noch vergessen. Ab heute Nachmittag stehen zwei Spürpanzer Fuchs mit voller ABC-Ausrüstung zu unserer Verfügung. Sie werden hier im Hof des Präsidiums stationiert. Wir sollten kein Risiko eingehen, denke ich.«

16
     
    Als Lenz, Hain und Brandt sich einige Minuten später in einem Besprechungszimmer im vierten Stock trafen, schwebte gerade ein weiterer Hubschrauber des BKA ein. Wissler hatte sich entschuldigt, er wollte noch mit den Kollegen aus Wiesbaden einen Kaffee trinken und die Details der Arbeitsteilung besprechen.
    »Was Kramer macht, hat Hand und Fuß«, stellte Brandt fest.
    »Stimmt«, antwortete Lenz, der eine weitere Tasse Kaffee vor sich stehen hatte, die fünfte, seit er im Präsidium angekommen war. »Und die Aufteilung, die wir jetzt haben, gefällt mir auch gut.«
    »Wo willst du anfangen, Paul?«
    »Thilo und ich werden uns mit den Hintergründen der beiden Toten beschäftigen. Als Erstes fahren wir zur Familie der Türkin. Dann will ich den Freund von Brill noch einmal vernehmen. Wenn es sein muss, schreiben wir ihn zur Fahndung aus. Vielleicht gibt es ja wirklich Berührungspunkte zwischen den beiden Fällen.«
    »Gut. Ich koordiniere hier die Ermittlungen der weiteren Kollegen, von denen ich die verfügbaren jetzt zusammentrommle, informiere und einteile.«
    Er sah Hain mit einer Mischung aus Mitleid und Schadenfreude an.
    »Den Thilo musst du aber für ein paar Tage im Hintergrund lassen, der könnte ja in einer Geisterbahn arbeiten, so wie er aussieht.«
    Hain verzog das Gesicht zu einem Grinsen, was ihm aber offensichtlich Schmerzen bereitete.
    »Mach ich«, antwortete Lenz.
    »Hast du schon eine Idee, wie du die Ermittlungen in Richtung der Künstler anstellen willst?«
    »Ich habe eine Bekannte, die sich in der Szene gut auskennt. Die frage ich mal, ob sie was weiß oder uns mit den richtigen Leuten in Verbindung bringt. Dann sehen wir uns natürlich bei der Documentagesellschaft um.«
    Er dachte einen Moment nach.
    »Zuerst schauen Thilo und ich aber im City-Point vorbei. Ich will mir ansehen, wo Ayse Bilicin gearbeitet hat und wie die Sache damals passiert ist.«
    »Gute Idee. Ich gehe jetzt rüber und kümmere mich um den Rest. Wenn was sein sollte, ruft ihr an. Ich bin, wie es aussieht, den ganzen Tag hier zu erreichen.«
     
    Lenz entschied, zum City-Point zu laufen, was Hain ganz und gar nicht schmeckte, weil seine Nase für allgemeines Interesse sorgte. Jeder, der ihnen begegnete, warf einen mehr oder weniger verstohlenen Blick auf das geschwollene Riechorgan. Sie betraten die von außen futuristisch wirkende Einkaufspassage durch den Eingang an der Mauerstraße. Lenz war erstaunt, wie viele Menschen sich im Innern befanden. Mühsam bahnten sie sich ihren Weg durch die Einkaufstüten schleppende Menge und fanden ein Hinweisschild auf das Centermanagement im obersten Stock. Die Benutzung der diagonal die Etagen überspannenden Rolltreppen war für Lenz grausam, weil seine Höhenangst sich sofort meldete. Vom dritten zum vierten Stock gab es keine Rolltreppe. Sie nahmen den Weg durch das

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