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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Cape Town bis Vancouver in jedem Sportgeschäft kriegen. Manchm al kaufen das auch Erwachsene.«
    Løken nickte, während er Harry nicht aus den Augen ließ.
    »Nummer zwanzig«, sagte er.
    »Wie auf dem Bild. Und da mit sind m ir auch noch ein paar andere Dinge klar geworden. Der Schaft des Messers, das wir in Molnes’ Rücken gefunden haben, hat ein spezielles Glasm osaik, und ein Professor der Kunstgeschichte konnte uns sagen, dass das ein sehr altes Messer aus dem Norden Thailands ist. Vermutlich hergestellt vom Volk der Shan. Ich habe ihn g estern Abend noch einmal gesprochen. Er hat m ir erzählt, dass dieses Volk auch in Teilen Burmas lebte, wo sie unter anderem Tempel gebaut haben. Eine Besonderheit dieser Tem pel sei es, dass die Fenster und Türen mit ähnlichen Glasmosaiken ausgeschmückt sind wie das Messer. Ich bin auf dem W eg hierher bei de m Professor vorbeigefahren und habe ihm eines Ihrer Bilder gezeigt. Er hatte keinen Zweifel, dass es das Fenster eines Shan-Tempels zeigte, Løken.«
    Sie konnten hören, dass der Redner jetzt begonnen hatte. D ie Stimme schnitt metallisch durch die Lautsprecher.
    »Gute Arbeit, Hole. Und was jetzt?«
    »Jetzt erzählen Sie m ir mal ausführlich, was da hinter den Kulissen so vor sich geht, und dann übernehm e ich die weiteren Ermittlungen.«
    Løken lachte laut. »Sie machen Witze?«
    Harry machte keine Witze.
    »Ein interessanter Vorschlag, Hole, aber ich glaube nicht, dass das geht. Meine Vorgesetzten …«

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    »Ich glaube nicht, dass ›Vorsc hlag‹ das richti ge Wort ist, Løken. Nennen wir es ein Ultimatum.«
    Løken lachte noch lauter. »S ie haben Mut, das m uss man Ihnen lassen. Aber was lässt Sie glauben, S
    ie seien in der
    Position, mir ein Ultimatum stellen zu können?«
    »Die Tatsache, dass Sie Ihrerse its eine verflucht sch lechte Position haben, wenn ich m einem thailändischen Polizeichef berichte, was hier vor sich geht.«
    »Die werden Sie feuern, Hole.«
    »Weswegen? In erster Linie habe ich den Auftrag, hier unten in einem Mordfall zu ermitteln, und nicht, den Arsch von irgendeinem Bürokraten in Oslo zu retten. Ich persönlich habe nichts dagegen, dass Sie hier un ten versuchen, einen Päderasten einzubuchten, aber dafür bin ich nicht verantwortlich. Und wenn man im Storting erfährt, dass man über diese unerlaubten Ermittlungen nicht unterrichtet worden ist, glaube ich eher, dass da ein paar andere Köpfe rollen werden und nicht m einer. Wie ich die Sache sehe, la ufe ich eher Gefahr, arbeitslos zu werden, wenn ich mich mitschuldig mache, indem ich all diese Inform ationen für mich behalte. Zigarette?«
    Harry hielt ihm ein gerade geö ffnetes Päckchen Camel hin.
    Løken schüttelte den Kopf, entschied sich dann aber doch anders. Harry gab ihm und sich Feuer. Dann setzten sie sich auf zwei Stühle, die an der Wand st anden. Aus dem Café war lauter Applaus zu hören.
    »Warum lassen Sie das alles ni cht einfach bleiben, Hole? Sie haben doch längst verstanden, dass es bei Ihrem Auftrag hier unten nicht darum ging, einen Fall zu lösen. Also warum hängen Sie Ihr Fähnchen nicht einfach in den W ind und ersparen sich und uns anderen eine Menge Arbeit?«
    Harry inhalierte tief und atm ete langsam aus. Der größte Teil des Rauchs blieb in ihm.

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    »Diesen Herbst habe ich wi eder begonnen, Ca mel zu rauchen«, sagte Harry und klopfte sich auf die Tasche. »Ich hatte einmal eine Freundin, die Ca mel geraucht hat. Ich durfte m ir von ihr keine Zigaretten schnorren, sie m einte, das könne zu einer schlechten Angewohnheit werden. W ir waren auf einer Interrail-Tour und im Zug zwischen Pam plona und Cannes bemerkte ich, dass ich keine Zigaretten m ehr hatte. Sie m einte, das solle m ir eine Lehre sein. Es war ein e fast zehn stündige Fahrt und schließlich musste ich in andere Abteile gehen und mir von den Leuten dort Zigarett en schnorren, während sie ihre Camel paffte. Komisch, was?«
    Er hielt die Zigarette hoch und blies in die Glut.
    »Nun, als wir endlich in Cannes waren, habe ich mir weiter bei Fremden Zigaretten geschnorrt . Anfangs fand sie das noch spaßig. Als ich aber anfing, in Paris im Restaurant von Tisch zu Tisch zu gehen, gefiel ihr das weniger, so dass sie m ir von ihren welche anbot. Das habe ich aber abgelehnt. Als wir in Am ster-dam Bekannte aus Norwegen trafen und ich sie um Zigaretten bat, obgleich ihr Päckchen au f dem Tisch lag, fand sie m ich kindisch. Sie kaufte m ir ein P äckchen, meinte, das sei

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