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Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Nesbø, Jo - Harry Hole - 02

Titel: Nesbø, Jo - Harry Hole - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kakerlaken
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Tonic Water war jetzt definitiv ausgegangen.
    »Manchmal geschieht das einfach mit ihr«, sagte Jens, als sei sie gar nicht anwesend. Was sie w ohl auch nicht wirklich w ar, 329

    wie Harry feststellte. Ihr Mund st and offen und sie schnarchte leise. Jens sah zu ihr hinüber.
    »Als ich sie das erste Mal getr offen habe, hat sie m ir erzählt, dass sie Tonic trinke, um keine Malaria zu bekommen. Da ist Chinin drin, weißt du? Nur dass das ohne Gin so langweilig schmeckt.« Er lächelte blass und hob den Telefonhörer ab, um noch einmal zu überprüfen, dass m it der Le itung alles in Ordnung war.
    »Falls sie …«
    »Verstehe«, sagte Harry.
    Sie setzten sich auf die Terrasse und lauschten der Stadt.
    Durch den Verkehrslärm drang das Dröhnen wütender Press -
    lufthämmer.
    »Die neue Superautobahn«, sagt e Jens. »Sie arbeiten Tag und Nacht daran. Die wird direkt durch das Viertel dort unten führen.« Er zeigte.
    »Ich habe gehört, dass ein Norw eger an dem Projekt beteiligt ist. Ove Klipra. Kenne n Sie ih n?« Harry sah Jens aus den Augenwinkeln an.
    »Ove Klipra, ja natü rlich. Wir sind sein wichtigster Anlagen-verwalter. Ich habe für ihn unzählige Geldgeschäfte getätigt.«
    »Ach ja? Wissen Sie, was er im Moment macht?«
    »Tja, schwer zu sagen. Er hat in der letzten Zeit auf jeden Fall eine ganze Reihe von Gesellschaften aufgekauft.«
    »Was für Gesellschaften?«
    »Kleine Bauunternehmen. Er will sich wohl vergrößern und Zulieferer aufkaufen, um genug Kapazität zu haben, ein dickes Stück vom BERTS-Kuchen abzubekommen.«
    »Ist das klug?«
    Jens lebte auf, ganz o ffensichtlich froh darüber, an etwas anderes denken zu können. »Solange er die Aufkäufe finanzie-330

    ren kann und die Gesellschafte n dann auch die erwartete n Aufträge erhalten, ehe sie vor die Hunde gehen.«
    »Kennen Sie eine Gesellschaft mit Namen Phuridell?«
    »Ja, klar!« Jens lachte. »Wir haben im Auftrag von Klipra eine Analyse gemacht und ihm zum Kauf geraten. Die Frage sollte aber wohl eher lauten, woher Sie sie kennen.«
    »Das war wohl keine sonderl ich glückliche Em pfehlung, oder?«
    »Nein, nicht wirklich …« Jens sah desorientiert aus.
    »Ich habe die Firma gestern mal untersuchen lassen und dabei hat sich gezeigt, dass der Laden mehr oder m inder pleite ist«, sagte Harry.
    »Das stimmt schon, aber … W ieso interessieren Sie sich für Phuridell?«
    »Lassen Sie es mich so sagen, ich interessiere mich für Klipra.
    Sie haben einen Überblick über se ine finanzielle Situation. Wie hart trifft ihn dieser Konkurs?«
    Jens zuckte mit den Schultern. »Normalerweise wäre das kein Problem, aber in Verbindung m it BERTS hat er derart viele Aufkäufe über Kredite fina nziert, dass das Ganze einem Kartenhaus ähnelt. Ein Windhauch kann das gesamte Konstrukt zum Einsturz bringen, w enn Sie verstehen, was ich m eine. Und dann geht auch Klipra zu Boden.«
    »Er hat also Phuridell auf euer – oder soll ich sagen, Ihr Anra-ten hin gekauft? Nur zwei Wochen später geht die Gesellschaft Konkurs und jetzt läuft er Gefahr, dass alles, was er aufgebaut hat, wegen des falschen Ratsch lags eines Maklers kaputtgeht.
    Ich weiß nicht viel über Finanzanalysen, aber ich weiß, dass drei Wochen kein langer Z eitraum sind. Er m uss den Eindruck haben, dass Sie ihm einen Gebr auchtwagen ohne Motor ange-dreht haben. Dass Banditen wie Sie hinter Schloss und Riegel gehören.«

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    Es schien, als begreife Jens langsam, auf was Harry hinauswollte.
    »Ove Klipra soll …? Sie machen Witze!«
    »Nun. Ich hab da so eine Theorie.«
    »Und die wäre?«
    »Dass Ove Klipra den Botschaf ter im Motel getötet und dafür gesorgt hat, dass Sie als Schuldiger dastehen.«
    Jens stand auf. »Jetzt h aben Sie sich aber verflucht weit aufs Glatteis gewagt, Harry.«
    »Setzen Sie sich hin und hören Sie mir zu, Jens.«
    Jens ließ s ich seufzend auf einen Stuhl fallen. Harry beu gte sich über den Tisch.
    »Ove Klipra ist ein aggressi ver Mann, oder? Ein Mann der Tat, wie man so schön sagt.«
    »Das stimmt schon, aber …« Jens zögerte.
    »Stellen Sie sich m al vor, dass Atle Molnes etwas gegen Klipra in der Hand hat und viel Geld von ihm fordert, und zwar genau in dem Moment, in dem er ohnehin schon darum kämpft, sich finanziell über Wasser zu halten.«
    »Was für eine Geldforderung?«
    »Gehen wir einfach davon aus, dass Molnes Geld brauchte und dass ihm Material in die Hände gefallen ist, mit dem er Klipra in arge Schwierigkeiten bringen

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