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Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller

Titel: Nest: Jake Sloburn Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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das Display aufschnappen, sodass die Tasten und der kleine Bildschirm sichtbar wurden. Er warf einen Blick auf das Display. Die Bullen. Er musste die Bullen rufen.
    Eine der nach ihm hangelnden Klauen streifte sein Bein, sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und das Geheul wurde ein wenig lauter. All das bekam Bert nur am Rande mit, nüchterne Tatsachen ohne jede Bedeutung.
    Wichtig war jetzt allein das Telefon. Panisch tippte er mit dem Daumen seiner rechten Hand auf den plötzlich viel zu winzigen Tasten des Geräts herum. In diesem Moment erwischte ihn etwas am linken Arm. Eine eiserne Klaue schloss sich mit der Kraft eines Schraubstocks um sein Handgelenk und zerbrach es wie einen dünnen Ast. Bert schrie auf und begann zu strampeln. Diesmal drang der Schmerz unerbittlich in sein Bewusstsein ein. Dann riss ihn die Klaue mit einer einzigen Bewegung unter dem Bett hervor.
    Berts Daumen drückte die grüne Taste mit dem kleinen Hörer, dann hatte ihn die Blonde vollends unter dem Bett hervorgezerrt. Das Handy flog aus seiner Hand, während er in einem einzigen Moment des Schocks registrierte, dass er direkt auf das über seinem Gesicht baumelnde, riesige Genital der Blondine starrte.
    Irgendetwas in seinem Hals riss und seine panischen Schreie verstummten. Seine Augen wurden mit einem Schlag glasig, als er begriff, dass dies sein Ende war. Und was für ein Ende es sein würde.
    Das letzte Geräusch, das Bert bewusst wahrnahm, war das splitternde Knirschen des berstenden Handydisplays, als die Blonde es unter dem Absatz ihrer High Heels zermalmte. Dann betrat er mit weit aufgerissenen Augen die Dunkelheit.

13
     
    J ake ließ die Aufzeichnung der Mailbox noch ein weiteres Mal ablaufen. Unvermittelt einsetzendes Rauschen und Poltern drang aus dem kleinen Lautsprecher des Geräts. Geräusche, die von mehreren Menschen zu stammen schienen. Ein hohes Quieken oder Schreien. Hilferufe, möglicherweise, aber das war nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Plötzlich ein hohler Knall und dann nichts mehr, nicht einmal das Freizeichen.
    Er hatte natürlich versucht, den Händler zurückzurufen, aber das hatte nicht funktioniert. Nur immer wieder dieses »Der Anrufer ist im Moment nicht erreichbar.« Und das, obwohl besagter Anrufer gerade eben noch versucht hatte, ihn zu erreichen.
    Natürlich gab es mehrere Möglichkeiten, weit mehr als nur zwei. Vielleicht trieb sich der Händler auf einer lauten Party herum und hatte das Telefon versehentlich aktiviert, während es in seiner Tasche steckte. Ja, so konnte es gewesen sein. Aber warum war er dann nicht mehr erreichbar? Natürlich konnte ihm das Handy anschließend in ein großes Glas Bowle gefallen sein, aber das war eher unwahrscheinlich.
    Jake hörte die Mailbox ein weiteres Mal ab, dann war er sicher , dass es sich bei dem letzten Schrei um einen Hilferuf gehandelt hatte. Und zwar einen, aus dem lauthals die Panik blanken Entsetzens kreischte.
    Sloburn schwang sich auf dem hölzernen Drehstuhl herum und griff sich den Hörer eines Apparates, der entfernt an ein Telefon erinnerte, welches in eine Art Aktenkoffer eingebaut war. Der Rest des Aktenkoffers war mit jeder Menge kompliziert aussehender Elektronik angefüllt, einige Drähte und blinkende Leuchtdioden schauten heraus. Das Ganze sah ein bisschen aus wie ein Experiment aus einem Elektronikbaukasten.
    Sloburn wählte eine bestimmte Nummer aus dem Gedächtnis. Der Koffer diente im Wesentlichen dazu, sicherzustellen, dass Anrufe, die von diesem Gerät getätigt oder entgegengenommen wurden, nicht abgefangen werden konnten. Wer versuchte, die Gespräche mitzuschneiden, würde lediglich statisches Rauschen aufzeichnen. Der eigentliche Witz an dem Gerät war jedoch der, dass die elektronischen Signale sich perfekt getarnt in das normale Telefonnetz einklinkten und damit überhaupt nicht als Gespräch zu erkennen waren. Weder für die Mitarbeiter der Telefongesellschaft noch für etwaige Mithörer in weißen Lieferwagen ohne Heckscheiben existierten die Gespräche, die von diesem Apparat aus geführt wurden. Der Erbauer hatte in dieser Hinsicht ganze Arbeit geleistet.
    Und eben jenen Erbauer rief Jake Sloburn jetzt an.
    Nach dreimaligem Klingeln wurde am anderen Ende abgenommen und eine völlig ton- und emotionslose Stimme sagte: »Ja?«
    “Ich brauche eine Auskunft von dir, mein Schatz”, stellte Jake Sloburn fest.
    “Natürlich”, sagte die geschlechtslose Stimme in neutralem Tonfall. “Was kann ich für dich

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