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Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Titel: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Niazi-Shahabi
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macht
     
    Welche der drei Frauen im folgenden Dialog finden Sie am interessantesten, Annette, Silvia oder Adriane?
     
    Annette: »Ich habe das Stillen von Benjamin sehr genossen.«
    Silvia: »Ja, ich finde, das schafft so eine innige Verbindung zwischen Mutter und Kind.«
    Adriane: »Ach? Ich fand das Stillen öde, ich habe dabei immer den Fernseher angemacht.«
    Mitgehört auf einer Juristenparty in Potsdam, Sommer 2010
     
    Sie können selbst entscheiden, welche Frau Sie mehr anspricht. Auf jeden Fall weiß ein charmanter Mensch, dass er einzigartig ist und dass das, was für andere gilt, nicht für ihn gelten muss. Er arbeitet mit dem, was er hat: mit seiner unverwechselbaren Persönlichkeit. Alle Bemühungen, sich an irgendwelche Normen anzupassen, sind beim Versuch, Charme zu entwickeln, kontraproduktiv.
    Die folgende Auflistung gibt Ihnen einen Anhaltspunkt dafür, was Ihnen beim Streben nach Charme nicht weiterhilft:
     
Besuchen Sie keine Benimm- oder Smalltalkkurse, in denen andere Ihnen erzählen, wie Sie auftreten oder was Sie sagen sollen. Das Gleiche gilt für Bewerbungstrainings und andere Formen des Persönlichkeitscoachings.
Kaufen Sie auch keine Bücher, in denen steht, wie Sie mehr Ausstrahlung gewinnen können. Der dort beschriebene Weg kann für Sie nicht richtig sein, denn Ihre Persönlichkeit ist einzigartig.
Wer mit seinem beruflichen Erfolg, seinem Einkommen und seinem Wissen hausieren geht, wirkt unangenehm – erzählen Sie lieber von Ihren Missgeschicken, als von Ihren Heldentaten zu berichten.
Allgemein anerkannte Empfindungen und Meinungen (siehe Dialog über das Stillen) äußert ein charmanter Mensch nur, wenn es gar nicht anders geht.
Ein charmanter Mensch nimmt sich nicht zurück, er folgt seinen Eingebungen und Impulsen. Wer sich nicht traut, seinen Teller an einem Buffet vollzupacken, bis er fast überläuft, auffallend laut zu lachen oder seinen Gesprächspartner darauf hinzuweisen, dass er gerade etwas Langweiliges erzählt, hat auch nicht den Mumm, charmant zu sein.
Machen Sie anderen keine Vorschriften. Ein charmanter Mensch nimmt jeden so, wie er ist, und fragt lieber interessiert, warum sein Gegenüber so unappetitlich isst, zu spät gekommen ist oder so unmöglich angezogen ist.
Die Kür: So gewinnen Sie Charisma
     
Wer Charisma haben will,
braucht ein Lebensthema.
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    Um aus einem Normalsterblichen einen Charismatiker zu machen, braucht es ein Lebensthema – also etwas, wofür Sie sich wirklich begeistern und engagieren können. Dieses Thema müssen Sie in sich selbst entdecken, es lässt sich nicht so einfach vorgeben – es kann die eigene persönliche Freiheit sein oder die Ungerechtigkeit in der Welt …
     
Charismatiker können verführen –
aber nicht verführt werden.
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    Die meisten Menschen lernen aufgrund ihrer Erziehung bestimmte Beschäftigungen als sinnvoll zu erachten. Dies hindert sie oft daran, ihr wahres Lebensthema zu erkennen. Sie verlieren sich stattdessen in den Pflichten eines Erwachsenenlebens: einen Beruf erlernen, einen Partner finden, eine Familie gründen, ein Auto oder gar ein Haus kaufen. All das übertönt leider meist die innere Stimme, die vielleicht rät, lieber auf diese Dinge zu verzichten und sich auf etwas Wichtigeres zu konzentrieren.
    Charismatische Menschen dagegen empfinden jede Beschäftigung, die nicht mit ihrem Lebensthema zu tun hat, als Zeitverschwendung und sind notfalls sogar bereit, für ihr Anliegen ihren Körper, ihre Beziehungen und ihr Leben zu gefährden. Kein Vorwurf, kein Ratschlag und kein noch so starker Widerstand wird sie von ihrem Weg abbringen. Weil charismatische Menschen überzeugt sind zu wissen, wofür es sich zu leben lohnt, sind sie übrigens auch immun gegen die Verführungen anderer Charismatiker!
     
Wer in etwas ganz Persönlichem das
Allgemeingültige erkennt,
kann über andere herrschen.
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    Beinahe jedes Thema kann sicherlich Hunderttausende, ja vielleicht sogar Millionen Menschen ansprechen und als Anhänger gewinnen. Wichtig ist nur, die allgemeingültige Botschaft in den eigenen, persönlichen Befindlichkeiten und Überzeugungen zu erkennen. Diese Transferleistung gelingt jedoch nicht vielen. In der eigenen Einsamkeit den Schlüssel zum Herzen anderer Menschen zu vermuten, ist für viele zum Beispiel undenkbar. Die meisten gehen ja davon aus, dass sie ihre Einsamkeit verstecken müssen, um bei anderen anzukommen. Ein Charismatiker aber geht ganz anders mit seinen Gedanken und

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