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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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„Ich muss das jetzt tun.“
    „Ich werde beten.“ Jenny biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte ihn bitten, vorsichtig zu sein, ihn daran erinnern, dass – wenn er einen seiner Spieler auch nur verdächtigte – dieser es vielleicht seinen Eltern erzählte und sie dann dafür sorgen könnten, dass Jim entlassen wurde. Das geschah ständig bei Trainern, die versuchten, an ihre Spieler eine etwas höhere Messlatte anzulegen.
    Doch Jim wusste um all das.
    Jetzt ging es nur noch darum, Gott das anzuvertrauen, was dabei herauskommen würde.
     
    * * *
     
    Jims Herz klopfte heftig auf der kurzen Fahrt zur Party. Er hatte sein Handy bei sich und eine Mappe mit den Namen und Telefonnummern aller seiner Spieler.
    Auf dem ganzen Weg hinterfragte er seine bisherige Vorgehensweise. War das Video nicht schockierend genug gewesen? Hatte er irgendetwas verpasst? Einen Hinweis oder ein Zeichen, wie er diese Kinder am besten erreichen konnte? Oder war vielleicht der einzige Weg, sie vom Trinken abzuhalten, der harte Weg – dass sie den Schmerz selbst durchleben mussten? Er atmete tief durch und zwang sich, zu entspannen. Gott, sei jetzt bei mir. Gib mir Weisheit, damit die Jungs verstehen, warum ich das jetzt tue.
    In seinem Inneren hörte Jim eine leise Stimme: Mein Sohn, in der Welt werdet ihr von allen Seiten bedrängt, aber vertraue darauf: Ich habe die Welt besiegt.
    Diese Worte beruhigten sein Herz, seine Gedanken und seine Seele. Es war ein Vers aus dem Johannesevangelium, Worte, die er tausend Mal zuvor gelesen hatte, angefangen in jener Zeit, als Trent gestorben war. Auch nach Codys Alkoholvergiftung hatte er sie wieder gelesen. Jetzt war er dankbar für die Erinnerung. Gott gab ihm Kraft, das auszuführen, was er sich vorgenommen hatte.
    Jim bog in die Straße ein und hatte keine Probleme, das richtige Haus zu finden. Dutzende Autos parkten an der Straße und in der Einfahrt, sogar im Vorgarten. Schon jetzt konnte er den hämmernden Bass der Musik hören, die innen gespielt wurde. Ein Pärchen stand an einen Baum gelehnt und küsste sich heftig.
    Er musste jetzt eine Entscheidung treffen. Er könnte die Polizei anrufen und warten, bis sie eintraf. Dann, wenn die Jugendlichen herauskamen, könnte er die Namen seiner Spieler aufschreiben und sie nach den Weihnachtsferien aus seiner Mannschaft ausschließen. Doch dann würde er nicht wissen, welche Jugendlichen wirklich Alkohol tranken. Und die Schulverwaltung würde sich an diesem Detail festbeißen.
    Jim holte tief Luft. Bevor er aus dem Auto ausstieg, griff er nach seinem Handy, seiner Mappe und einem Stift und sah auf die Uhr – 22.45. Die Spieler, die sich entschieden hatten, ihren Vertrag zu brechen, würden jetzt vermutlich so richtig am Feiern sein. Jim ging an dem küssenden Pärchen vorbei – keiner der beiden schien ihn zu bemerken. Diese Szene erinnerte ihn an jene Nacht im Park vor langer Zeit und daran, wie betrunkene Jugendliche jegliches Gespür für die Realität und ihre Umgebung verloren.
    Er ging die Einfahrt zur Haustür hinauf und klopfte, doch nach einigen Augenblicken wurde ihm klar, dass ihn niemand auf der Party gehört hatte. Die Musik dröhnte so laut, dass das Haus erzitterte, und er hörte, wie drin gelacht und geschrien wurde. Er versuchte es noch einmal, doch nach einer Minute sagte er sich, dass er nichts zu verlieren hatte. Er öffnete die Haustür und trat ein.
    Das Haus war voll von Jugendlichen, die zur Musik tanzten, und Pärchen, die sich leidenschaftlich küssten, ohne sich um die anderen zu kümmern.
    Jim biss die Zähne zusammen und blieb an der Tür stehen. Bierflaschen lagen überall herum und in der Küche standen die Jugendlichen Schlange, um den nächsten Bierkasten zu leeren. Auf dem Tisch standen weitere Flaschen, die nach Gin und Wodka aussahen.
    Er entdeckte Jack Spencer in einem Sessel in der Ecke des Raumes. Jims Verteidiger hielt in einer Hand eine Flasche Bier und hatte seinen anderen Arm um ein blondes Mädchen gelegt, das auf seinem Schoß saß und kicherte.
    Jim war sich nicht sicher gewesen, wie er vorgehen sollte. Doch jetzt war es offensichtlich. Er öffnete seinen Ordner und schrieb auf ein leeres Blatt Papier die Worte: Jack Spencer – trinkt eine Flasche Bier. Dann suchte er die Nummer von Jacks Eltern. Er rief zuerst bei ihnen zu Hause an. Nach und nach bemerkten ihn die Jugendlichen.
    „Trainer!“ Der Aufschrei kam von einem großen Jungen, der mit einem Mädchen tanzte, das ungefähr halb so groß

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